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einzige Mittel sey, wodurch dies Glück den Menschen erworben werde ;
s. z. E. Cap. 6, zi. und das in Ausdrücken und Vorstellungsarten, die
viel deutlicher und paffender sind, wie die des Versöhnens, Erlösens, Ge-
nugthuens, ohngeachtet wir sie in unsern gewöhnlichen Lehrbüchern noch um
wer jenen vorziehen, vielleicht bloß, weil sie die Vielen noch so liebe Bilder,
spräche reden, also sich dem noch immer allzuüblichen Lehrtone auf Canzel
und Catheder besser anpassen lassen.
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V. r. Ich zweifle, ob M. wohlgethan hat, daß er den Kunstaus-
druck teutsch überseht, und noch Mehr, daß er ihn gerade durch lWort
überseht. Dies sollte, wie mich deucht, um so viel weniger geschehen, da
wir doch durchaus nichts mit Gewißheit von der Veranlassung zu dieser
Terminologie wissen, also mit jeder Ueberseßung leicht auf einen Jrrthum
führen können. Ohnedies muß auch diese Veranlassung ganz anders gewe,
sen seyn, je nachdem man voraussehen darf, daß sie zunächst bey Gnosti-
kern, die doch im Grunde Christen, wenn gleich ursprünglich Schüler der
Gebern oder Färsen, waren, oder aber bey Johannischristen, die doch im-
wer eher für Juden als für Christen angesehen werden müssen, wenigstens
gewiß nicht aus diesen, sondern aus jenen entstanden sind, zu suchen ist.
Im Anfang war das Wortes M. versichert, wie schon Theo-
phylacr gekhan hat, dies sey so viel, als von jeher, von Ewigkeit; das
Wort sey so ewig, wie Gott; nie geworden, sondern immer gewesen. Dies
wird derjenige, der nicht schon das System der Gnostiker vorausseßk, also
ihre Vorstellung in die Worte hineinträg-t, nimmermehr in denselben finden.
Aber auch selbst nach dieser kann ich die Ewigkeit, wie wenigstens unsere
Philosophie das Wort nimmt, nicht darin finden. Alles gnostische, was "»
man hier anzunehmen pflegt, angenommen, sagt doch der Ausdruck, wenn
er sprachrichtig seyn soll, nichts mehr, als: in dem Anfänge, wo, nach
den Vorstellungen der Gnostiker, der noch nicht war, war
doch der schon, den sie mir dem Menschen Jesu unter diesem Na-
men vereinigt zu seyn glauben.
Ich erkläre mir die Sache auf folgende Art: die, wenn man so will,
gnostisirenden Johannischristen mögen etwa durch das Gemählde veranlaßt,
das Salomo im 8ten Cap. der Sprüchwörter V. 22. folg, giebt, so rai-
sonnirt haben: Vor dem Anfangs aller Dinge, ehe noch etwas außer dem
höchsten Gotte existirte, war noch weiter nichts ihm ähnliches da, als die
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