Nischen, die im) 5. Jahrhundert zur Verbreiterung des oberen
Stockwerks vorgesetzt wurden. In den Untergeschossen nehmen
die Rreuzgänge die gesamte Breite des Süd- und westflügcls
ein. Ihre Arkaden sind völlig einheitlich gestaltet, in for- 57
maler Übereinstimmung mit den Turmgeschoffen aus der Zeit
um 1257.
Die busigen Rreuzrippengewölbe auf Ronsolen sind im 15. Jahr-
hundert eingezogen worden. Gleichzeitig wurden die Ober-
geschosse errichtet,die heuteMuseumszwecken dienen. Am Außen-
bau des Südflügcls macht sich, besonders an der Rreuzhofseite
und am westgiebel, die Schmucksreude der Spätgotik geltend, die
am Dom kaum zum Ausdruck gelangt. Gitterfriese und Blend-
maßwerk vor verputzten Flächen überspinnen die glatten Mauer-
teile. Die Einzelsormen lassen Beziehungen zur Tangermünder
Stephanskirche erkennen.
Vermißt man am Dom etwas von dem malerischen Eindruck,
den das langsame werden in verschiedenen Epochen verleiht,
so kontrastieren dieRapitelgcbäude mit ihrem reicheren Schmuck
und durch die Verquickung älterer und jüngerer Bauteile wir-
kungsvoll mit der strengen Klarheit der auf rein architektoni-
sche Wirkung gerichteten Idee des Rirchenbaues.
Ausstaccu n g.
Die Glassenster: Den weitaus bedeutendsten Teil der
Ausstattung des Domes bilden die alten Glasfenster. Sie sind
untrennbar verknüpft mit der Innenarchitektur und zugleich
bestimmend für den Raumeindruck. Raum ein deutsches Bau-
werk des Mittelalters kann eine derartig geschloffene Folge
gleichzeitiger Glasgemälde aufweisen, die zahlenmäßig alles über-
ragt, was in anderen Gotteshäusern erhalten ist. Nicht nur der
Thor, wie im Erfurter Dom oder in den Nürnberger Rirchen,
auch Ouerschifs und Langhaus haben in Stendal alte Scheiben.
Es ist zwar in Betracht zu ziehen, daß bei der letzten Wieder-
herstellung vieles ergänzt wurde und das nördliche Seiten-
schiff modern verglast werden mußte, weil der mittelalterliche
lS
Stockwerks vorgesetzt wurden. In den Untergeschossen nehmen
die Rreuzgänge die gesamte Breite des Süd- und westflügcls
ein. Ihre Arkaden sind völlig einheitlich gestaltet, in for- 57
maler Übereinstimmung mit den Turmgeschoffen aus der Zeit
um 1257.
Die busigen Rreuzrippengewölbe auf Ronsolen sind im 15. Jahr-
hundert eingezogen worden. Gleichzeitig wurden die Ober-
geschosse errichtet,die heuteMuseumszwecken dienen. Am Außen-
bau des Südflügcls macht sich, besonders an der Rreuzhofseite
und am westgiebel, die Schmucksreude der Spätgotik geltend, die
am Dom kaum zum Ausdruck gelangt. Gitterfriese und Blend-
maßwerk vor verputzten Flächen überspinnen die glatten Mauer-
teile. Die Einzelsormen lassen Beziehungen zur Tangermünder
Stephanskirche erkennen.
Vermißt man am Dom etwas von dem malerischen Eindruck,
den das langsame werden in verschiedenen Epochen verleiht,
so kontrastieren dieRapitelgcbäude mit ihrem reicheren Schmuck
und durch die Verquickung älterer und jüngerer Bauteile wir-
kungsvoll mit der strengen Klarheit der auf rein architektoni-
sche Wirkung gerichteten Idee des Rirchenbaues.
Ausstaccu n g.
Die Glassenster: Den weitaus bedeutendsten Teil der
Ausstattung des Domes bilden die alten Glasfenster. Sie sind
untrennbar verknüpft mit der Innenarchitektur und zugleich
bestimmend für den Raumeindruck. Raum ein deutsches Bau-
werk des Mittelalters kann eine derartig geschloffene Folge
gleichzeitiger Glasgemälde aufweisen, die zahlenmäßig alles über-
ragt, was in anderen Gotteshäusern erhalten ist. Nicht nur der
Thor, wie im Erfurter Dom oder in den Nürnberger Rirchen,
auch Ouerschifs und Langhaus haben in Stendal alte Scheiben.
Es ist zwar in Betracht zu ziehen, daß bei der letzten Wieder-
herstellung vieles ergänzt wurde und das nördliche Seiten-
schiff modern verglast werden mußte, weil der mittelalterliche
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