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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0391
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I

von Champollion. 337

wenn wir zuverlässig wüssten, dass ^ keine Verzeichnung für \ sei indem alsdann die drei
letzten Zeichen des Namens sich also : gestalteten und zu der Beantwortung der Frage gehör-
ten, welche Laute die Zeichen \ \ in dem Namen Tö\\rs darstellen. Zwar lassen sich für den
phonetischen Inhalt der einzelnen \ und namentlich für deren I-Laut noch andere Fälle anführen,
um aher hei deren Bestimmung nicht durch das Verkennen einer schon oben angedeuteten graphi-
schen Versetzung der beiden ^ irre geführt zu werden, so müssen wir zuvörderst zu den zahlrei-
chen, von der ArerdoppeIung unsrer Hieroglyphe vorgelegten Beispielen zurück kehren und dann deren
graphischen Versetzung eine schärfere Aufmerksamkeit schenken.

In ihrer Verdoppelung ergab sich \ als ein nicht zu verkennendes I und zwar mit völliger
Gleichgültigkeit gegen die im Griechischen und Lateinischen wahrnehmbare Kürze und Länge des
Lautes in PChQl\\pos, Ph\\ul\\upos, Bfc>c"eJn\\kCeJ, BCe}'(eJn\\ke, Ber(ejn\\ke, T\\bCeJrß-
ojs, Ka\\sC(Or(oJs, KCey>nCa)n\\kCoJs, TQaJk^kCoJh KCe}rmOOn\\koOO, TCaJk\\koQO, t\\(-
Cojs, TCo}m\\liäii(oJs, TCoJm\\l\ns; Tom^lOaJnCoJs, Anloii\\nCoJs, Aw-Qe^lW, Luk\\ Aur-
Seu(ejr\\. — Verpflichtet uns aber nun dieses häufige Auftreten der beiden \\ als I sie
vorkommenden Falles stets so auszusprechen? Es scheint dies nicht der Fall zu sein, so bald
man bloss den an das einzelne Zeichen \ geknüpften Lautumfang, so Avie die Natur der auszudrü-
ckenden Griechischen und Römischen Laute in Betracht zieht. Denn, da Avir AA-issen, dass \ die
Stelle des A, E, 0 und vielleicht auch die des I einnahm, und durchaus noch nichts bewiesen hat,
dass deren Verdoppelung \\ nicht auch AE, OE, EO bilden konnte, so müssen avÜt doch wohl
da, avo der fremde Name diese Vocale ohne das I oder a\renigstens mit sehr untergeordnetem I aus-
drückt, deren "Währung Statt finden lassen. Plolm\\s also Avürde uns nicht PlolQeJmls, sondern
PlolQeJmAlOs lauten, eben Aveil wir AAÜssen, dass \ für sich allein von den Aegypterii zu dem
Ausdrucke des AI, E, 0 vewendet Avurde, ob schon wir die genauere Aussprache des AI hier,
AA-ie in Allios, kAIs£a~)i Qo^s dahin gestellt sein lassen. Denn fände sich etwa, dass die Aegypter
den Griechischen Diphthong durch £■ wieder gaben, so entsteht die Frage, ob wir nicht', so AA'ohl
dem einzelnen \ in PiolQeJmAIos, Allios, kAls£aJr(oJs als auch selbst den beiden \\ in kAI-
sQcQrQoJs den phonetischen Inhalt des Aegyptischen F beizulegen hätten, auf dieselbe Weise, Avie wir
Wahrscheinlich den beiden \\ in dem einstweilen unter die Beispiele des I gestellten Sab\\na (_2ct-
ßEIvu) mit ■ Hinwegsehung von EI den Werth eines blossen I zuerkennen Avürden, so bald AA'ir
Avüssten, dass die Aegypter den Griechischen Diphthong EI in I aufgehen liessen. Die Namen
k\\s (Tdiog) und TY^hs (Touiavbi) würden wir ferner nach jenem Grundsatze gleichfalls nicht
Kls und Trlns aussprechen, sondern dem, in ihnen so hell vortönenden A Avenigstens das eine der
beiden \\ einräumen, Avofern AArir ihm in dem letztern Namen nicht beide Zeichen zugleich anwiesen.
Das VorAvalten des A drang sich auch Champollion und ltosellini unwillkübrlich auf, indem jener
den erstem Namen fortwährend KAIC schreibt, und bei dem letztern Namen das TPHNC und
TPINC der früheren Erflärungen in TPAINC umwandelt, dieser hingegen sein KIC oder KAIS da-

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' 1) S. uns. b. P. 384. no. f. * " iO-HO OqOlA)
 
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