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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0953
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von Cha mpollion.

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spiele des Skr. sowohl. Masc. als Fem. zu Schulden kommen lassen, denn das Ii in dem weibl.
cTmiH^/öi««» gehört dem Suff. Ii, nicht aber dem Suff. fe'Jdm. Beiden Suff, gemeinschaftlich ist aa
im Fem. qseQ-pt)'-aacov (aäv). Im m. (pey-ov-rwv Hess der seit undenklicher Zeit erfolgte Ausfall
des Object.-Vocales die Zusammenziehung vergessen. Der Litthau. Gen. pl. hat zwar in dem masc.
fem. laik-an-cm das m abgestreift, dagegen aber gleichwie die vorigen Casus den Vocal des Ob-
jectiv-Suff. geborgen. Altertümlicher zeigt sich für diesen Casus das Lateinische. Denn besitzt
auch nur ein einziger der vorliegenden ?i-Stämme die objective Endung tum, so verräth doch schon
juv-en-um, welches der Regel nach juc-en-ium lauten sollte (Schneider Formenl. p. 244.), den
Untergang des i. Die Aufgebung des i bethätigt sich zuvörderst in dem mit fer-en-tium auf glei-
cher Linie stehenden adolesc-en-tium, anim-an-lium, cli-en-tium (vgl. sri, sru, audire, mit /
für rin cli, wie in xXv-siv, clu-ere, Arm. ^«.-uy/oi«, l'ln. sluch-ac), u. a., welche bekanntlich auch adolcsc-
en-lum, etc. lauten (Schneid. F. p. 247.). Zwar gehört hier das i dem Suff, //und um gemeinschaftlich.
Allein aus der Vergleichung von fer-en-tibtis, etc. mit ho-min-ibm, iep-or-ibus, etc. von calc-ar-ium
mit dec-or-wn u. Hk\ I*i man-as-äm lässt sich ermessen, dass dem ibus auch ein älteres i'(Y)wm (in
Verbindung mit // ein ehemaliges // + if^sjum entsprochen hat. Die Gewähr dieser Annahme er-
halten wir ferner durch diejenigen Wörter, welche das ium als das Objectiv-Suff. an ein Subjec-
tiv-Suff. anschliessen wie z. B. optim-at-ium neben oplim-al-um, pen-al-ium von dem Nom. sg.
optima», penas aus älterm opiimalis, penatis (Schneider 1. 1. p. 252.), cw-il-al-ium, cio-U-al-um
(p. 252.), vgl. al-il-uum für al-it-um und, wollte man in diesen Wörtern das i mit dem / verbinden,
so halte man sich an das noch einleuchtendere silc-es-ir-ium, sequ-cs-ir-ium, ped-es-lr-ium, etc.,
deren ir-ium dem Gr. njo-cov und dem hinsichtlich des Subjectiv-Vocales besser erhaltenen ^TUTF^
tr-d-n-dm gegenüber liegt. In der Frimitivform cjfr-i für Secundärforin ^ tr-a übertrifft das Skr. für
das Subj.-S., u., wenn n euph. Natur, für das Obj.-S. seineSchwestern, wie aus der Zusammenstellung von:
m. fq?iU11^{jri-tr-i-n-äm, ncc-zso-cov, pa-tr-um j^.. (f. mo-ler-ü
f. W^\mj>nd-tr-i-n-äm, fiy-zeQ-cov, ma-ir-um ' If. duk-ter-fi

leicht ersichtlich ist, wo alsdann Gr. reo, Litth. Icr, Skr. 5{Jr, Lat. Ir dem Subjectiv-Suff., i-n-dm,
top, um, üC»0 aber dem Objectiv-Suff. angehörte. Den Schluss-Stein für den ältern Bau des Gen.
pl. erhalten wir indess in dem Gen. pl. der Latein. 5t. Declin. wie z. B. in spec-i-erum, fac-i-
crum, mater-i-crum, plan-i-li-eriim mit der oben erläuterten Uebertragung auf die Ist. Deel, ma-
ter-i-arum, plan-i-ü-aruni). Das hier dem Objectiv-Suff. angewiesene erum steht, wie wir frü-
her sahen, für esum == Im ^ is'dm in ttm^ija^is dm (is-iorum für is-lo-irum oder /o-erawoj^'H^
ya-is'dm und lässt uns den dem ma-ler-i-erum, ma-ier-i-arum gegenüber stehenden Genit. plur.
HMIU\T^md-tr-d-n-am vom Nom. sg. HW^md-tr-am, fie-tQ-ov, me-lr-um, aber auch ma-ier-
ies, ma-ter-ia auf ein älteres *TT^m^ md-lr-u-isdm und, wäre das n in mdträndm der alte PJU-
ral-Charakter, auf ein noch älteres tTT^W-l l ^\rnd-tr-an-isdm zurück führen. Wir hätten demnach
in dem Gen. pl. in. n. ^TT>7la is'dm und m. cT-hlUIIM vrik-d-n-dm, n. RT^TUTr^ md-tr-d-n-dm
eine Form-Spaltung zu erkennen, dergleichen wir nicht nur öfters im Verlaufe unserer Untersuch-
ungen, sondern selbst in der p. 882. gegebenen Uebersicht wahrgenommen haben. Dort nämlich
lautete der Acc. sg. von eo-ag gleichwie yel-aq, und %c.Q-tg gleich wie ep-tg, on-ig u. a. (s. Matthiae
Gr. Gr. §. 73. p. 209. Buttmann Gr. Gr. Gr. p. 222. 225.) eo-cor-u und eo-w, ys).-a>r-a und
ye).-av, zao-n-a und /uq-iv, eg-eS-u und eo-cv, on-td-u und on-iv, welche beide Bildungen nur die

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