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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0276

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232

System der Hieroglyphik

lieh auf der Basis des Figürchens und auf der Stele in dem von Champollion angenommenen Ver-
hältnisse zu der ganzen Legende vorhanden, so hewiese diess auch ganz und gar nichts für den
Obelisken von Heliopolis, weil nicht eine Sylbe besagt, dass auch auf diesem Itan oder .... thaiamun
in Verbindung mit Osortasen zu lesen sei. In der zweiten Ausgabe wird die vernünftige Bernes
kung, dass die Erwähnung eines Osrtsn ohne das ihn begleitende Merkmal königlicher Hoheit nichts
für die Einheit mit dem Osrtsn des Obelisken beweise1), leider weggelassen, die Hieroglyphen-
gruppe, welche die erste Ausgabe als sa gracieuse mere IIan erklärte, durch la dorne, Mautnofbe
übersetzt und auf sie 2), so wie auf die grosse Namensähnlichkeit von Ptahaf=Ptahaftep=Ptahftep
Ptahö=Ptahöthph mit Petubas, Petubates, Petubastes, von Osortasen mit Osorthos, Osorthon, und
von Aruen-m(ai)-pdjom, Amen-hem-pdjom mit Psammus die Einheit des Osortasen der drei 3Ionn-
mente und der drei hieroglyphischen Namen mit den drei ersten Königen der 23sten Dynastie bei
3ianethon gegründet. Wir überlassen es dem Ermessen des Lesers, die Bündigkeit dieser Gründe
zu beurtheilen, gestehen aber, dass sie uns selbst äusserst wenig zusagen. Denn was die Mautnofre-
Nebei betrifft, so sehen wir, falls Champollion die Zeichen richtig erklärt hat, in dieser „guten
Mutter, Herrin des Hauses," weit eher einen allgemeinen Beinamen aller Familienmütter, als einen
bestimmten Eigennamen einer Frau. Im Betreff der Namensähnlichkeit finden wir aber nicht bloss
eine gewaltige Verschiedenheit zwischen dem Aegyptischen und Griechischen, sondern müssen auch
die Bemerkung Klaproth's 3) wiederholen, dass Champollion bei seinem Amen-hem-pdjom zwei pho-
netische Zeichen: *=T, I —heller Vocal, welche er selbst für Bestandtheile des Namens erklärt
hat4) und welche man wohl in der Inschrift der Stele (_s. obenB. I. II.), nicht aber in der Inschrift
des Figürchens (s. oben p. 218.) wahrnimmt, unberücksichtigt gelassen hat.

1) Selbst das Vorhandensein des königlichen ltiuges bewiese noch nichts, weil der Name Osrtsn mehreren Königen
gemein sein konnte und das auf dem Obelisken befindliche Oval des Vornamens weder für das Figürchen noch für die
Stelen von Champollion in Anspruch genommen wird, oh schon auch dieses Oval des „Vornamens" noch keinen absoluten
lleweis gehen würde; vergl. uns. I). p. 10-1. no. 3.

2) Ciiami'oixion Pre'cis du Syst. Ilie'ro<ß. II. ed. p. 251. On ne pent s'empecher de remarquer aussi que les dilfe-
rens textes de Mauelhon donueut au rot, clief de la XXI II« dynastie egyptienne, pere et predecesseur d'Osorthos (Osorta-
sen), les noms de lhrovßaq, Ihtovßafijq et niTovßaaiij<;. La legende qui aecompague la ligure de femme placee pres
d'Osortnseu Cpl. XIV. no. 7., s. I. ed. pl. X. no. 7.), signiiie la dame Mautnofue. II est evident que l'Osortasen de la
Stele de M. Tedenat est bien le roi Osortasen de l'obelisque d'Heliopolis, Iiis du roi Ptahöthph et de Mautnofre. Damit
kein Zweifel übrig bliebe, wird die Insclirift der zweiten Stele (s. oben B. I. und II.) angeführt und 1. I. p. 253. also
geschlossen: Celle reunion de faits et de rapprochemeus acheve donc de prouver que les cartouches royaux de Tobelisque
d'Heliopolis et les noms propres des deux sleles de M. Tedenat apparlienueut ä une seule et meine famille et nous four-
nisseut les noms des Irois souverains de I'Egyple, Ptahöthph, Osortasen et Amen-hem-Djom ou Amen-hein-Pdjam, que les
Grecs ont appele's Petubastis, Osorlhos et Psammus.

3) Klaimioth Examen critiqUe. p. 74. Si'inrto Lectures. L. HI- P« 101 fgg. £. y. p. 174 fgg. tritt Cliampollion's
Entzifferung der Königsnamen bei. Eben so Bhown Apergu. p. 60 suiv.

4) CaAMPOfcuON Pre'cis du Syst. Hier. Tabl, gen. no. 120. (I- e'dJ Legende royale du Pharaon Psamnuis, troisieme
roi de la XXIHe dynastie: Ie nom du roi place ä la suite du titre AMNM, donne ou cheri d'Ammon, est exprime symbo-
liquement par les parties anterieüres d'un liou. — II. e'dit. Legende royale du Pharaon Amen-hem-Djom, roi de la
XIHti dynastie:
 
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