Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schriften der Alterthums- und Geschichtsvereine zu Baden und Donaueschingen — 2.1846

DOI article:
Mone, F.J.: Bemerkungen über römische Burgen
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.13324#0146
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
gegen Osten, eö erweitert sich nach innen zu einer Breite von
3 Fuß 1 Zvll und hat ei'ne Höhe von 3 Fnß 5 Zoll. Oben ist
der Thurm durch ein Tonnengewölb von 11 Fuß Sprengweite
geschlossen, woranf die neue Plattform liegt. Dieses Gewölb hat
keine Ocffnung, und fetzt gelangt man durch eine Treppc in der
Seitenmauer auf die Plattform, wic es auch wahrscheinlich zur
Römcrzeit war.

Die innern Wände haben wohl noch horizontale Steinlagen,
aber die Steine sind nicht mehr so sorgfältig behatten, wie an der
Außenseite, so daß die inncrn Wäude den heutigen Mauern zicm-
lich gleich sehcn, was auch am Thurmberg der Fall ist. Die
Schwierigkeit, den Granit zu bearbeiten, mag daran Schuld sepn,
auch war es nicht nöthig, die Jnseiten so fest und genau zn
mauern als die äußcrn.

Jm Mittelaltcr wurde die Jburg ansehnlich erweitert und gegen
Osten noch eiu Thurm gcbaut, der aber setzt zur Hälfte gespalten
und zcrfallcn ist. Beide Thürme wurdcn mit einer Ringmauer
umgebcn und das Eingangsthor verstärkt. Dicses Thor steht noch
und hat einen Spitzbogen. An den spateren Gebäudcn ftndet man
aber viele Steine eingcmauert, dic ebcn so behauen siud wie an
dem römischen Thurme, ucben welchen wicder andere Stcine in
dcn Maucrn sitzcn, deren rohere Arbeit eiu spätercs Altcr vcrräth.
So sind auch noch einzelne Mauerstnckc mit glattbchanenc» Granit-
quadern übrig, die i'euen am römi'scheu Thurme gleichen. Es scheiut
hiernach, daß die römische Burg eine hohe Ringmaner hatte, die
bei der Erwcitcrung theilweis abgebrochen und die alten Bausteine
zu deu ncuen Maueru verwendet wurden. Es ist deshalb eine
mühsame Untersilchung, den Umfang dcr römischen Ringmauer zu
finden.

Von dieser Untersuchung hängt es sedoch ab, zu entscheiden, ob
die zwei Brunncn auf dcr Jburg römischen Ursprnngs scyen oder
nicht. Sie sind nicht tief, rund, aber klein, indem ihr Dnrchmesser
etwa 3 Fuß betragt. Jhr Mauerwerk konnte ich nicht untersuchen,
es scheint aber so roh, daß ich eö nicht für römisch halte. Sie
können anch im Mittelalter ernenert worden seyn.
 
Annotationen