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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0850

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79G

System der Hierogl yphik

Gebiete auf das Semit. >1B6S {Esther), Z6>asai.; mntPJJ Aarao-rn versetzen 1). Diese Sach-

lage würde ganz dieselbe bleiben, wenn auch das Skr. keinen Antlieil an ihr genommen, d. h. wenn
es im Gegensatze gegen seine Schwestern mit der äussersten Beharrlichkeit jeden Formenwechsel
von sich abgehalten hätte. Allein weit entfernt, dass das Skr. wenigstens für das in Frage ste-
hende Sprach-Verhälthiss auf diesen Ruhm Anspruch machen darf, so ist dasselbe namentlich im
Vergleich mit dem Latein, nur zu auffaljend von der frühem Sprach-Gestaltung abgewichen. Wir
erinnern im Bezug auf die Beeinträchtigung des Nom. sg., an die verstümmelten Participia auf 5FT^
an für 5Fr^«>*fe, anlas und JTcTaJ für W^^anl, an die Gestaltung der JT-Stämme, z. B.

Nom. sg. FTciT pilä für f^ri.^ pilar, oder M'ClIj^ pitär, paler, *TTcTT mala für ^TTcT^ mdlar, maier,
5JT"cTT b'rätd für ZflHJ b'rdlar, fraier, t^TlT srasd für ^tT^" svasar, soror, |T%clT dulälä für
^1%?T^ duhilar, %JtfJ data für ^Ici^ ddlar, dator »), nn die Abwerfung des Schluss-n, sei es im
Mitten eines Comp, wie in JJW^^ rddscha-pulras, Königs-Sohn, für ^rFCT^tT' rddschan-pulras, sei
es am Ende des einfachen Wortes wie Jlüfl rddschd, König, von ^JsF{^rddschan, 3JlrHI dlmd

1) Audi für lux, hteis, (Stamm lue (lirc-eo, >.svx-oq, mit r für l und Erweichung des Gaumlautes in den Zisch-

laut 3yc[ rutsch, splendere, Pott Etyiri. Forsch. II. p. 480. vergleicht auch crj|cf) tdk, videre) bringt der Vergleich des

Deutschen: Golh. liiihal) (n.), Allhd. Hohl (n,), Altsächs. Uoltt (n.), Angesl. Uoht (n.), Mittelhochd. lieht (n.), Mittelniederl.
Weht (n.), Neuoiederl. und Neuhochd. Licht (n.), Engl, liyht, Schw. Uns (n.), Dan. lys (n.) (Armen. £nju litis) das alte
Demoustrativ-SnlF. t zum Vorscheine, welches für das Lat. luc-is ein uraltes luc-tis voraus setzen lässt. Dasselbe ist
der Fall mit dem Lat. cor und dem Deut. Gotli. hairtö (n.), Altbd! tti'rza (n.j, Alts. 7t£'rta (n.), Angels. hi'orte (f.), Altfr.
fteHe lt.% Allnord, hiarta (n.), Mittelhd. //rrse (n.), Mittelnied. 7i«rfe (f.), Schw. tiierta (n.), Dän. to-<<; ("•), tfenniedeii.
hert (11.), Engl, heart, Neulid. Herz (n.) (vgl. Litth. szirdis, Poln. serze), nur dass hier das Lat. cor*/« (concordis) gleich
wie das Griecli. zcaro? für xeagiro; von xeag, üflg, das Skr. t^f Ärit (cj|5"), das Armen, ujtpin sirt den Lingual geschützt

hat, den jedoch das Pers. dil ß für »•) hat untergeben lassen. Vgl. Gtb. milijj (n.) mit Gr. tieh, fulttptj, L«t. we7.

Ob hierher auch das t von eaywii, Gtb. A«uiij6 (u.), Ahd. houpit (n.), Altfr. haved (n.), Altn. hoefudh (n.), Mtthd. /,o!//;<;«
(n.), Niederl. Ao'/tf (n.), Schw. hußüd fn.}, Dan. höved (oO, Neuhd, jfcu/rt (n.). Eng. /«ertrf gehört (vgl. skr. cftCj'j'crRT

papälas (in.), cfJCf|rrlH tiapalam (n.), Gr. ztfa/.i;, Litth. Poln. glowa), lasse ich dahin gestellt (Pott Etym. F.

II. p. 314. nimmt allerdings «J als SuiT. in cap-ut an), ltecht augenscheinlich zeigt das scheinbare Verwachsen des alten
Suff, mit dem Stamme das Gr. ynaQ, G. j'/toto?, dessen t in dem Lat. jecur, G. jecoris (vgl. die Formen jocinoris, joci-
neris, jecinoris Schneider Formenlehre p. 100. und Pott Eti/m. Forsch. I. p. 1G0.), dem Pers. dsche//er, dein Deut.

Leber untergegangen ist. Der Vergleich mit dem Skr. if^rf yakrit (n.) (Arm; [hmPt t'eard vgl. Pktkiimaxx Gram.
ylrm. p. 29.) lässt nun keinen Zweifel übrig, dass hier das t (Particinial-Suff. vom Verbo ^ Jsri) das Demonstrativ-Suff,
bildet, welchem wiederum das Griech. to; die Aufgebung der Sylbe Jf^J" äs nachweist.

2) Auf dem ganzen Indo-Germ. Sprachgebiele wurde die aus ris, ras herab gekommene Lautverbindung rs miss-
fällig. Daher auch im Deut. Ahstreifung des s für den Nom. sg., nicht aber auch des Stamm-r wie im Skr. (vul. mit den
obigen Wörtern des Skr. auf a für ar: Gtb. hropar, (hrojjraha), snistar, däüffhtdr (vgl. fadrein parentes), Ahd. vatar, pruo-
dqr, muotar, suestar, tohtar, Angels. fider, brddhor, mödor, sveostbr, dd'itor, Altfries, jeder, hröther, moder, snster,
Altnord, fudhir, hrddhir, tilddhir, systlr, döttir, Mitlelhochd. raier, hruoder, muoter, swe'ster, lohler, Mittelniederl.
rader, hroeder, moder, siister, dochler, Neunlederi vdder, hroeder, moeder, dochter, zusler, Engl, f'ather, hröther, mo-
tlier, sitter, damjhler, Schwed. fader, hrCider, möder, dotier, Dan. /'oder, hräder, moder, datier, N'euhochd. Vater,
Bruder, Mutter, Schwester, 'föchte?: Geht schon hier das Deutsche, selbst in seinen säinmtlichen jüngeren Zweigen, einen
Schritt weiter über das Sanskr. hinaus, so tritt das Gothiscbe noch um eine Stufe der t'rbildung näher, indem es, die an-
derwärts fast überall verkommene Endung rs noch in einer Anzahl Sprachfälle bewahrt hat. Man höre hierüber Gkoui
Deut. Gram. I. n. 599. ))CS scheint, dass auch dem Gothen — r-s hart vorkam, (wenn kein weiterer cqnsonant voraus-
ging, wie in n/p'.v) und der 110111. dem acc. gleichstand5 wenigstens finde ich durchgehende rair (vir) und nicht vairs',
vielleicht /.um unterschiede von der org. Verbindung mirs (pejus)? und Neil. 5, 18. sUUr Cvitülus) f. stiurs; ebenso würde
 
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