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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0881

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von Champollion.

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Stäinrame um sa, q.w da, %m na == un su, q-n du, "h„ nu die zusammengesetzten Pronomina unJh
su-in, itnju du-in, "hnjh nu-in (im letztern also Verdoppelung eines im Grunde identischen Stammes)
und daneben mju ais, mj^ aid, mju ain, wo entweder a-is, a-id, a-in, oder, mit Petermann Ann.
Gram. p. 174. ais, aid, ain als einfaches tuu us. tun. ad, ufo an aufzufassen ist. Das hinter des.
gen wirkende er, etc. bildet an den Adjectiven den Declinations-Stamm und ist auch als solcher
in seiner Allgemeinheit mehr auf das Pronom. der 3t. Pers. als auf das Demonstrativ-Pronom. zu-
rück zu führen. Dabei gestehe ich aber gern, dass dieses Pronom. der 3t. Pers. nur für eine
Schwächung des altern Demonstrativs zu halten ist, dessen Form, das t, d nur zu s erweicht, in
dem zähem welbl. Noin. Acc. sing, sie und in dem gemeingeschlechtigen Nom. und Acc. plur. sie
des Neuhd. noch bis auf diesen Tag fort lebt. Da nun dem demonstrativen s in dem Angels. Nom.
sing, heo, Acc. hi, Altfr. hiu, hia, Angels. Nom. pl. masc. fem. hi, n. heo, Altfr. in. f. Ida, n. hiu
eine Aspirata gegenüber tritt, so können wir auch in diesen Casus so^wie in dem Nom. sing. m.
Angels. he, Altfr. hi nur die Entartung aus ursprünglichem t, keineswegs, wie wir früher anzuneh-
men versucht waren, die Aspirirung eines ursprünglich nackten is anerkennen. Diese Annahme
wird um so begründeter, wenn wir in dem Alts. Nom. sg. m. he, hie, Acc. ina, f. siu, sia, n. it, pl.
Nom. Acc. in. sid, f. siö, n. siu; in dem Mittelndl. Nom. sg. m. hi, f. soe, n. hei, Nom. pl. m. f.
si, n. soe, Neundl. Nom. sg. m. hy, f. %y} n. hei, Nom. plur. m. f. zy die Erweichung des s und
den Uebergang desselben in h gleichsam noch vor unseren Augen vor sich gehen sehen, ob schon
imNeuengl. das noch im Mttlengl. neben she stehende hye, hy wieder dem she hat weichen müssen.
Dieser Hervorgang des Pronom. der 3t. Pers. is = ir, er, er aus dem Demonstrat. Ins, dis (im
Goth. wie im Skr. schon geschwächt zu sa), Althd. der, Neuhd. der (vgl. Litth. Pronom. der 3t.
Pers. m. jis, f. ji mit Demonstr. Nom. sg. in. las == der, f. td — die, Acc. m. f. tan — den, die
Nom. pl. in. lie = die, f. las = die, Acc. in. Ins, las = die, f. las = die; Gr. I, i, ol und toi,
Lat. sus, is und hu in huius, Skr. sa, Zend ho) macht es sehr erklärlich, dass wir auch in der
Declinat. der Adjectiva gleich wie in der der Substant. häufig noch das Demonstrativ-Suff, statt
des Suff, vom nackten Pronom. der 3t. Pers. antreffen, wie z. B. in Althd. horn-oh-ler, hom-oh-
tiuOO, hom-oh-tuz, Neuhochd. ge-hörn-ler, ge-hörn-le, ge-hörn-les, Lat. corn-u-lus, corn-u-la,
com-U-tum; Althd. nahh-o-ler, nahh-ö-liu (\Q, nahh-o-tm, Neuhd. nack-ler, nack-le, nuck-les,
Skr. ^F^nag-n-as, ^T^T nag-n-ä, ^^{jiag-n-am, Lat. nudus, a, um; Goth. raih-ls, a, älä,
Althd. reh-ler, iu @0} äs, Neuhd. rech-ter, e, es, Lat. rec-lus, a, um, Pers. o-J^ rds-l, Skr.
m. f. 3n\^ridsch-us. Es ist kaum nöthig zu bemerken, dass vor allen die Participial- Bildung mit
ihrem Suff, auf/, d, J> hierher zu ziehen ist. — Den Pronominal-Verdoppelungen im Indo-Germ,
halte man endlich die gleiche Verdoppelung der Semit. Pronominal-Stamme gegenüber wie Hebr.

I^n, njn, "1B''N> Syr. jj^ mj*, ~«?, ?o«, & Chald. pn, »s*nn, Saroar. ^ffTl^[%
^ffilV^j Arab. ^öf, sjjS, ^jjf, Aeth. -jj^^; H±: — Allein nicht bloss

an den selbständigen Pronominibus, sondern auch an dem Nomen lässt sich die Verdoppelung des
Pronominal-Suftixes auf das Unzweideutigste nachweisen. Man vergleiche nur Bildungen wie die
Gen. sg. vir-la-tis, senec-tu-tis, servi-iu_tis, virili-ta-üs, simplici-ta-tis, hilari-la-tis, fieyaZo-ry-
rog, lußno-Tii-Toq, lafi7ioo-Tr]-Tog, Goth. mi-ta-pais von mi-la-ßs für mi-la-fris gamain-dai-ßaü

1) Bow Vergl. Gram. p. 86. „Es zeigt sich das weibl. Suffix f^T ti (Gr. ff«-? z. B. noirjaiq) welches abstracte

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