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Schulz, Johann Christoph Friedrich; Gebauer, Johann Jakob [Oth.]; Michaelis, Johann David [Oth.]
Joh. Christoph Friedr. Schulz, ordentl. Professors der Theologie, Consistorialraths, Superintendenten, Definitors, und ersten Predigers an der Burgkirche zu Gießen, Anmerkungen über die vier Evangelisten, vornehmlich in Beziehung auf die Michaelischen Anmerkungen zu seiner Uebersetzung des Neuen Testaments — Halle: bey Johann Jacob Gebauer, 1794 [VD18 12791024]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49563#0301
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Anmerkungen zum Evangelio Johannis.

geht von dem jetzt herrschenden, von ihm in der vlerten Ausgabe fei',
ner Einleitung, und von Hrn. D. Srorr in Tübingen, in seinem gelehr-
ten Werke über den Zweck der evangelischen Geschichte und dee
Briefe Johannis, im Jahr 1786 am umständlichsten ausgefährten und
am weitesten verfolgten Gedanken aus, daß Johannes gegen Gnostiker,
die wir fast nur aus Jrenäo kennen, und gegen die freylich sehr unachken
IohanmsLhristen, deren Geschichte man erst kürzlich in der Geschichte
Lcr Zabier aus ihrer Dunkelheit hervorzuziehen angefangsn hat, schreibe.
Wie vie! von denen Grundsätzen , die auf diesem Wege diesen beiden
Partsyen beygelegt werden, erwiesen und noch nicht erwiesen ist, wie schwan,
kend also auch oft die darnach bestimmten Antithesen Johannis seyn. müssen,
verdient eine Untersuchung, die für meinen Raum zu weitlauftig, und von
meinem Zwecke viel zu weitabführcnd seyn würde. Nur den einzigen Ge-
danken kann ich hier nicht ganz unterdrücken, sondern muß ihn der Auf-
merksamkeit und dem weitern Nachforschen meiner Leser empfehlen: Sollte
vielleicht Johannes gar nicht gegen diejenigen, die die Kirchengeschichtschrel-
ber im zweyten Jahrhundert unter dein Namen Gnostiker aufstellen, schrei-
ben, sondern bloß gegen JohanmsChrlstcn, die doch unleugbar viele Vor-
stellungen und Ausdrücke mit jenen gemein, aber neben diesem auch man-
ches Eigne, das sich besonders auf ihr bis zur Anbetung verehrtes Ober-
haupt Johannes bezog, hatten? So waren wir der Beschwerlichkeit des
mühsamen Absondcrns, wobei) doch alles der Willkühr des Erklarers preiß-
gegeben ist, da Johannes selbst nirgends auch nur einen fernen Fingerzeig
darauf giebt, überhoben.
Uebrigens wollen wir ja nicht glauben, und wol gar dadurch die wei-
tern Forschungen der Erklärer zu hemmen suchen, daß wir uns kinbilden,
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