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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0880
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836

System der Hieroglyphik

sya eine Vereinigung ist des Demonstrativ (la = saj- und Relativ (jyaJ-Stammes, so hätten wir
in unserm dieser eine Verbindung von vier Pronominal-Stämmen anzuerkennen. Später 1. 1. p.
513. vernehmen wir: „Es ist bereits früher bemerkt worden, dass unser dieser ein zusammen-
gesetztes Pronomen ist (S. 384.), dessen erstes Glied sich auf den Skr. Stamm f«T tjjä und un-
sern Artikel stützt. Man braucht aber nicht anzunehmen, dass sein ie ein älteres ia voraussetzt,
sondern kann es, was ich jetzt vorziehe, als unorganische Verlängerung des Notker, di-ser anse-
hen. Was den zweiten Tlieil dieses Demonstrativs anbelangt, so könnte seine Declination theils
dem einfachen Sanskr. Stamme £f sa, theils dem componirten sya zugewiesen werden $ zum letz-
teren gehört einleuchtend der weibl. Nominat. deSIU (= ftTT sya, dieseJ und der gleichlautende
Plural-Nominativ des Neutrums." Nach Herrn Bopp müssten wir also bereits in dem Nominativ
sing, diu — die und, da der Nominat. sg. siu = sie offenbar eine Schwächung ist aus jenem, in
dem Deutschen Pronom. der 3t. Pers. die Verschmelzung des Skr. Demonstrativ- und Relativ -
Stammes annehmen. Ia diese Verschmelzung würde schon vorliegen in dem Gen. sg. masc. neut.

Ui-sya, fem. tf^mq la-syds des Skr. Pronom. m. ^ sa für f« s« für cT ia (cT^

ias), fTT lä (cTr^Ms) = Gr. ög, 6 für zog, Li&t.sits (für lusj = is (der Sardische Artikel masc. su, f. sa,
jplur. sos, sas, beruht ohne Zweifel auf dem altlatein. sus, und saQ-psaJ, nicht auf ipse, ipsus, wie
Diez Roman. Spr. II. p. 14. vermuthet), so wie in dem Gen. sing. m. yasya, f. MtMH^J/«-
syds des Relativs TJ^yas—quis, so dass wir dem Masc. ia-s-ya, ya-s-ya den Besitz von drei, dem Fem.
ta-s-yä-s, ya-s-yd-s den Besitz von vier Pronominal-Stämmen zuzugestehen hätten. Dass man aber
in dem zusammen gesetzten Deut. Demonstrativ dieser im Allgemeinen die Verbindung des einfa-
chen Deut. Demonstr. der und des Pronom. der 3t. Pers. er zu suchen hat, dafür spricht der Bau
des Pronom. Goth. masc. jain-s, fem. juin-a, neut. jain-ala; Althochd. gen-er, f. gen-u, n. gen-as,
Mittelhd. m. jen-er, f. je'n-iü. n. jen-ed, Neuhd. m. jen-er, f. jen-e, n. jen-es, Engl, yon, welches
mir am Wahrscheinlichsten aus dem Stamme ov(-og, oiv(-rj), iv(-og), (iov-og, xscv-og, Lat. oenQ-nsJ,
unQ-usJ, Gth. ain£-sj, ainQ-a), ainQ-ata), Ahd. ein(-erj, einQ-u), einC-ui), Mttlhd. ein[-ei-J,
ehtQ-iu), einC-es), Neuhd. einQ-erJ, ein(-e), einQ-es, sj, Altnord. einC-nJ, ein, eüQ-f), Schw.
en, en, elQ-Q, Dän. en, en, et, Altsächs., Altfr., Mittelndl. en, en, en, Angels. an, an, an, Engl.
on-e, Litth. anQ-asJ, an(-sj = ille, wien(-as') == unus, Poln. on, onQ-aJ, onQ-oJ = ille, Pers.
yj^l in = hie, ^| dn = ille, Sanskr. ain-a (vgl. Semit. 'an in 'an-öki, v« hon in JJn
h6n-6J und demselben Pronom. der 3t. Pers. is = er — er zu bestehen scheint. Wollte man
aber auch ^*T, jains, xeivog, etc. abtheilen in ^—»T ai-na, jai-nCaJs, xu-vog etc. mit Hinweisung
auf £CT ai-scha, so würden wir bei dem in der Anmerkung (p. 830.) nachgewiesenen Wechselverhält-
nisse von am und ma, an und na nur die Unterscheidung zu machen haben, dass, während in C ?T )
ain-aQs^), oen-us, ain's, ein-er der gunirende Stamm in = an vorläge, in ai-nas, etc. der flexions-
lose gunirte Pronominal-Stamm i sich mit dem durch das Pronom. der 3t. Pers. as ßs, usj flec-
tirten Stamm na — an verbunden hätte. Auf ähnliche Weise bilden im Arinen. die Demonstrativ-

des Sg. hat übrigens das Semit, auch für den Plur., nur begleitet mit dessen Charakter n, fest gehalten: Hebr. "OTOtj
'an-ach-ntl, Cliaia. NJp.'N 'cm-ach-nu, jJÜflj n-ach-nä, Sainar. >un-ach-nun, Syr. ^JL«. cli-nun, Ar. ^Jai

n-ati-nu, n-ah'-n, Aelhiop. 'ihii'. n-eh'-na.
 
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