XX
7) Als Ueberrest einer dem Niph'al entsprechenden Art von Verben sind wohl die 5-lautigen reduplicierten
Verben mit dem ersten Konsonanten n, die von 2-lautig gewordenen Grundstämmen (Verbis II gern., III inf.) abgeleitet
sind, anzusehen (I §357—357bis)- Sie schliessen sich, soweit ersichtlich, in ihrer Formenbildung den 5-lautigen einfachen
Verben an (I § 358).
8) Zweilautig gewordene Verben werden nicht selten durch Hinzufügung eines dritten Konsonanten Ji (wie im
Semitischen) oder d wieder zu 3-lautigen erweitert (I § 359—362); diese neuen Verben schliessen sich in ihren Formen
den 3-lautigen einfachen Verben an (I § 363).
Einteilung der Verben nach ihrer Formenbildung.
Für die praktische Grammatik kommt naturgemäss allein die Einteilung der Verben nach der Art ihrer Formen-
bildung in Betracht. In dieser Hinsicht sind nach dem heutigen, gewiss sehr unvollkommenen Stande unserer Kenntnisse
folgende Verbalklassen zu unterscheiden:
2rad. Verben, die 2-lautigen oder richtiger 2-lautig gewordenen Verben umfassend (I § 367—368). In geschicht-
licher Zeit gehen sie aus 3- oder 4-lautigen Verben hervor, die ihren mittleren oder letzten Radikal (/, w, 3, r, f) ver-
loren hatten (I § 370—380. 382—385) oder bei denen zwei gleiche Konsonanten kontrahiert waren (sp aus ssp, Verba II gern.,
I § 369- 381)- — Merkmale der 2rad. Verben sind: männlicher Infinitiv mit der alten 3-lautigen Vokalisation; Qualitativa
mit e (ked\, i prostheticum in vielen Formen (I § 365); Unveränderlichkeit des Verbalstammes im Allgemeinen, nur
einzelne Verben zeigen in den altertümlichen Formen des Participium perfecti passivi den 2ten Radikal geminiert (I § 366).
Verba II geminatae, 3-lautige einfache Verben mit identischem 2ten und 3ten Radikal (I § 387. 389—390). Neue
Verben dieser Klasse entstehen in geschichtlicher Zeit, infolge Angleichung zweier ursprünglich verschiedener Konso-
nanten, aus manchen 3rad. Verben und aus den Verbis III inf. II (I § 391—392). — Merkmale der Verba II gern, sind:
männlicher Infinitiv mit derselben Vokalisation wie bei den 3 rad. Verben; die Gemination in den meisten Formen (nicht
nur, wo die Verba ult. inf. geminieren, sondern auch, wo diese den einfachen Stamm zeigen); Fehlen des z prostheticum
in den geminationslosen Formen (I § 388).
Verba III infirmae, einfache 3-lautige Verben mit dem letzten Radikal j, oder in manchen Formen auch noch
w, das aber allmählich mehr und mehr durch j verdrängt wird (I § 394. 396). — Merkmale: Infinitiv ursprünglich in der
Regel weiblich, später auch männlich; Qualitativ mit ö wie bei den 3 rad. Verben oder auf it\ Gemination des vorletzten
Radikals in der emphatischen Form des Tempus sdm-f und in den imperfektischen Verbalformen des Relativsatzes;
2-lautige Formen ohne den 3ten Radikal in verschiedenen Verbalformen, namentlich im Neuaegyptischen statt der alten
geminierenden Formen (I § 395).
3rad. Verben, alle anderen 3-lautigen einfachen Stämme, sowie die Halbreduplikationen und die Erweiterungen
von 2-lautig gewordenen Stämmen umfassend (I § 400. 402). Die Klasse vermehrt sich in geschichtlicher Zeit, ausser-
dem noch besonders aus der Klasse der Verba IV infirmae infolge Werfalls des letzten Radikals, und aus den Klassen
der unbeweglichen Verben (I § 403). — Merkmale: männlicher Infinitiv, Unterschiedslosigkeit des Stammes in fast allen
Verbalformen, nur in dem Passiv sdm-w-f finden sich altertümliche Formen mit Gemination des letzten Radikals (I § 401).
Verba III geminatae, vielleicht nur Ueberreste einer alten Pi'lelbildung von 3-lautigen Stämmen (I §405.407).
— Merkmale: männlicher Infinitiv mit derselben Vokalisation wie bei den 4rad. Verben; die Gemination in den meisten
Verbalformen; Umschreibung der 4-lautigen Formen der Suffixkonjugation durch Irj „thun“ im Neuaegyptischen (I §406).
