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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0579
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von Chainpollion.

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gewisse Verschiedenheit von dein des I haben, so ging er doch unstreitig schon in den ersten Iahr-
hunderten nach Chr. ganz, und gar mit diesem zusammen.

Cur. no. 2943., IJEI2SINEIN02 1. Eph. no. 2966., ÜEISSimNOS I. Tri. no. 3092., AOrPElNOZ Ins. Spart, no.
1266., ArPinHElNH Ins. Messen, no. 1301. I. Eph. no. 2960., ®PONTEINÖ2 Ins. Spart, no. 1337., HAYAEINOS
Ins. Spart, no. 1330. Ins. Aphrodis. no. 2788., II AYAEINA Ins. Aphrodis. no. 2833., TIAIIEIPIQZ Ins. Spart, no.
1337., BAAEPEINOZ Ins. Spart, no. 1399., IIIKTS 11'ElA E Ins. Spart, no. 1491., ÜOTEITIAN02 Ins. Aphrod. no.
2786., AEIOYIAN02, AE1BIANH Ins. Aphrod. no. 2782. 83., QAY2TEIN02 Ins. Theb. no. 1632., CKPEIB.'INIA-
NOC Ins. Par. no. 23S3., POY0EINO2 ins. Gortyn. no. 2.588., POY'VEINA Ins. Ilranch. no. 2885., Ins. Tei. no. 3113 , KA-
I11TSIAE1NOS Ins. Aphrod. no. 2797., KA11ETSIAEINE Ins. Tei. no. 3112., 1BHPE1NOZ Ins. Aphrod. no. 2791., 2ATOP-
NE1NA UM. no. 2821., ÜPEIM02 Ins. Meyar. no. 1098. KSIN2TANTEIN02 Ins. Teg. no.iöXg. PHPEINOZlns. Brauch, no.
288S.,AATEW02Ins. Ephes. no. 2955., Kl'1-11 E1NA Ins. Maced. no. 1996. (vgl. KPICIlElNV2der Ins. PalmyrJ, •l'IAEI-
N02 Ins. Ten. no. 2336. 39., ANTSWEINÖ2 Ins. Ära. no. 1133. 118.5. 1216. Ins. Spart, no. 1313. 1314. 1320. Ins.
Phoc. no. 1735. 1736. Ins. Ther. no. 2455. Ins. Astypal. no. 2495. Ins. Hierapyt. no. 2581. Ins. Halicar, no. 2658.
Ins. Milet. no. 2878. Ins. Ephes. no. 2965. sqq. Sehr selten ist die Schreibart KÖEINT02 Ins. Maced. no. 2003.,
wofür ibid. no. 2006., K0INT02, so wie TATE1A Ins. Aphrod. no 2825.. wofür ibid. no. 2827. TATIA. Da wir wis-
sen, dass weder die Griechen noch Römer ihr 1 wie das Engl. I in mine, Urne oder wie das Deut. EI iu Heise
aussprachen, so macht es schon die Schreibart EI für I sehr wahrscheinlich, dass das erstere mit dem letzlern einen völ-
lig gleichen oder doch wenigstens sehr ähnlichen Laut besass, indem sich nicht absehen lässt, warum die Griechen das
Rom. I wie das Engl. 1 oder Deut. KI oder selbst wie gf mit vernehmbaren E halten aussprechen sollen. Da sich jedoch
das Griech. selbst noch in der spätem Zeit nicht genau an die Römische Aussprache band, wie /.. II. die auf den späte-
ren Iuschr. so häufige Schreibart 7/off/.to.:=Publius, ja seihst jedes l'inal-O beweist, welches für das V in den Lat. Endun-
gen auf US eintrat und in der spätem Zeit Zweifels ohne nicht wie ü gesprochen wurde, so müssen wir für unsre Ver-
mulhung nähere Beweise zo gewinnen .suchen. Diese Beweise finden wir aber darin, dass dasselbe Lat. I auf denselben
Inschriften, wenn auch im Ganzen bei weitem seltner, durch das blosse I geschrieben ward wie in AvTowivoq Ins. Messen,
no. 1319. I. las. no. 2683. I. Aphrod. no. 2741.1. Mat/nes. no. 2910., Aovyiva I. Maced. no. 1964., Kqianoq I. Megar. no. 1076.
I. Spart, n. 1296. Kqianivoq I. Hierapyt. no. 25<i2.,AyQi7in:ivo, 1. Cret. no. 2570., IIXoitivij 1. Lyt. no. 2575., KarteroiXtva I. Trall.
no. 2924., yaroQvivoq I. Branch.no. 2885., Maqy.eXXcvvq 1. Eph.no. 2977. Die Aegypt. Inschr. u. Münzen geben jedoch ungleich
