DRITTES BUCH ■ 1586-1625
im Juli als Neunzehnjähriger die Regirung antreten. Als sein Abgesandter
wirkte der Obersthofmeister Graf Albrecht von Solms um die Mitte Juli in
Prag,- Ende November leitete dann Achaz von Dohna dort eine Verständigung
wegen seiner Wahl ein <die erst im August des folgenden Jahres zustandekam>.
Der Pfalzgraf sagte ein Darlehn von 100000 Gulden sowie ein paar Tausend
41. Nr. 678e. Waidbesteck, um 1610/
Historisches Museum
Mann zu, die unter der Führung
des Grafen Ernst von Mansfeld
bereits an der Grenze von Böh-
men lagen, während der Herzog
von Savoien im Einvernehmen
mit ihm den Rest dieser Truppen
auf seine Kosten zur Verfügung
stellte. Am 30 August trat Mans-
feld als General der Artillerie in
böhmische Dienste, damit die
Union als solche unbeteiligt
bleibe. Diese 4000 Mann bil-
deten die erste Hilfe, die Böhmen
zu seinen 12 000 Fußtruppen und
4000 Reitern erhielt, welche es
den unter Dampierre einrücken-
den Kaiserlichen entgegenstellen
konnte, deren Oberbefehl bald
darauf der aus dem Artois stam-
mende Graf Buquoy übernahm,
nachdem er aus den Niederlanden
angelangt war. Dazu kamen im
Oktober 2000 Mann und 1000
Reiter aus Schlesien. Thurn und
der hinzugewonnene Befehls¬
haber Graf Hohenlohe zogen die Kaiserlichen immer weiter ins Land hinein
ohne es zu einer Schlacht kommen zu lassen, so daß Ende Oktober Buquoy
sich genötigt sah seine Truppen, deren Ernährung ihm Schwierigkeiten be-
reitete, zurückzuziehen. Nachdem Mansfeld Pilsen am 21 November erobert
hatte, fiel Thurn in Ostreich ein. Unter solchen LImständen wurde Adam von
Waldstein, der Oheim des Friedländers, vom Kaiser nach Dresden geschickt,
um des Kurfürsten Vermittlung zur Herbeiführung eines Waffenstillstands zu
im Juli als Neunzehnjähriger die Regirung antreten. Als sein Abgesandter
wirkte der Obersthofmeister Graf Albrecht von Solms um die Mitte Juli in
Prag,- Ende November leitete dann Achaz von Dohna dort eine Verständigung
wegen seiner Wahl ein <die erst im August des folgenden Jahres zustandekam>.
Der Pfalzgraf sagte ein Darlehn von 100000 Gulden sowie ein paar Tausend
41. Nr. 678e. Waidbesteck, um 1610/
Historisches Museum
Mann zu, die unter der Führung
des Grafen Ernst von Mansfeld
bereits an der Grenze von Böh-
men lagen, während der Herzog
von Savoien im Einvernehmen
mit ihm den Rest dieser Truppen
auf seine Kosten zur Verfügung
stellte. Am 30 August trat Mans-
feld als General der Artillerie in
böhmische Dienste, damit die
Union als solche unbeteiligt
bleibe. Diese 4000 Mann bil-
deten die erste Hilfe, die Böhmen
zu seinen 12 000 Fußtruppen und
4000 Reitern erhielt, welche es
den unter Dampierre einrücken-
den Kaiserlichen entgegenstellen
konnte, deren Oberbefehl bald
darauf der aus dem Artois stam-
mende Graf Buquoy übernahm,
nachdem er aus den Niederlanden
angelangt war. Dazu kamen im
Oktober 2000 Mann und 1000
Reiter aus Schlesien. Thurn und
der hinzugewonnene Befehls¬
haber Graf Hohenlohe zogen die Kaiserlichen immer weiter ins Land hinein
ohne es zu einer Schlacht kommen zu lassen, so daß Ende Oktober Buquoy
sich genötigt sah seine Truppen, deren Ernährung ihm Schwierigkeiten be-
reitete, zurückzuziehen. Nachdem Mansfeld Pilsen am 21 November erobert
hatte, fiel Thurn in Ostreich ein. Unter solchen LImständen wurde Adam von
Waldstein, der Oheim des Friedländers, vom Kaiser nach Dresden geschickt,
um des Kurfürsten Vermittlung zur Herbeiführung eines Waffenstillstands zu