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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0278

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System der Hieroglyphik

Aegypten fanden Chanapollion x) und Rosellini in dem Palaste von Karnak das Bildniss dieses
Pliarao dargestellt in Mitten der den feindlichen Völkern abgenommenen Gefangenen, unter denen
einer, ausgezeichnet durch den auf den Aegyptisehen Monumenten so wohl ausgedrückten Charak-
terzug der Jüdischen Physiognomie, ein Schild auf der Brust trägt mit folgender hieroglyphischen
Inschrift:

(Sahid.) käs, (Memphit.) "-«- (Land)

in welcher beide Forscher toyT(a) 2äm(ä)A(e)k, d. i. Juda Hamalek, das Reich Juda, lesen
und darin den sichern Beweis für die angenommene Einheit des 04^== Scheschonk=p»',!i'
fanden. — Ein Leichenpapyrus bei Denon 3) bot Champollion das Mittel, mehrere nahe Verwandte
dieses Königs Scheschonk dem Dunkel der Vergessenheit zu entreissen. Ueber dem Bilde der
Mumie nämlich befindet sich folgende hieroglyphische Inschrift, Avelcher wir gleichfalls die Champol-
lionische Uebersetzung unmittelbar anschliessen 4) :

1) Champoluon Briefe üb. Aey. u. Xub. Tter Br. p. 65. „In diesem wundervollen Palaste (Karnak) habe ich die
Ilildnisse der meisten durch ihre Grossthaten bekannten alten Pharaonen betrachtet; es sind diess wirklich Portraits, denn
ob wohl hundertfältig auf den Bas-Reliefs der Innern und äussern Wände dargestellt, behält doch jedes seinen eigenthüm-
lichen Ausdruck, der mit dem seiner Vorgänger oder Nachfolger gar nichts gemein hat; da sieht man auf kolossalen Bild-
werken von wahrhaft grosser, ja heroischer Sculplur, die vollendeter ist, als man in Europa glauben kann, Mandouei
(vcrgl. uns. ß. p. 111 fg. 138.), wie er die gegen Aegypten feindlich gesinnten Völker bekämpft und als Sieger in sein Vaterland
wieder einzieht; weiterhin die Feldzüge des Ilkamses-Sesostris; au einer andern Stelle Sesonchis, wie er zu den Füssen
der thebauischen Dreifaltigkeit (Amnion, Mouth und Khons) die Häupter von mehr als dreissig überwundenen Völker-
schaften herbei schleppt, unter welchen ich, wie sich diess erwarten liess, vollständig ausgeschrieben Judahamelek, das
Königreich der Juden oder Judäa aufgefunden habe. Diess giebt einen Commentav zum 14. Cap. des 1. Buchs der Könige,
welches in der That von der Ankunft des Sesonchis in Jerusalem und von seinen Erfolgen berichtet; demnach ist die von
uns angenommene Identität der Person des Aegyptisehen Scheschonk mit dem Sesonchis von Manethon und dem Sesctc oder
Scheschök in der Bibel auf das Genügendste dargethan, Vergl. To f. V.

2) RosEr.LiM Mon. Stor. I, 3. p. 79. Iii questo Faraone si riconosce facilmente il Sesenchosis, o Sesonchis di Manetone,
che fu primo della dinastia XXII dei bubastiti; e una notabilissima circostanza di quel suo monumeuto, ci somminislra
certezza piena esser questo il medesimo re, che nella Bibbia e chiamato pV/W Scisciak, o Sesak. I popoli vinti che rap-
presentansi nel grau quadro delle sue conquiste, portauo dinnanzi una specie di seudo merlato, che e I'immagine del recinto
«Ii una citta, e in questo sta scrilto il nome del paese loro. 1'ra di essi, uno e barbato e con fisiouomia mauifestameute
gindalea, porta il norae che suona loyT CAmAk , o loyk 2/AMÄK, Juda Hamalek, o Juda Hamelk, terminato il
nome col carattere KAgj Kali, terra, onde significare che questa flgnra rappresenta il regno di Giuda.

3) Ckampollion- Pre'cis du Syst. Hier. I. ed. p. 206. II. ed. p. 257.

4) CHAMPOlUÖN Vrecis du Syst. Hier. II. ed.
 
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