häufiger, ja in manchen Namen vorherrschend das Lat. I durch I. Es ergiebt sich hier folgendes VerhäUniss, welches sich
bei den Münzen durch die beigefügte Zahl des Vorkommens noch deutlicher hervor stellt: ANTP.NE1N02 Ins. Aegypt.
bei Lktiio.v. p. 237. 426. 431. 475., Avrwvivoq bei Lktii. p. 483. 485.; OYHCTE1NOC Lktb. p. 251.; CATOYPNEIN02
Lktii. p. 371., ZatovQvtvog Lktb. p. 490., MAKPBJNOC txn. p. 485. - ANTJINEIN02 bei Zokg. Num. Aeg. hnp.
(6), Vaiij.ant Hisl. Ptol. p. 207. sqq. (4), Descr. de l'Eg. Ant. V. pl. 58. (7), dagegen Avxotvivoq bei Zokg. (68); Meo-
tuü.iva Zokg.; ArPlIIllElNH Z. (2), Ayqinnira Z. (4); 2ABEINA Z. (4),' Saßiva Z. (3); <1>AY2TE1NA Z. (2), >I>av-
areva Z. (10); KPIZÜEINA Z. (2), KPHCUEINA Z. (1), Kgiamva Z. (2);, MAKPEIN02 Z. (1), May.Qivoq Z. (2);
Ma^tnvoq; BaXßivoq Z.; TP AN IC YAAEINA Z. (2), TPANKIAAEINA Z. (1), TqavxviXXiva Z. (1); 2AASINEINA Z. ;
CATYPNE1NOC Z.; .Tf^tva; Kairos Z.; AAEZANJPEIA Z. (5), AXeSavfya Z. (I) (so auch eine Münze der OSno-
oitoiv bei Liscov. p. 98.), neben beiden AXtlarÖQta Z. (7). Letzteres entweder gesuchter Archaism, der sich vielleicht
schon aus Alexanders Zeit datirt (s. Münze desselben bei Liscov. p. 67.), oder Schreibart fehlerhafter Aussprache, was für
Alexandr. Münzen aus der Zeit Galba's, Vespasiaus und Titus nicht auffallend wäre, oder Nachahmung Römischer Schreibart.
Unmöglich hätte eine solche abwechselnde Schreibart mit EI und I für dieselben Namen in einem und demselben Lande,
zum Theilin derselben Stadt und zu einer und derselben Zeit Statt finden können, wenn nicht EI und I für die Schrift-
zeichen ein und derselben Laute gegolten hätten. Dasselbe ergiebt sich ferner aus den Ilibel-Uebersetzungen, indem La-
teiner, Syrer, Araber, Aethiopier, Kopten (s. über diese weiter unten) und Armenier das Griech. EI durch I ausdrückten
(vgl. Sevfpabth de son. lit. Graec. p. 10S. sqq.). Das Gothische giebt das Griech. I und El durch EI, welchem das I in
den anderen Deut. Stämmen entsprich) (Grimm Deut. Gr. 1. p. 38. 48.). Ueber Grimm vgl. Borr FocaUsm p. 224. „Grimm
giebt nicht, wie ich in meiner Vergl. Gramm. (§. 70.) aus Verseheu bemerkt habe, dem goth. ei wirklich die Aussprache
eines laugen i, sondern stellt es nur als etymologischen Vertreter des i der übrigen Dialekte dar, giebt ihm aber diphthon-
gische (gemischte Aussprache und sagt, dass es schwer zu bestimmen sei, ob das Gewicht auf dem e oder i liege und wel-
cher einfache Laut bei dieser Verbindung in dem e stecke? am wahrscheinlichsten meint er, der einfache kurze e-Laut,
der für sich im Goth. gar nicht vorkommt. Mir aber scheint es kaum einem Zweifel zu unterliegen, dass i die Aus-
sprache des goth. ei sei und dass Ulfilas, der das im Goth. höchst seltene lauge « vom kurzen nicht unterscheidet, das
lauge i darum durch ei ausdrückte, weil ihm das griech. u, wenn auch nicht überall doch vorherrschend, wie i klang, wo-
bei das latein. i als Vertreter des Griech. ei und die Aussprache der Neugriecheu zu berücksichtigen ist, ferner das Ulfilas
in Eigennamen häufig auch das einfache 1 durch ei ausdrückt — Vareid, Seimdn, Seidon, Peilatus u. a. (Grimm I. 38.) —
was kaum zu begreifen wäre, wenn er in diesen Füllen durch ei den Laut eines mit i vereinigten e hätte geben wollen.
 
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