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Schröckh, Johann Matthias
Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte: zum Gebrauche katholischer Schulen eingerichtet — Bamberg und Wirzburg, 1777 [VD18 12087750]

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https://doi.org/10.11588/diglit.29481#0021
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in die Geschichte. iz
Ansehen, auch wohl die Freyheit mancher Völ-
ker befördere und unterstütze; wie grossen Antheil
dasselbe an wichtigen Veränderungen deö Friedens
und Kriegs habe; was sein Vaterland von ihm
erwarte, und wie schädlich ihm, ja ganzen Ländern,
eine ausschweifende, unersättliche Gewinnsucht
sey. Für den Künstler/ der die Natur auf eine
edlere Art nachzuahmen, Muster der höchsten
Schönheit hervorzubringen, und dadurch zu ge-
fallen und zu belehren sucht, enthält die Geschich-
te einen unermeßlichen Schatz von Personen und
Handlungen, die er nachbilden und verschönern
kann: sie giebt ihm auch über so viele treffliche
Denkmäler seiner Kunst, der Mahlerey, dec
Bildhauerkunst, und andere mehr, die nöthigen
Erläuterungen, befeuert seine Einbildungskraft,
und schärft seine Erfindung. DerKriegsmamr
endlich findet in dec Geschichte die Veränderun-
gen und Verbesserungen seiner Kunst, ingleichen
die großen Helden derselben, welche mit Verach-
tung aller Gefahren und des Todes selbst, für ihre
Fürsten und ihr Vaterland gefochten, mit Hilfe
ihres Geistes und ihrer Klugheit den Zustand gan-
zer Reiche und Völker entschieden haben. Er be-
kömmt aber auch von der Geschichte die Erinne-
rung , daß Muth und Tapferkeit nicht die einzi-
gen Eigenschaften sind, die von ihm gefordert
werden; daß mitten unter den Kriegen, einem
oft nolhwendi,,en Nebel, sich alle Tugenden
durch welche dasselbe erträglich gemacht wird,
auf eine erhabene Art zeigen können und sollen;
und daß es ein falscher Ruhm für ihn sey, blos
gefürchtet zu werden, wenn er nicht auch dis
Hochachtung und Liebe aller Rechtschaffenen,
zur Zeit des Friedens, sowohl als im Kriege,
erlangen kann.

XXVIll.
 
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