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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0851

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von Champollion.

797

Geist, für ^TIFTT' dlman, q^U (ni.) d'mii. für ^TR^ d'tmin-s, £fFT d'ani (n.), von £JR^ </'«-
»fii, reich, f. aber nochfcjfi^Tfd'änin-i, näma(n.') v.mW^mman—Gr. ovo/na, Lt. riomen, Gth. numö

dann aucli deck 4. baür ffilins) nicht stellen. Hoch vgl. die adj. decl." — Hinsichtlich dieser lieisst es I. I. p.

719. „das nominatfve s bleibt weg, wenn die Wurzel selbst auf s auslautet, also sves, Mas f. sves-s, Mass, hingegen
steht »-* als: gaür-s, srer-s Chonöratus}, gen. gaüris, sveris." Zu akrs (ager) füge: ftggrs (digittis), Ugrt (lectus), tatfrs
(Iacriina), vdkrs Oucrrim). Parallel dem Lat. geht das Gr. narnq, i'ijnq-. »v/artig, ,W;;e, änrcoio, das Pers. ^ Jo pider,^ jo
pitzer, ^t>U mader, ^öLo mäzer, ^Ot^J bürader, jX£*& dokter, Jb\y->. hoher, ß*«<i«V. (Armen.

//flir, p<Vf , lUujp miiir, mere, j>ujp Ic'uir, soeur, q_ni_uwp doüstr , li<]£"UC 'eifhair . frere). Wie entartet dage-
gen das Zend, welches (s. Bopp Vergleich. Gram. p. lfln.j „der Analogie des Sanskrit folgt, sowohl in der Abwert-
ung des r im Komin., als auch in der Länge des vorher gehenden a der Nomina agenlis, an denselben Stellen, mit Aus-
nahme des Nom. sg., wo das lange a, wie immer am Ende, verkürzt wird : paita Vater, data Geber, Schöpfer', brata Heil-
der, dughdlta Tochter. Das Litth. hat sich zwar in mote f Weib vgl. Per». 8<>ljo mädeh, femiria — mätar nach Pott
(s. p. 789. )io.3.) ursprünglich : Säugerin, anders Bopp Skr. Gr. p. 64. „mätr sollte ursprünglich gewiss nichts anders
als tfervorbringerin, Gebärerin bedeuten, denn die Wurzel mä bedeutet zwar lür sich allein messen, allein mit ms (nie)
aus (nirmäJ machen,schaIfen, bilden". — Mutter heisst im Litth. motina). dulde Tochter, sessti Schwester (Gen. sg. moteries,
tlnkteries, se'sseries) zu dem im Skr, vorgegangenen Abfall hinreisseu lassen, dagegen aber in dem Worte: deweris — Skr.

~\ ■ _ -\ ~ -__ n .

<^qf daieä für JTcJ^r dawar, Jcj daivri, Gr. äartq für daFrjQ, Lat. lerir, Deut. Schivager, Armen, inuifp tatjr einen

