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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0392

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338

System der Hieroglyphik

dabin abändert, dass er da, wo er zum zweiten Male von ihm spricht *), bloss KAIS anführt, den
zweiten Namen jedoch nur als TPAINC auffasst. Eben so scheint man nun auch das Toml\\ns
und Jfr-Nns am natürlichsten in TomülAnQoJs und AlrlAnos so wie Tbr\\s, Klot%\ Ail\\s in
TbrlOs, KlolIOs, AillOs aufzulösen.

Wenn bei dieser Auffassung allerdings eingeräumt werden muss, dass die Aegypter wegen der
nicht abzuläugnenden häufigen Geltung der leicht geneigt sein konnten, diese Zeichen in den,
ihnen weniger geläufigen fremden Wörtern für I zu nehmen, so wird man aber auch zugestehen,
dass sie bei denjenigen Wörtern, welche hinsichtlich ihrer Aussprache, wie die Namen und Titel
ihrer Herrscher, die mindeste Schwierigkeit darboten, diejenigen Laute zur Anwendung bringen
konnten, welche einerseits mit deren phonetischen Natur wohl vereinbar, anderseits aber mit dem
auszudrückenden fremden Laute am mehrsten verwandt waren. Allein bei weitem triftiger ist der
Einwurf, dass wir den I-Laut des einzelnen \ noch durch kein gegen alle Zweifel sicher gestell-
tes Beispiel nachgewiesen haben, um die Aussprache der ^-IA, 10 völlig zu rechtfertigen, indem
es ja füglich eine Eigenthümlichkeit der Hieroglyphenschrift hätte gewesen sein können, das \ fin-
den Ausdruck der Vocale A, E, 0, 0 zu gebrauchen, hingegen die \\ für den Laut des I vorzube-
halten. Man darf sich hiergegen nicht auf die sehr unnatürlich klingende Ausprache von Plolm\\s —
Plohnls, Ä^s=Ä/s, Tr\\ns— Trlns berufen, denn gesetzt, die Aegypter hätten diese und andere
Namen dergestalt mit dem blossen I geschrieben, so folgt daraus keineswegs, dass sie dieselben
auch nur mit dem blossen I ausgesprochen hätten. Ihre Eigenheit würde in diesem Falle nur da-
rin bestanden haben, dass sie von den Vocalen PtolemAlOs, KAIOs, TrAIAnos das unserm Ohr
in diesen Lautverbindungen unwichtiger scheinende I beim Schreiben mit dem Griffel aufgefasst und
die übrigen beim Sprechen mit dem Munde ergänzt hätten. Ein Misstrauen gegen die Aullösung
der \\ in mehre Vocale wird nun aber vornehmlich dadurch rege, wenn man das Schwanken be-
rücksichtigt, welchem die an die beiden M gebundenen Vocale in den Varianten eines und dessel-

ben Namens ausgesetzt sind. Z. ß. in

i. v. VI. 2)

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bau TfiWiT esb avmiM ftiolsiol möfe btl bau Mimiha temfawfal ftä^RVT ßi^g^j mh

~ 777 ~- ■ . „ ...

1) Boskllim Mon. Stor. 1, 2. p. 457.

2) Für I. s. oben p. 314.; für II. p. 315.; für III. p. 332. no.2. für IV. p. 321.; für V. p. 315.; für VI. Champot.t.ion
Tabl. gen. I. ed. p. 17. no. 149. II. ed. p. 81. no. 149. Le maitre du monde, AOTKOTOp (n- <;d, AYTKPTÜ)P)
KAtCOC pH-Ct ATipiÄNC, Vempereur Cäsar, enfant du Soleil, Hadrien; legende de l'empereur Hadrien ;'i Tliebes.
Ich habe diese Ovale in der De'scr. de l'Eg. nicht finden können.
 
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