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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0852
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798

System der Hieroglyphik

(m.), Althd. Alts, rumo (m.); Augs, nama (m.), Altfr. noma (ra.), Altn. nafn (m.), Mhd., Ndl. name,
natu (in.), Nhd. jV«Htt' (in.), Schw. namn (n.);Engl. name, (jioun), Pers. j.b Arm. «Ami anoun,

an die Nora. sg. der sog. consonantischen Stämme wie z. B. f^j^mahat, magnus für M^c^?hö-
hats, 'R'^^marid, venlus für H^Hi^"'«''«/«, öTJSf} t-«/c für tvifts, vox, etc., an das Suff. r[

/ für H tu und Tri «n<i endlich an die Aufgelrang des Suff. ?J u und somit des Nom. sg. 2T£T/«s der
Nominal- und Adjectiv-Stämme am Ende von Comp, wie z. B. tfsfyudsch (Nom. «J^fi y*«/^ junclus
von <Fi[jjudsch, JJ^ rudsch, (Nom. ^TT) neb. ^r?ra>«dst7/«s, »rar (z. B. SAa-r«dse/trts,

fq"d^|j|^/"'^"*-r"rfsc'tas> ^^Trltl'jjuca-rädschas für tjc|flt\jjuvan-rddschas, fem. ^T^TsTT f«-

na-rddschi) von ^TfjVmdscÄ, splendere, ^[Jfudsch, edens, von Jp^ö'wdscÄ, (cj^ itfd, sciens, von

fcf^ t;£rf, <TIT yadsch, colens,\on tfö[j/adsch; (vgl. T§>^dvisch, m. inimicus, von U^dittsc/t, odisse, ^77
rusch, f. furor, von ^[ji-usc/^irasci, etc.) neb. «f^ (Nom. sg. cr^tT^ü«rf«s^ loqnens, von »a<^
£!J5T sprisa, langem, von £CpT^.s/»7s; ^ /««?•«, rapiens, von ^ /wi, sP? dschaya,vincens, von [?[ dsc/«',

vincere, WS uda u. ^J^T b'akscha, edens von ?JT«rf u. H^[ b'aksch etc. Ia nach Bopp machten sich auch die

r • ' • *n es

mit dem weibl. Suff, £ i versehenen Stämme wie z. B. m^**c1 I b aranti, ferens, «11^1 näri}'jemina,
nadi, flumen, der Veruntreuung eines ehemals im Nom. s. besessenen^s schuldigJ).> so dass demnach das

gewinnen, genau derselbe Weg eingeschlagen und also ans JJi^jTcT h'adra-mätri, yute Mutter, 3JJ^4-j I Cl |tt^4'ädra-mä-

tur-as, Sohn einer guten Mutter, und aus ?1c<\ (-j duhitri f ^l^dT duhita) durch Anfügung des Persünlichkeits-Suffixes,

masc. ^r%^tT duhitr-as, fem. duhitr-i für J5T%^RT duhilr-is, Sohn und Tochter der Tochter gebildet wurde.

In dieser spätem Zeit inusste natürlich das Suffix sich seiner im Verlaufe der Sprach -EntWickelung erfolgten Spaltung in
ein männl. und weibl. unterordnen. Ohne es ssu ahnden hatte man also die einstmals vor ^|c£.fH duhit-ä vorhandenen
Formen ;g[^\5fftT äuMtr-is C^l^cT^T^duhitur-h) , ^T%5f^ duhilr-as Cff^H^O" duhitw-as) wieder hergestellt
und /.war, wenn man die Sache genauer betrachtet, zu Folge desselben Bedürfnisses, welches die älteren Formen in das
Leben gerufen hatte. Anfangs nämlich fügte man dem Stamme duhltr ein Pronominal-Suffix bei, um dem Worte seine
Persönlichkeit zu geben. Nachdem aber der Begriff fest genug gewurzelt war, und die Persönlichkeit nicht mehr an dem
Suffixe, sondern an dem Stamme selbst zu haften schien, so konnte mau sich des Suffi*es a,s e'uer uunöthigeu Bürde ent-
ledigen. Als mau aber späterhin dem Stamme eine neue Persönlichkeit einimpfen wollte, so erreichte man diess am Leich-
testen dadurch, dass man das abgeworfene Suff, dem Stamme wieder anschloss, ihm jedoch nicht wieder seinen alten, durch
Verjährung verlornen Wirkungskreis einräumte, sondern den Begriff eines zu einer schon anderweit sicher gestellten Per-
sönlichkeit gehörenden Persönlichen, also z. B. der, die der Mutter, der Tochter Angehörige., unterlegte. Der Bau des
ur-us für das spätere ur, ar, lässt sich nun aber, abgesehen von dem secuudären matur-as, selbst noch an einer Prinii-
Uv-Bildung nachweisen. In dem Sanskr. iPT^tT svasur-us, Griech. tzvt>-oz, Lat. socer , Arm. uljlrunLp sk'esour, l^liunup

k'esour (s. Pf.teioia.vn Gram. Arm. p. 25., bei Pott Etym. Forsch. I. P- M ssye'si'dur: belle-mere und ssge'ssre'ai:

beau-pere), Litth. sze'ssur-s, Goth. svaihr-a, Althochd. suehur, Xeuhochd. Schwieger (-Vater) hat sich zunächst das stamm-
hafte w, vf, er fast überall, daneben aber im Skr. und Gr. das vollere Suff, as, o5 und im Litth. und Goth. dessen Zer-
spaltnng in s und a, im Latein., Armen., und Alt- und Neuhochd. dagegen gleichwie in päter, mater, etc. eben nur noch
der des Suffixes völlig beraubte Stamm erhalten. Allein wir dürfen dem Lateinischen nicht Unrecht thuu. Denn noch
zeigt sich über deni entarteten socer in der altern Latiuität ein mit dem Skr. ^TSTT^T m-amr-as und dem Gr. ixvq-os Hand

iu Hand gehendes socer-us, soer-us und giebt uns abermals eineu Beweis von der in der jüngern Sprachperiode Statt
gefundenen Unterdrückung des Pronomiual-Sufiixes. Das Femin. dieses Wortes Skr. ^[^svasr-ü, Griech. txvQ-a, Latein.

socer-a (s. Scheu,ek Gr. hat. L.), soer-us (ich werde auf die von Schxeidkii Formenl. p. 335. gemachte Abscheiduug
von soeru-s später eingehen), Goth. svaihr-ö hat im Skr. und Latein, noch seinen alten Pronomiual-Laut u, und im Lat.
selbst noch seiu Schiuss-* behauptet.

1) Borr Vocalism. p. 117. „Ich behaupte,, dass dem Feminin, wie dem Masculin. ein s als Nominativzeiclien
 
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