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Semper, Gottfried
Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten oder praktische Ästhetik: ein Handbuch für Techniker, Künstler und Kunstfreunde (Band 1): Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst — Frankfurt a.M., 1860

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.67642#0077
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Textile Kunst.

Das Band.

27

Sehr nahe verwandt, insofern eine Intention die Richtung
des Monumentes zu verdeutlichen bei ihnen hervortritt, sind die
uralten Dach- und Zinnenaufsätze (Akroterien), die in der Wetter“
fahne ihrem technischen Paragon am nächsten kommen. In ihnen
ist zugleich der Begriff des oberen Abschlusses, der Culmi-
nation in Verbindung mit dem der Rang aus Zeichnung des
damit geschmückten Gebildes oder Gebildetheiles versinnlicht. In
diesem Sinne tritt der Federschmuck (Phalos, crista), der seit Ur-
zeiten die kriegerische Zierde des Häuptlings bildete und
auch noch aus der Mitra des assyrischen Herrschers hervorblickt,
in die Reihe der Begriffsverkettungen; und dieser wieder führt auf
den Kamm der Hähne und sonstiger kampflustiger Vögel als auf
das natürliche Vorbild desselben zurück. Ueber sehr ursprüng-
liche Akroterien und deren Umbildungen im Laufe der Kunstge-
schichte siehe weiter unten.


Schiffsakroterien.
 
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