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Seneca, Oskar
Friedrich Weinbrenner: Jugend- und Lehrjahre — Heidelberg, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.70229#0013
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Mit dem Zeitpunkt, wo er in der Heimat wieder festen
Fuß faßt, bricht Weinbrenner seinen Bericht ab.
Es ist sehr zu beklagen, daß das Originalmanuskript
verloren gegangen ist, das uns gewiß noch über manches
weiteren Aufschluß gegeben hätte. Sagt doch Schreiber
selbst: »Ich mußte manche Breiten wegschneiden und viele
Sprachunrichtigkeiten verbessern, denn im Schreiben, wie
im Reden, verwendete er wenig Sorgfalt auf die Sprache,
und ließ sich gehen.« Wenn er auch hinzufügt: »Andere
Verbesserungen durfte ich mir nicht erlauben, denn ich hätte
gefürchtet, dadurch die Asche meines unvergeßlichen Freundes
zu beleidigen«, so müssen wir doch wohl annehmen, daß viel-
fach die uns besonders wertvolle Ursprünglichkeit des Aus-
drucks zugunsten der Korrektheit geopfert wurde.
Die Handschrift befand sich zur Zeit der Veröffent-
lichung im Besitz des damaligen Hauptmanns Holtz in
Karlsruhe,1 des Gatten von Weinbrenners älterer Tochter
Friederike, der bei Ausbruch der badischen Revolution 184g
Oberst des Karlsruher Infanterieregiments war. Bei der
Demolierung seiner der Kaserne benachbarten Wohnung
durch die meuternden Soldaten am 13. Mai 1849 gingen
auch die gewiß zahlreichen Familienreliquien verloren. Von
allen Papieren, Studienblättern, Plänen und Bildern hat
sich nichts erhalten,2 mit Ausnahme eines Familienbildes,
gemalt von Feodor Iwanowitsch, das Weinbrenners Brust-
bild in der Mitte, umgeben von den rings um ihn ange-
1 Ernst Holtz. Einer der verdientesten badischen Offiziere, »der Stamm-
vater einer ganzen Familie von Offizieren«, geb. zu Karlsruhe 1794, machte
mit Auszeichnung die Feldzüge von 1809, 1813, 1814, 1815 mit, wurde 1847
Oberst des Leib-Infanterie-Regiments; 1849 durch die Militärmeuterei per-
sönlich in Lebensgefahr; 1852 als General-Major zur Ruhe gesetzt. Gest. 1867.
2 Mündliche Mitteilungen des Herrn Hauptmanns a. D. Holtz in
Baden-Baden.
 
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