Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0504

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
System der Hieroglyphik

Varianten von Domiiianus Qpl 388.) entweder ein M oder die Sylben Mi und Mo, in anderen
Varianten von Domiiianus aber (p. 388.), wo auf z=z:—M unmittelbar — l folgt, nur ein M
ausdrückte.

Ferner kann der Löwe jS^A unmöglich den Lautinhalt von Ole besitzen, weil derselbe, ab-
gesehen von seinem R-Laute, in den zahlreichen Varianten von Kleopatra (p. 349. 350.) und in
Philippos (p. 433. A. B.) und Clodius (p. 407.) nur ein L, hingegen in Alexandros (p. 407.)
entweder gleichfalls ein L oder höchstens die Sylbe Le darstellt. Hier/m kommt, dass das von
Young als überflüssig erachtete, in anderen Ovalen aber (p. 370.) als 0 bethätigte in Ptolemä-
os schon das 0 wiedergab und demnach dem JS^SL höchstens den Ausdruck der Sylbe Le übrig
Hess.

Eben so wenig können wir endlich dem P die Währung von Osch oder Os zuerkennen, in-
dem dasselbe in Alexandros, Philippos (wo das 0 durch ausgedrückt wird, p. 416.), Oues-
pasianos, üebaslos, KQaJisarQo^s (p. 417.) ein reines S darstellt, in Euseb?js entweder dasselbe
oder die Sylbe Se bildet, desgleichen in mehren Varianten von KaisQaJrfoJs und K£a)isQaJrQoJs
(p. 416. 417.) entweder ein S oder die Sylbe Sä auf sich nimmt.

Da demnach alle Stützen, an welche Young seine Ansicht hinsichtlich der für mehrsyl-
bige und für geschlossene einsylbige Worte stehenden hieroglyphischen Charaktere lehnte,
haltlos fallen und da die von uns voraus geschickte Analyse der sämmtlichen Griechischen
und Komischen Königslegenden nirgends einen Anhalt für diese Annahme darbot, so bleibt uns nichts
übrig als zu der von Wall der Youngischen Lehre gegebenen Abänderung überzugehen.

War auch Wall, wie seine Zergliederung von PTO-Le-ßlE-oS (p. 303.) zeigt, nicht ganz
abgeneigt, eine Art geschlossener Sylben in der Hieroglyphenschrift unsrer Periode zu finden, so
ging doch seine Ansicht vornehmlich dahin, in den hieroglyphischen Charakteren äthiopischartige
Zeichen offener Sylben zu erblicken und nur dem Ausdrucke der langen Vocale hin und wieder
eigne Schriftzeichen zuzugestehen. Die Schwierigkeiten, welche Hr. Wall hierbei zu beseitigen un-
terlassen hat, bitten wir den Leser oben (p. 304. fgg.) nachzusehen. Hier halten wir uns an die
liieroglyphisL-hen Ovale selbst. Diese nun heben zuvörderst die vermeintliche Setzung der langen
Vocale auf, indem die Vergleichung sämmtlicher Griechischen und Römischen Königslegenden zeigte,
dass die Hieroglyphenschrift von einer Unterscheidung kurzer und gedehnter Laute im occidentali-
schen Sinne des Wortes nichts wusste, vielmehr für die kurzen und langen Vocale der Griechen
und Römer ein und dieselben Schriftzeichen anwendete. Ueberblicken wir jedoch die Ovale noch
einmal, um zu sehen, welche Vocalzeichen in ihnen eigentlich gesetzt und nicht gesetzt wurden
und wie weit der Name einer Sylbenschrift mit den hier vorkommenden Hieroglyphen vereinbar ist.

Von den Namen Al^avc\)og, Alexander, und ftihnTiog, Philippus (p. 413. 414.):
i. Ii. Hfc iv. v. vi- vir. vni. ix. i. Ii.

tZz "S? "5^ rr* f*~B ~P n u ■ JLr

m F * 2£ ~ f,
 
Annotationen