Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0952

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
898

System der Hieroglyphik

mittheilt, während doch dem Dativ auf ei, i keineswegs ein Litth. Locativ auf i entspricht. Im
Nom. Acc. Plur. des Masc und Neutr. halten sich fast sämmtliche Beispiele die Waage. Der Acc.
«^HFT yü'-'n-us sinkt jedoch unter m. juv-en-es, juv-en-is, juv-en-eis herab, wahrend sich Nom.
f. EJ?Ej^[jjü'-'n-yas, %fä*3(Qjd'an-in-yas hinsichtlich des Objectiv-Suff. wieder über f. juv-en-es
erhebt. Noch merkwürdiger fällt der Litth. Nom. ph laik-an ab, doch strebt derselbe in dem Em-
phat. luik-un-ii-eji den Verlust wieder auszugleichen. Dagegen steht der Skr. Locat. des Masc.
und Neutr. im entschiedenen Nachtheile gegen den Loc. pl. des Litth. und gegen den Dat. des
Griech., indem das ^TTcHtJ dlm-a'-su, tjq4H yuv-a'-su, $FF% d'an-i'-s'u, •TFT^' nä-ma'-su,
b'ar-a'-tsu (vgl. il^ltl für sT^rp nicht bloss das n des Subjectiv-Suff., sondern auch den Sub-
jectiv Vocal (den Stamm) des Objectiv-Suff. abgeworfen hat. Beide Theile besitzt das Litth. in
seinem pie-men-issa, luik-un-cime (vgl. die übrige Locat.-Endung p. 77g.), so wie das Griech.
in seinem nui-uv-eai, nai-uv-saai, ra7^-av-eai, eaai, ck?sp-iv-sai, eaai, noi-f.iev-eai, eaai, etc. Den vor-
trefflichsten Dienst leistet uns aber das Griech. dadurch, dass es in seiner jüngern Dativform itui-
tf-'at, ral-a-ai, öeXrp-i'-ai, Ttoi-fie'-'ai, etc. sich gerade auf den niedrigem Standpunct des Skr.
gebracht hat. Gleiche Bewandniss hat es mit dem Skr. Instr. Auch hier zeigt sich nämlich das
dem xorvhjSovofpiv analog geformte nut-uv-ocptv, rccX-av-orpiv, noi-uev-orpiv, etc. in Uebereinstimmung
mit dem Litth. pie-men-imis (vgl. das abgefallene m. laik-an-cieis neben dem stärkern f. laik-an-
ciomisj und dem Latein, ser-mon-ibus, juv-en-ibus, no-min-ibus, lep-or-ibus, fer-en-libus, etc.,
dass aas Skr. in 5TTFn%^älm-a'-'b'is, ^cff^ijuv-a'-'b'is, ^^U^^d'an-^'-'b'is, ^TFTT%^ nd-
ma'-b'is, ^n^Uur-cC-'db'is, s\JJW^jlschar-d-'b'is (nach f. ^TPT£Q für ?T(fpItI dschur-as-
'b'is, li^TRTt^ dschar-6-'b'is = H%Rit[ , durchgängig den Conson. des Subj.-S. und den das Obj.-
S. b'is anlautenden Vocal verloren hat. Die Aufopferung dieses Voc. beurkundet aber auch noch das
formell stärkere Fem. Loc. ^I^TJ d'an-in-is'u, Instr. ^FT^T^tT d'an-in-ib'is, welches mit den
Schwestersprachen in der Bewahrung des Objectiv-Vocales gleichen Schritt hält. Weniger deut-
lich ist diese Bewahrung in der weibl. Participialform, weil hier das ii + ib'is in lib'is zusammen
gegangen ist. Dass aber Jf^cTW b'ar-an-lis u, f%tJtfl;T bi-b'r-a'-tisu, 3T^t1ll3T^ U ar-an-lib'is,
r-a'-tib'is wirklich für b'ar-un-ü + isu, b'ar-an-ti + ib'is, etc. steht, ersieht man
deutlichst aus dem Gr. cpeg-ov-aa-iai, cpeo-ov-otj-tcpiv (= yrpiv), wo aa und aij für älteres tu, n,
und nicht minder aus dem Litthau. f. laik-an-ci-osa, laik-an-ci-onns, in welcher Sprache auch
das Masc, welches in dem Gr. rpep-ov-reai, cpeo-ov-rocpiv parallel läuft mit dem Skr. Fem. b'ar-an-
tis'u, b'ar-an-lib'is und um zwei Stufen höher steht als das Skr. Masc. U ar-cC-V su, b'ar-a'-d'b'is
für U ar-an-li-su, V ar-an-li-b'is, wenigstens in dem luik-an-ci-use den Objectiv-Vocal entgegen-
bringt. Eine neue Bürgschaft endlich für diesen abgeworfenen Objectiv-Vocal erhalten wir in der
Pronominal-Flexion cf^ lu-is'u, Zfö ycZis'u, welche selbst noch in der Deelin. der mänril. und
neutr. Wörter auf 5T wie in vrik-a^is'u, %ij"GT siv-a-isu vorliegt (p. 865.), indem hier das

a das Subjectiv-Suff., bei den einfachen Pronom. den Subjectiv-Stamm, und das is'u das Objectiv-
Suff. bildet. Bei dem Gen. pl. müssen wir zunächst die Entartung aus uraltem sdm, is'äm in das
Gedächtniss zurück rufen (p. 868.). Zweitens bemerken wir in ^IHjü'-'n-dm, JT^HT1^b'ar-a'-
tdrn den Untergang des dem Subj. S. angehörenden a und n so wie des vor dem object. s'dm vor-
aus gegangenen i. Die Aufgebung dieses i haben sich aber auch die übrigen oben vorgelegten Bei-
 
Annotationen