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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0261

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von Champollion.

207

Von diesen Königslcgenden lautet No. I.: K(e)rm(a)nik(o> Aut(o)kr(a)tor T(i)b(e>-ios Klotios
K(ai)sCa)ito)s-, No. IL: A(u)tokrCa)t(o)r Kais(a)r(o)s Trai(a)n(o)s S(e)b(a)st(o)s, und No. III.:
Autokr(a)tor Kais(a)r(o)s Antonin(o)s.

Bloss die beiden Titel Kaisar und Autokrator vermehrten Champollion s Alphabet der phoneti-
schen Hieroglyphen mit folgenden Zeichen: K = (wv «) n, S S = (p, -o-)

x, *, £, a»'4; B = C<=>) VIA, >5 T = 0f> -»3 —, a = (ib, —

(oder — I, AI); 0 = QgY, ^) U = und boten ihm die merkwürdige

Erscheinung dar, dass der in Ptolemäos, Alexander und Kleopatra als L erkannte jjfen hier wie-
derholt als R auftrat, während das in Kleopatra, Alexander und Berenike als R gefundene <Z> in
Klotios die Stelle des L versah.

Die aus den fremden Namen und Titeln genommenen phonetischen Hieroglyphen bahnten Cham-
pollion den Weg, auch über jene Ovale, mit denen sich der Brief von Dacier noch allein beschäf-
tigte, hinaus zu gehen, die durch sie ermittelten phonetischen Zeichen auch an den in fortlaufender
Linie stehenden Hieroglyphen zu erproben und durch die seiner Meinung nach mit dem glücklichsten
Erfolge hier unternommenen Entzifferungen nicht bloss die phonetische Eigenschaft der schon ander-
wärts erkannten Zeichen zu bestätigen, sondern auch mit ihrer Hülfe den phonetischen Inhalt von
einer beträchtlichen Anzahl bisher unbekannter Hieroglyphen zu ergründen.

Ueber Namen und Gestalt der vornehmsten Aegyptischen Gottheiten haben uns die alten
Schriftsteller mehr oder minder genau unterrichtet. Champollion richtete daher seine Blicke auf die
Hieroglyphen, welche die Bilder der vermittelst dieser Belehrung bekannten Götter begleiteten.
Der widderköpiige Ammon, der Sonnengott Osiris, die Mondgöttin Isis, der ibisköpfige Thoth-
Hermes und einige andere waren auf den Aegyptischen Sculptoren nicht zu verkennen. Da nun
Champollion wahrzunehmen glaubte dass die neben diesen Götterbildern befindlichen Hieroglyphen

pliaaes von der Rosettischen Inschrift anführen, die zwei letzteren Zeichen setzen. — Als Vorstehendes schon dem Drucke
übergeben war, wurde mir durch die Güte des Herrn Prof. Weiske das vor einem Monate erschienene, ihm von dem Hrn.
Verfasser verehrte Werk: An Examinaüon of tlie ancient Orthography of the Jews and of the original sUtte of fite text
of the llebrew Bible. Part the first, containing an Inquiry into the Origin of aiphabet h- Writing with which is incor-
porated an Essay on the Eggptian Hieroglgphs. bg Cn. W. Watx, Prof. of Ilebrew in the Univ. of Dublin. JLoud.Ql. Oct.)
1835. mitgetheilt Herr Prof. Watx hat pl. III. die 12te und 14te Linie des hieroglyphischen Textes abdrucken lassen. Der
Name und Titel des Ptolemäos erscheint Iiier zweimal und beide Male ist unsere Gruppe ^ ausgedrückt (lin. 14 bat
Spohn gleichfalls ^m, lin. 12 ist in der Münchner Lithographie und bei Spahn ganz unkenntlich). Da Herr Wall den
Abdruck mit grosser Sorgfalt hat machen lassen, so sollte man an dem Vorhandensein dieser Zeichen 1. 1. nicht zweifeln, wenn
nicht der verdorbene Zustand des Steines (s. Wall p. 251. in that drawing I made but two alterations from tlie British
engraviug; both of them of a semicircle, in which, from the smalness oft he hieroglyph, and the decayed state of tlie stone,
a mistake may have easily been committed by the English eugraver.) der Einbildungskraft des Beschauers zu viel freien
Spielraum liesse.

1) CiiAMi-orxiox Pre'cis du Syst. Hier. I. ed. p. 84. II. e'dit. p. 138. Les images des dieux et des deesses, cpjj co,i-
vrent les nionumens egyptiens de tous les ordres, sont aecompagnes de legendes hieroglyphiques, presentant sans cesse, a

leur commencement, trois ou nuatres caracleres semblables (v. pl. X. no. S. ), que l'on peut assimiler a la lormule

copte TAI TE 6Ej 0«i TAI 0H, ceci est Vaspect, la mani'ere d'etre, la presence ou Ia ressemblanee. Apres cette
formule se trouve toujours la preposition fa} de, exprimee soit par la ligne horizontale .— 011 brise'e ✓ww, soit par la
coiffure orne'e du lituus iell>" homophone perpetuel; et Ia preposition est immediatement suivie par le nom propre du

dien ou de Ia deesse.

Ce nom propre est constamment lc meme, et on le retrouve toujours ä cdte des meines iigures d'etres divins, distin-
guees par des attributs semblables. Les noms propres des divinites sont traces en ligne courante, comme les noms de sim-
ples particullers, et sont termines, non pas, comme ces derniers, par le caractere figuralif hoiuiue, mais par le eigne
 
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