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Semper, Gottfried
Vorläufige Bemerkungen über bemalte Architectur und Plastik bei den Alten — Altona, 1834

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https://doi.org/10.11588/diglit.24868#0056
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ausweisenden Text beigefügt hat, und man genöthigt ist,
alles auf Treue und Glauben hinzunehmen.
Findet das erste Heft geneigte Aufnahme, so folgt
ihm unmittelbar das andere, in dem Jonische Architectur
an Beispielen vom Pandroseum und Corinthisch - Griechische
am choragischen Monumente des Lysikrates gegeben wird.
Denn auch an diesen beiden Denkmälern sind mannigfal-
tige Spuren verschwundener Bemalung, von Bronze, einge-
legten Steinen und Vergoldung kenntlich, wenn gleich
schwieriger ein zusammenhängendes System aus ihnen sich
bilden lässt. Nach seihst veranstalteten Ausgrabungen
und genauen Messungen, wird auf das bisher unvoll-
kommen oder gar nicht Gegebene besondere Rücksicht
genommen werden. Namentlich wird die Thüre des
Erechtheums, die noch nicht zur Genüge bekannt ist,
Gegenstand einer besonderen Platte seyn. Das dritte
Heft ist den Monumenten Roms und des Mittelalters ge-
widmet. Für dasselbe muss die Wahl aus einer reichen
Fülle von Gegenständen getroffen werden. Die Trajans-
säide, farbig und mit ihren Umgebungen restaurirt, bietet
das beste Beispiel für Römische Polychromie dar. Die
Basilike, die Maurische, Byzantinische, Gothisehe, Flo-
rentinische und Venezianische Baukunst giebt reichlichen
Stoff für die übrigen Blätter.
Die langbestrittene Frage, ob auch bei den Römern
das farbige System der Architectur herrschend gewesen
sey, löset sich nach jüngst gemachten Entdekungen be-
jahend; auch für solche Monumente, die nicht aus farbi-
 
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