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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0856

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SO 2

System der Hieroglyphik

micsoj, etc., so wie bei den Femininen tTEJT kschapu, nox, HIcclT mala, serlum floreum, JT^l" gada,
clava, Ischüdd, vertex, ftPiT dschihvd, lingua, cTT^T fr«'«, s/e/fo, dschatä, oörna im-
plicala, ^5JT dasd, conditio, &TT^T d'«r«j </?tfto, ?nW «M> s/jcs; 5frTI adschä, capra, »Ti^Tf n«s«^
nasus, etc. von der zum Grunde liegenden Wurzel entweder gar keine, oder nur eine unsichere
Kenntniss besitzen, nöthigt uns nicht eben sowohl der ganz analoge Bau, als auch das eben be-
merkte Verhältniss des Pronoininal-Suffixes zu der abstracten Wurzel, in dem Schluss-«, ä den
Sitz des die Persönlichkeit bedingenden Pronomens zu suchen? Werden wir zu dieser Annahme
nicht um so mehr veranlasst, wenn wir zuvörderst bedenken, dass bei der nach Hr. Bopp vorge-
legten Ahscheidung von einem Unterschiede des Masculintims und Neutrums noch gar keine Hede
sein kann? Denn in den sogenannten «-Stämmen des Mascul. und Neutr. ist in dieser Gestaltung
durch den Gegensatz des a gegen ä nur erst der Unterschied des Mannlichen und Weiblichen zum
Vorschein gekommen. Dahingegen dürfen wir bei Wörtern wie z. B. ^TTS nid-a (Lat. nid-us, Dt.
Nett, Litth. lizd-usj nicht sagen, dass sie in dieser Ahscheidung zugleich männlich und neutral
seien, und eben so wenig, dass Wörter wie z. B. pad-a, pes (vgl. ped-ä) auf diese Weise
schon den Neutris angehören. Die Vorstellung des Neutralen konnte dein Indier für diese Art
Wörter nur dadurch werden, dass die bestimmte Subjectivität (Nom. mZk\^nid-as) sich in ihrer

es '

Objectivität (Accus. «TF^ nid-um, ü[^[j)ad-amj gegenüber trat und dass diese Objectivität ver-
möge ihrer nahen Beziehung zu dem Zuständlichen das Subjectivitäts-Verhältniss einer neuen Gat-
tung Wörter zu bilden begann, für welche das Merkmal der eigentlichen Subjectivität "ET s (Cf^Tr^
pud-us) als ein dem sächlichen Charakter dieser Begriffe gewissermaassen allzu leibliches, allzu
persönliches Abzeichen ausser Gebrauch kam. Dass aber diesen Neutral-Charakter nicht das a,
sondern das m bildete, ersieht man eben deutlich daraus, dass das sogen, neutrale a und das masc.
a völlig in einander aufgehen, folglich, da Masculina und Neutra nicht eins sind, entweder eben so
wenig Masculina als Neutra, oder nur das Eine von beiden bilden können. Wiederum darf man
auch nicht mit Bopp sagen, dass an den Wortstämmen ein blosses m, n den Accusativ oder das
Objectivitäts-Verhältniss (und somit die subjective Sphäre des Neutrums) darzustellen vermöchte,
weil der Wortstamm ohne ein zwischen ihn und das Subjectivitäts- und Objectivitäts-Zeichen (^
s, *{j>i) tretendes Laut-Element noch des Nominal-Charakters im weitern Sinne oder des Charak-
ters der Persönlichkeit, welche für die Sprache eine geschlechtige "nd «ngeschlechtige war, erman-
gelte. Daher ist z. B. bei dem Neutrum ' svam — suim (das Seine, Eigenthum) der Stamm
g su, geschwächt aus dem Ur-Demonstrativ g tu. In dem sn-u ist das zweite u das Personal-
Suffix, welches im Skr. bei seiner Schwächung zu a den Vocal des Stammes in dessen Halb-Vo-
cal v: t^T sv—u veränderte. Wie aber ^^jsv-a-s = sü-u-s durch das ^ s die bestimmte Sub-
jectivität des Männlichen, früherhin überhaupt des Geschlechtigen empfing, so erhielt es seine Ob-

jui([P- jag'-t') auf dem Lautwandel des JJf Uschi (Ist. Cl.) ?n SlM dschaya, vincens beruhen, so würden wir durch den
in yci ruhenden Vocal doch immer wieder auf einen Pronoininalstamin zurückgeführt werden (s. hierüber weiter unten).
Bei Wörtern wie •TI^Tf 'MÜiqs, ^{IcJTJ' nak'am, Gr. ow£ C°.»yÄ-s), Lat. unguis, unyula, Litth. nayas, negelys, Lett.

nags, Althd. nakal, Altnord, nagti (clavus), niigl (unguis), Alts, nagal, Angels. nägel, Mid. Nagel, Pers. sÄ^-lj näku-
neh, Arm. fr^«-1fteg'wngn ist die Fortbildung des Stammes selbst nicht zu verkennen.
 
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