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Seiler, Georg Friedrich
Allgemeines Lesebuch für katholische Bürger und Landleute: für Stadt und Landschulen eingerichtet von einem katholischen Geistlichen in Franken — Bamberg, Wirzburg, 1791 [VD18 12025011]

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https://doi.org/10.11588/diglit.38830#0168
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I56
im ^Tausche stirbt, könnten wir wohl hoffen, daß er selig
würde? Die Trunkenen ererben nicht das Reich Gottes,
r Kor. 6/ IO.
5Z) Darf denn ein Christ auch tanzen?
Tanzen ist ja nichts anders, als seine Füße und Han-
de nach der Musik bewegen. Wie sollte dieß Sünde feyn?
Aber Tanzen wird gar leicht zur Sünde, wenn man zu der
Zeit tanzch da man bey seinen Geschäften was bessers ver-
richten soll ; wenn man auf eine unmäßige Weise sich er-
hitzt oder zu lange tanzet und seiner Gesundheit schadet;
wenn man dasjenige Geld zum Lanz verwendet, das man
Zu guten und nützlichen Sachen hatte anwenden sollen-
Noch mehr versündigen sich die bcym Tanze, die in sich
crllerley wollüstige Begierden dabey unterhalten oder un-
keusche Triebe in andern erregen; die auf eine unver-
schämte Werse einander berühren und andere Menschen är-
gern. D wie wenige Tänze werden unschuldig gehalten
Dem Reinen ist alles rein, er kann auch mit unbeflecktem
Herzen eine irdische Freude genießen; aber wie viele sind
dieser Reinen beym Tanze? Prüfe dich wohl, ehe du diese
Lust gemeßen willst. Hast du sie unschuldig genossen, da
kannst du auch Gott dafür danken.
54) Jsts denn auch erlaubt Zu spielen?
Kannst du nichts bessers thun, als spielen, so spiele;
aber ohne Sünde. Diejenigen sündigen bepm Spiel,
welche spielen, da sie arbeiten oder gar zur Kirche ge-
hen sollten; die um ein hohes Geld spielen und sich in
Gefahr setzen, viel zu verlieren; die beym Spiele be-
kriegen oder geizig und habsüchtig nach dem Gelde ande-
rer trachten; die darüber böse werden, wenn andere ge-
winnen; die wohl gar Sank und Zwietracht anfangen oder
scha-
 
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