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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0011
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Vorrede.

Indem ich dieses Buch der Oeffentlichkeit übergebe, halte ich es für zweckmässig,
eine* gedrängte Uebersicht von der allgemeinen und besondern Aufgabe so wie von der
dadurch bedingten Anlage und Ausführung desselben vorauszuschicken. Das Werk, als
dessen erster Theil dieses Buch erscheint, setzte sich zur allgemeinen Aufgabe, den Geist
der alten Aegypter in seinen hauptsächlichsten Richtungen abzuspiegeln. Zwei Wege sind
es vornehmlich, welche uns den Zugang zu diesem Geiste eröffnen: die Geschichte und
die Religion des alten Aegyptens. Ueber diese beiden Wege und über die bisherige Be-
arbeitung derselben spricht sich die Einleitung meines Buches ausführlich aus. Es
sind beinahe zehn Jahre, seitdem ich dieselbe niederschrieb. Nichts desto weniger hat
das in ihr über jene Bearbeitung Gesagte für die jetzige Zeit ihre Gültigkeit behalten.
Ein Werk, welches sich mit der Aegyptischen Mythologie besonders beschäftigt, mir aber
bei der Abfassung der Einleitung nicht gegenwärtig war, ist: an Analys'is of Ute Egyp-
tlan Mythology: to which is subjoined a Critical Examinafion of the remams of Eyyplian
Chronology by J. C. Prichard Loml. 1819. Allein auch dieses, mir bald darauf zuge-
kommene Buch hat den unkritischen Standpunct nicht aufgegeben, über welchen ich in der
Einleitung zu klagen Ursache hatte. Ueber die allgemeine Aufgabe glaube ich also getrost
auf: meine Einleitung verweisen zu dürfen.

Die besondere, von mir zunächst zu lösende Aufgabe bestand in der Darstellung
und Beurtheilung dessen, was bisher in der Entzifferung der altägyptischen Schriften ge-
leistet worden ist, um- dadurch eine sichere Grundlage für den von dieser Entzifferung
dargebotenen Stoff zu gewinnen. Die Ansichten Young's und Champollion's, deren Arbeiten
uns zunächst die tiefere Erkenntuiss der altägyptischen Schrift-Arten aufschliessen (die Dar-
stellung und Beurtheilung der Lehre Spohn's, Seyffarth's irj a. folgt im zweiten Theile)
nöthigten mich mit der Untersuchung der Hieroglyphen-Schrift zu beginnen. Wie nun, so
erhub sich, als mein 3lanuscript bis zum Drucke gediehen war, die Frage, wie sollen die
Hieroglyphen dem Auge des Lesers mitgetheilt werden? Als erstes Darstellungs-31ittel
bot: sich der Steindruck dar. Allein so passend auch lithographische Tafeln in historischer
 
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