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Schulz, Friedrich; Wever, Arnold [Bearb.]
Albertine: Richardsons Clarissen nachgebildet und zu einem lehrreichen Lesebuche für deutsche Mädchen bestimmt (4) — Berlin: bei Arnold Wever, 1789 [VD18 90774930]

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https://doi.org/10.11588/diglit.48446#0211
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2O.Z

und Besserwisser', taub. Und das alles bcy Deiner:
Sittsamkeit! Wer hatte sichs träumen lassen, daß
Du solch eine unglückliche Wahl treffen könntest!
Deine Mutter kann nicht fragen, und Deine
Schwester weiß nach den Regeln der Sittsamkeit
nicht, wie sie fragen soll, also muß ick Dich fra-
gen : ob Du Ursache hast zu glauben, daß Du von
dem schändlichen Menschen schwanger scyst? Dies
mußt Du nach der strengsten Wahrheit beantwor-
ten, ehe man etwas über Dich beschließen kann.
Hatte ich je gedacht, daß meine Albertine so
tief sinken könnte! Meine Freude, mein Augapfel
wärest Du! Gewiß, ich liebte Dich zu sehr. Aber
das hat nun ein Ende. Der Himmel vergebe Dir.
Das ist alles, was Dein betrübter Onkel sagen kann.

5l-
Albertine an ihren ältern Onkel.
9^ur den letzten Segen verlangte ich, verehrungs-
würdiger Onkel, um ruhig meine Augen Müßen
zu können. Ich verlangte nicht, wieder ausge-
nommen zu werden, wie meine unbarmherzige
Schwester (o, warum mußte ich an sie schreiben!)
meine Absicht vorzustellen sucht. Diese Ditte mag
man mir abschlagen, wenn ich sie einmal thue.
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