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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0832

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System der Hieroglyphik

unzähligen Fällen für i und e-m von igne-m (Skr. SflJ^FJ agni-mj steht dann dem Ind. i-ni, Zd.
i-m, Griech. i-v, Litth. t-i'i, Goth. in*-a (von ilaij gegenüber*, bei dem em consonantischer
Stämme aber entspricht das e dem Ind. a, den es auch in vielen anderen Fällen gegenüber steht".
„Das Latein navis kann nicht nöthigen, für das Skr. und Griech. ein Thema näc aufzustellen, denn
der Latein. Wortstamm hat sich durch ein -unorganisches i erweitert — wie 'svan, Hund, zu
CANI — und darum zeigt es in der Declin. nirgends u, sondern überall „Die Form, welche
die Skr. Genitiv-Endung nach Consonanten gleichsam notgedrungen annimmt (§. 94.), nämlich as
für s, ist im Griech. in der Gestalt og auch auf die Yocale i und v und die mit v schliessenden
Diphthonge übergegangen und Genitive wie nogzei-g, r/ßtv-g, die §. 185. gemäss wären, sind uner-
hört, sondern noQrt-og, iyßv-og stimmen wie nod-og zu Sanskr. Genitiven der Consonanten Stämme,
wie m^5{juid-as, pedis, ^|t(t) mc'-ös vocis. Das Latein, hingegen stimmt mehr zu den übrigen
Schwestersprachen, doch ohne Guna, so ist hosli-s gleich dem Goth. Gen. gasli-s. Bei den u-
Stämmen (4. Deel.) mag die Verlängerung des u das Guna ersetzen, oder richtiger: diese Wort-
klasse folgt dem Griech. oder consonantischen Princip, und der vor s abgefallene Vocal wurde durch
die Verlängerung des u ersetzt. Das SC. de Bucch. liefert den Gen. senaiu-os im Griech. Gewand.
Sonst erklärt sich die Endung is der consonantischen Stämme besser aus dem Skr. as als aus
dem Griech. og, weil das alte Sanskr. a auch an anderen Stellen im Latein, sich zu i geschwächt
hat, wie häufig im Goth. (§. 66. 67.)." „Masculina und Fem. haben im Skr. 5T^«s als Endung
des Nom. pl., womit, wie in den verwandten Sprachen, bei allen Declin. der Vocativ identisch ist.
Dieses as betrachte ich als eine Erweiterung des singularen Nominativzeichens s, so dass in die-
ser Erweiterung des Casus-Suffixes eine symbolische Andeutung der Mehrheit liege; auch fehlt wie
im Sing, und Dual, so auch im Plur. dem Neutr. das für dasselbe zu persönliche s. Die drei Zah-
len verhielten sich demnach in Ansehung der männlich-weibl. Endung oder Personbezeichnung
gleichsam wie Positiv, Comparativ und Superlativ; und die höchste Steigerung gehört dem Dual. Im
Zend ist 1A{\~ as nach §. 561') zu 6 geworden, oder zu as' vor den Anhänge Partikeln ca und eil;
das Griech. zeigt eg unter Beschränkung von §. 229., das Lat. es, mit unorganischer Länge, durch
den Einfluss des s: das Litth. hat e (es~) bei Stämmen auf r, sonst aber blosses s. So entspre-
chen sich II^cl{Q^dithilar-as, Zd. dughdhar-as'-ea, -d-vyarsQ-Eg, duläer-es, malr-es.': Mit einem
vorhergehenden ?T a des Stammes zeriliesst das a der Endung zu «, so entspricht ^^[Qvrliäs aus
vrka+as dem Goth. vulfös aus VULFAas §. 69.). Nur in dieser Verwachsung mit dem Stamm-
vocal hat jedoch das Goth. die vollständige Endung geschützt, sonst aber ist, sowohl an vocalischen
wie an consonantischen Stämmen, vom alten as bloss s geblieben, wie überhaupt der Ausgang as
im Goth. mehrsylbigen Formen überall entweder zu is oder s geschwächt worden (vgl. §. 135.
191.); daher z. B. suriju-s, ahman-s für suniv-as, ahman-as. — Auch JTT u wird mit der End-
ung as zu äs zusammen gezogen; daher fsF^Rt g'ihväs für g'ihcd-as. Dem Goth. gibös aus GIBÖ
kann aber, wegen des eben gesagten, nicht mit Sicherheit nachgewiesen Averden, ob es ein blosses
s oder as (mit dem Stammvocal zu 6 = ü verwachsen) zur Casusbezeichnung habe.-' „Die männl.
Pronominal-Stämme auf a enthalten sich im Skr., Zend und Goth. der vollen Nominalbezeichnunjr,
und erweitern statt dessen den Stamm durch ein beitretendes i, welches nach §. 2. mit dem stamm-
haften a zu ^ e wird, wofür im Zd. e oder öi steht; daher z. B. % leßaQ, Zd.le, Goth.ßai diese,
gegenüber den weibl. Formen rTfr^/««, Zd. läo, Goth. pös. Dem entspricht im Griech. TOi (Dor.
 
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