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Seiler, Georg Friedrich
Allgemeines Lesebuch für katholische Bürger und Landleute: für Stadt und Landschulen eingerichtet von einem katholischen Geistlichen in Franken — Bamberg, Wirzburg, 1791 [VD18 12025011]

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https://doi.org/10.11588/diglit.38830#0471
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haben, ist erst gesagt worden. Ebenso wenig können
die Verstorbenen uns Schaden tbun. Denn die abge-
schiedenen Seelen der bösen Menschen sind weit'von uns
entfernt in der Hölle: sie können also auf Erden nicht
erscheinen: weil sie am Ort der Verdammniß bleiben
müssen Luk. i6. Ihre Leiber aber sind tobt, und vcr,
faulen unter der Erde, sie können uns also auch we-
der Gutes noch Böses lhun. Die abgeschiedenen See-
len der Frommen sind im Himmel, oder im Ort der
Reinigung, wenn diese auch erscheinen könnten/ so
hatten wir keine Ursache darüber zu erschrecken / sondern
könnten uns vielmehr darüber erfreuen — Sie verlang-
ten uns sicher nicht zu schaden. Ihre Leiber aber lie-
gen im Grabe und vermodern. Ein todter Leichnam
kann nicht auf Erden erscheinen und herumwandeln.
Man hat durch viele genaue Untersuchungen und Er-
fahrungen es entdeckt/ daß es mit solchen Erscheinun-
gen der verschiedenen Seelen / entweder Betrug oder
Einbildung war. An allen Orten , wo gut unterricht
tete Christen wohnen / da hört und glaubt man nichts
mehr von Gespenstern und Poltergeistern. Nur ein-
fältige , abergläubige Leute können an so was glauben.
VII. Wieder Gespenster - Glaube entstanden je»,
und wie er unter den Christen erhalten worden ist.
Die falsche Meynung / daß es Gespenster gebe/
stammt von Heiden und Juden her. Viele derselben
glaubten/ die Seelen der Verstorbenen/ sonderlich
der bösen Menschen / hielten sich bey den Grabern auf
wo ihre Leiber liegen / oder auch in Wüsteneyen /
oder sie kamen auch wohl in ihre Häuser zurück, und
erschienen ihren Bekannten. Jene verblendete Leute
wußten
 
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