Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
22

I. Die Thronwirren unter den Nachfolgern Königs Thutmbsis' I., ihr Verlauf und ihre Bedeutung.

nördliche Pfeiler eh den Ecken c und d der alten Kammer korrespondieren. Am Architrav ih
ist ersichtlich, dass die Halle sich nicht weiter nach N. erstreckte. Skulpturen dieser Periode:
LD III 54c. d. 56b. unpubl. Reste des Pfeilers e mit dem Namen ^Oa|j.

3. Der westliche Portikus hat einen Umbau erfahren, indem bei a der Rundstab weg-
genommen und die Mauer almn, mit einem neuen Rundstab bei 1, angebaut wurde, ohne bei a
mit der alten Mauer verzahnt zu werden. Wie am Architrav zu sehen ist, wurde dabei der süd-
liche Eckpfeiler g etwas nach N. verlegt und auf der Nordseite etwas abgeschnitten, wie die In-
schrift an seiner Westseite (LD III 54 c) erkennen lässt. Skulpturen dieser Periode: LD III 47 b. c
(das Mittelstück dieser Wand ist wie LD III 47 a später in äthiopischer Zeit weggemeisselt und
durch eine Inschrift ersetzt worden). 54 a. b.

4. Auch die Kammer wurde umgebaut, indem man die Thüre o zum westlichen Portikus
mitten durch die alten Wanddarstellungen durchbrach, die Hinterwand cd einriss und die
Kammer nach hinten um das Stück cpqd erweiterte. Diese neuen Wände sind mit den alten
bei c und d nicht verzahnt und aus viel kleineren Blöcken gebaut. Skulpturen dieser Periode:
LD III 49a (rechte Hälfte). 49 b. 50 a. b. 51a (linke Hälfte). 52 a. 56 a.

Was die zeitliche Reihenfolge dieser 4 Perioden betrifft, so könnte man nur darüber im
Zweifel sein, ob die 3te oder die 4te die jüngste ist. Die 2te ist sicher älter als beide, und die
erste notwendig älter als die 2te. Wie man aus der beigefügten Planskizze ersehen kann, be-
findet sich die Inschrift vom Jahre 2 (LD III 55 a) an der östlichen Aussenwand des ältesten
Gebäudes.

§ :W. Dass dieser älteste Bestandteil des Tempels aber wirklich, wie die .Inschrift angiebt,
aus der ersten Zeit Thutmosis' III. stammt, lehrt überzeugend die Form der Namen des
Königs, die hier einfacher und altertümlicher ist, als auf den späteren Teilen des
Tempels und überhaupt als auf allen Denkmälern seiner Regierung mit und nach Ma'-kei-re.

So haben zunächst die sogen. Vornamen, noch nicht die erweiterte Form, die auf den
Denkmälern aus der endgültigen Alleinregierung des Königs die Regel ist1) und auch bereits
vorher während seiner Regierung mit Ma'-kei-re, und zwar schon vor der Episode Thutmosis' IL,
vorkommt2):

sondern die kürzere Form:

! ^

5

^tJaj^T© LDIn Si b. 55«.

|g|£}jqLDni55,

Q \<=*f=> LDIII 47a. 55b.a (Q
Hier hat auch die Orthographie f ^, IT §, <3=> Q ^\u ^ noch nicht den konventionellen

! I I

Charakter wie später in der erweiterten Namensform: J, IT, , sondern sie hält sich an die
gewöhnliche Schreibuna: der einzelnen Bestandteile der Namen.

1) z. B. LD III 38 c. Mar. Kam. 12 (nach Jahr 24). Petrie Medum pL 33, 5 (Jahr 41), Champ. Not. II 167. Sharpe
Eg. Inscr. II 34 a. 41. LD VI 117 a. Obelisken von Konstantinopel, New-York, Lateran.

2) vor Th. II. LD III 16 d. g (s. u. § 49). Der el bahri Nische n (nach Lepsius, s. Anhang VI § 19 E). Vgl.
auch Mar. Karn. 16, wo das Jahr 15 erwähnt wird.
 
Annotationen