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gehen macht die Beschuldigungen vieler andern
glaublich. Wo Klager geneigtes Ohr finden, da
fehlt es nie an Klagen. Man wird viel von mir
zu erzählen wissen, und den Schaden davon habe
ich, wie den Unwillen meines Vaters und die Un-
meuschlichkeit Ihres Freundes, meiner eigenen
Unbesonnenheit zu danken. Ich muß also mein
hartes Loos, so gut ich kann, dulden; aber da mir
das drückende desselben noch so neu ist, muß es mich
da nicht immer von neuem niederschlagen? "
Zch fragte sie, ob ein Brief von mir, oder von
ihrem Arzte, an einen ihrer Verwandten, wo-
rin man ihr übles Befinden und ihre rcuvolle
Ergebung schilderte, ihr nühlich und angenehm
schiene, oder ob sie von einer Reise, die ich zu Ei-
nem von ihrer Familie machen konnte, Vortheil er-
wartete ? Mit Freuden wollte ich mich derselben
unterziehen und mein Benehmen ganz nach ihm
Anweisung cinrichten.
Aber sie bestand ernstlich darauf, daß nichts von
Lieser Art unternommen werden sollte, besonders
nicht ohne ihren Willen und ihr Vorwissen. Zhre
Pannewih hatte durch ihre gut gcmeynte, feurige
Theilnehmung manches verdorben; und wenn Hoff-
nung wäre, durch irgend eine Vermittlung etwas
auszurichten; so hatte sie an ihrer Taute Erthal
eine kluge und behutsame Fürsprecherin, die, weil
Albert. 4. Th. M sie
gehen macht die Beschuldigungen vieler andern
glaublich. Wo Klager geneigtes Ohr finden, da
fehlt es nie an Klagen. Man wird viel von mir
zu erzählen wissen, und den Schaden davon habe
ich, wie den Unwillen meines Vaters und die Un-
meuschlichkeit Ihres Freundes, meiner eigenen
Unbesonnenheit zu danken. Ich muß also mein
hartes Loos, so gut ich kann, dulden; aber da mir
das drückende desselben noch so neu ist, muß es mich
da nicht immer von neuem niederschlagen? "
Zch fragte sie, ob ein Brief von mir, oder von
ihrem Arzte, an einen ihrer Verwandten, wo-
rin man ihr übles Befinden und ihre rcuvolle
Ergebung schilderte, ihr nühlich und angenehm
schiene, oder ob sie von einer Reise, die ich zu Ei-
nem von ihrer Familie machen konnte, Vortheil er-
wartete ? Mit Freuden wollte ich mich derselben
unterziehen und mein Benehmen ganz nach ihm
Anweisung cinrichten.
Aber sie bestand ernstlich darauf, daß nichts von
Lieser Art unternommen werden sollte, besonders
nicht ohne ihren Willen und ihr Vorwissen. Zhre
Pannewih hatte durch ihre gut gcmeynte, feurige
Theilnehmung manches verdorben; und wenn Hoff-
nung wäre, durch irgend eine Vermittlung etwas
auszurichten; so hatte sie an ihrer Taute Erthal
eine kluge und behutsame Fürsprecherin, die, weil
Albert. 4. Th. M sie