glänzenden Beweis von treuer Aufbewahrung uraller Bildungen gegeben. Denn dieses dewerisführ! uns über das Gr., Lat., Deut.,
Pers. geraden Weges auf das vorausgesetzte pater-is. Hinsichtlich des Sulf. erscheint vielleicht mit deweris auf gleicher
Höhe brolis = Bruder. Dieses Wort ist jedoch schon so sehr von seiner frühern Gestaltung abgewichen, dass wir auch
hinsichtlich des Suff, nichts auf dasselbe geben. Für ganz unwahrscheinlich aber halle ich Hr. Bopps (Vergl. Gr. p. 170.)
Meinung, dass das r in dem Lat. pater, Gr. naryn, Deut. Vater, Pers. ^Jo pider und den anderen hierher gehörenden
Wörtern „nicht für einen üeberrest der Ursprache anzusehen, sondern, uach älterer Unterdrückung, in dem erhaltenen
Zustand der Sprache aus den obliquen Casus wieder in den Nominativ eingedrungen sei." Und zwar glaubt Hr. Hopp
diess desswegen, „weil das Sanskr., Zend und Litthauische drei Zeugen seien für das Alter der Unterdrückung des r,
und die Griech. Wörter wie narijo, /<>;ti^, own;(i, {>>;To>t> schon dadurch etwas Eigentbümliches und Befremdendes iu der
consonant. Declin. /.eigen, dass sie, wenn q und ? sich nicht vereinigen wollen, nicht lieber den Slaniniconsonaut als das
Casuszeichen aufgegeben haben (wie naiq, tcovs, etc.)." Dagegen spricht, dass nicht bloss die eine oder die andere der
Schwestersprachen, sondern in so weiter Ausdehnung das Griech., das Lat., das Per.-., Armen, und German, und zwar das
letztere in der Gesammtheit seiner zahlreichen Zweige das r uns darbieten. Welch ein Grund nun Hesse sich denken,
dass, während doch alle diese Sprachen die ursprünglichen Wort formen, namentlich im Nomin. sing., zu verkürzen streb-
ten, sie im Gegensalze mit dieser Maxime bei den vorliegenden Wortern übereinstimmend wieder rückwärts geschritten
wären? Enthaltendem! aber die genannten Sprachen nicht hüufig auch anderwärts allcrthümlichere Sprachformen als das
Sanskr. und Zend? fSolIeo wir etwa auch ein Gr. tt&m für eiu Pers. »Jü ndeh für an, ein German. fuU,

nda (neben dem Latein, ond f,|tth. ,,s) für spätere Anb'eqnemnng an die Casus obliq. halten? und zeigt de nn das Litthau.
nicht neben dem gesunkenen mote., dulite . sessü, ein vortrefflich erhaltenes deweris und beweist es nicht durch diess
deweris und sein brolis, so «ie das Poln. durch sein siostr-a = Schwester neben brat = Heilder und das Griech. durch
sein parlicipiales m und u; aus früherm vre, dass die Sprachen bei der Verkürzung ursprünglich identischer Wortförmen
nicht eine und dieselbe Richtschnur befolgten? '« das Sanskr. selbst giebt uns, weun ich nicht irre, ein Beispiel von
treuer Erhaltung eines dergleichen r-Kiammes sarnmt des vollen Casus-Siiflixes. Bekannt ist das phonetische Wechsel-
Verhältniss zwischen ar und ^ iu den Stämmen, so dass nach Bopp Skr. Gram. g. MOk Vergl. Gram. %

192. *>) deren Mäscul. und Femin. im Geuit. sing, mit Verlust des ^« ais Geuilivzeichens TQ?R" HlH.^ mätur,

^[f]^ dutur, ??Tr.f| b'rätur für — ur's nmi zwar s0 wegen des Einflusses der Liquida für ar's hicssen. Nimmt man

nun an, dass die Stämme }>ita>'' Ptc einstmals im Nomin. sing, ein Nominalivzeichen s besassen und sie haben

es uach Hopp Sanskr. Gram. §. 120. ig|. in rier T)iat verloren, so musste auch zufolge dieses Lautverlmltnisses der
Nom« sing, friiherhin TTcTTT f>itWs gestaltet gewesen sein. Die Liquida wird aber wahrscheinlich ihreu Einfluss auf das
für ii eintretende u behauptet haben, wenn wir vor dein nominativen tj s eiu pronominales jFJ a hinzufügen, so dass der
Nom. sg. ursprünglich TQTT{tf pÜvr-tts Iiiess. Nun sehen wir iu der That, dass, als man späterhin den Stamm m<J
vuilri für älteres tj|r|^ mätar mit einem iicucu PersOnlichkeits-Sufdxe versah, um ihm eiuen abgeleiteten Begriff abzu-
 
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