Metallotechnik (Metallarbeiten). Die eigentliche Toreutik.
489
Strutt, Biograph. Wörterbuch über Kupferstecher. 2 Vol. 1785—1786.
E. David, Histoire de la Gravüre.
v. Quandt, Geschichte der Kupferstecherkunst. Leipzig.
§. 180.
Die eigentliche Toreutik.
Alte Kunst.
Die mythische Periode hellenischer Kunstgeschichte ist angefüllt
mit Sagen, welche auf eine mehr stereotomische Richtung der Künste
hindeuten, wobei jedoch der Schnitzarbeiten aus Metall noch keine Er-
wähnung geschieht, vielmehr fast nur von Holzschnitzwerken die Rede
ist, aber oft in Verbindung mit Bekleidungen, aus wirklichen Gewän-
dern bestehend, oder aus Metallblechen. 1
Erst beim Eintritt in die historische Periode werden griechische
Werke der Metallstereotomie genannt. Der asiatische Grieche Glaukos
(aus Chios oder Samos), angeblich Erfinder des Schweissens und der
Toreutik in Eisen. Pausanias und Athenäus enthalten einander ergän-
zende Beschreibungen seines berühmtesten Werkes, eines silbernen Weih-
kessels mit eisernem Untersatz, das von Alyattes nach Delphi geweiht
wurde. Ein Werk der Schmiedekunst, eine Stabkonstruktion in Form
eines unten und oben auswärts geschweiften und durch Stäbe in Quer-
zonen getheilten Korbes, die Felder oder Friese zwischen den gestreckten 2
(geschmiedeten) Eisenstäben des Gerüsts reihenweis mit Thierfriesen und
Laubwerk mit allerhand Insekten, Vögeln u. dergl. ausgefüllt, auf den
Stufen oder Absätzen des Gerüsts Gefässe und anderer Schmuck. Die
Stäbe nicht genietet oder mit Beschlägen befestigt, sondern zusammen-
geschweisst. Die Friese zum Herausnehmen und Abwechseln. Das
Ganze eine grosse Etaghre, eine Embasis, nicht für den Krater allein,
auch für andere Weihgeschenke. Ein lehrreiches Beispiel einer toreu-
1 Ueber Dädalos und die Dädaliden s. Brunn, Geschichte d. griech. Künstler.
Einleitung. Gegensatz zwischen Dädalos, dem Holzschneider und Hephästos, dem
Metallarbeiter: Dädalos Träger einer spezifisch attischen Anschauung über den Ur-
sprung und die ersten Entwicklungsstufen der Künste, Hephästos Vertreter ältester
asiatischer und ägyptischer Anschauungen über denselben Punkt,
2 Gr. ekaotia.
489
Strutt, Biograph. Wörterbuch über Kupferstecher. 2 Vol. 1785—1786.
E. David, Histoire de la Gravüre.
v. Quandt, Geschichte der Kupferstecherkunst. Leipzig.
§. 180.
Die eigentliche Toreutik.
Alte Kunst.
Die mythische Periode hellenischer Kunstgeschichte ist angefüllt
mit Sagen, welche auf eine mehr stereotomische Richtung der Künste
hindeuten, wobei jedoch der Schnitzarbeiten aus Metall noch keine Er-
wähnung geschieht, vielmehr fast nur von Holzschnitzwerken die Rede
ist, aber oft in Verbindung mit Bekleidungen, aus wirklichen Gewän-
dern bestehend, oder aus Metallblechen. 1
Erst beim Eintritt in die historische Periode werden griechische
Werke der Metallstereotomie genannt. Der asiatische Grieche Glaukos
(aus Chios oder Samos), angeblich Erfinder des Schweissens und der
Toreutik in Eisen. Pausanias und Athenäus enthalten einander ergän-
zende Beschreibungen seines berühmtesten Werkes, eines silbernen Weih-
kessels mit eisernem Untersatz, das von Alyattes nach Delphi geweiht
wurde. Ein Werk der Schmiedekunst, eine Stabkonstruktion in Form
eines unten und oben auswärts geschweiften und durch Stäbe in Quer-
zonen getheilten Korbes, die Felder oder Friese zwischen den gestreckten 2
(geschmiedeten) Eisenstäben des Gerüsts reihenweis mit Thierfriesen und
Laubwerk mit allerhand Insekten, Vögeln u. dergl. ausgefüllt, auf den
Stufen oder Absätzen des Gerüsts Gefässe und anderer Schmuck. Die
Stäbe nicht genietet oder mit Beschlägen befestigt, sondern zusammen-
geschweisst. Die Friese zum Herausnehmen und Abwechseln. Das
Ganze eine grosse Etaghre, eine Embasis, nicht für den Krater allein,
auch für andere Weihgeschenke. Ein lehrreiches Beispiel einer toreu-
1 Ueber Dädalos und die Dädaliden s. Brunn, Geschichte d. griech. Künstler.
Einleitung. Gegensatz zwischen Dädalos, dem Holzschneider und Hephästos, dem
Metallarbeiter: Dädalos Träger einer spezifisch attischen Anschauung über den Ur-
sprung und die ersten Entwicklungsstufen der Künste, Hephästos Vertreter ältester
asiatischer und ägyptischer Anschauungen über denselben Punkt,
2 Gr. ekaotia.