Verba IV infirmae, die einfachen 4-lautigen Verben mit dem letzten Radikal j oder w (meist, wie es scheint,
Denominativa), die Pi'elbildungen von Verbis III infirmae, die reduplicierten Pilpel-Bildungen mit dem zweiten und vierten
Konsonanten j oder w umfassend (I §408. 410—411. 417). — Merkmale: teils weiblicher, teils männlicher Infinitiv, der
letztere mit derselben Vokalisation, wie bei den 4rad. Verben; w findet sich wie bei den Verbis III inf. nur noch in
manchen Verbalformen und wird allmählich mehr und mehr durch j verdrängt; die Gemination tritt in denselben Formen,
wie bei den Verbis III inf. auf, aber nur bei bestimmten Verben; im Neuaegyptischen sind beim Verbum finitum nur
noch 3-lautige Formen erhalten, die 4-lautigen werden durch Irj „thun“ umschrieben (I § 409).
4rad. Verben, die wenigen 4-lautigen einfachen Verben, die nicht IV inf. .sind, die Pfeibildungen von 3 rad.
Verben und die reduplicierten Pilpelbildungen umfassend (I § 413. 415—417). Merkmale: männlicher Infinitiv; Umschrei-
bung der Suffixkonjugation durch irj „thun“ im Neuaegyptischen (I § 414).
7) Als Ueberrest einer dem Niph'al entsprechenden Art von Verben sind wohl die 5-lautigen reduplicierten
Verben mit dem ersten Konsonanten n, die von 2-lautig gewordenen Grundstämmen (Verbis II gern., III inf.) abgeleitet
sind, anzusehen (I §357—357bis)- Sie schliessen sich, soweit ersichtlich, in ihrer Formenbildung den 5-lautigen einfachen
Verben an (I § 358).
8) Zweilautig gewordene Verben werden nicht selten durch Hinzufügung eines dritten Konsonanten Ji (wie im
Semitischen) oder d wieder zu 3-lautigen erweitert (I § 359—362); diese neuen Verben schliessen sich in ihren Formen
den 3-lautigen einfachen Verben an (I § 363).
Einteilung der Verben nach ihrer Formenbildung.
Für die praktische Grammatik kommt naturgemäss allein die Einteilung der Verben nach der Art ihrer Formen-
bildung in Betracht. In dieser Hinsicht sind nach dem heutigen, gewiss sehr unvollkommenen Stande unserer Kenntnisse
folgende Verbalklassen zu unterscheiden:
2rad. Verben, die 2-lautigen oder richtiger 2-lautig gewordenen Verben umfassend (I § 367—368). In geschicht-
licher Zeit gehen sie aus 3- oder 4-lautigen Verben hervor, die ihren mittleren oder letzten Radikal (/, w, 3, r, f) ver-
loren hatten (I § 370—380. 382—385) oder bei denen zwei gleiche Konsonanten kontrahiert waren (sp aus ssp, Verba II gern.,
I § 369- 381)- — Merkmale der 2rad. Verben sind: männlicher Infinitiv mit der alten 3-lautigen Vokalisation; Qualitativa
mit e (ked\, i prostheticum in vielen Formen (I § 365); Unveränderlichkeit des Verbalstammes im Allgemeinen, nur
einzelne Verben zeigen in den altertümlichen Formen des Participium perfecti passivi den 2ten Radikal geminiert (I § 366).
Verba II geminatae, 3-lautige einfache Verben mit identischem 2ten und 3ten Radikal (I § 387. 389—390). Neue
Verben dieser Klasse entstehen in geschichtlicher Zeit, infolge Angleichung zweier ursprünglich verschiedener Konso-
nanten, aus manchen 3rad. Verben und aus den Verbis III inf. II (I § 391—392). — Merkmale der Verba II gern, sind:
männlicher Infinitiv mit derselben Vokalisation wie bei den 3 rad. Verben; die Gemination in den meisten Formen (nicht
nur, wo die Verba ult. inf. geminieren, sondern auch, wo diese den einfachen Stamm zeigen); Fehlen des z prostheticum
in den geminationslosen Formen (I § 388).
Verba III infirmae, einfache 3-lautige Verben mit dem letzten Radikal j, oder in manchen Formen auch noch
w, das aber allmählich mehr und mehr durch j verdrängt wird (I § 394. 396). — Merkmale: Infinitiv ursprünglich in der
Regel weiblich, später auch männlich; Qualitativ mit ö wie bei den 3 rad. Verben oder auf it\ Gemination des vorletzten
Radikals in der emphatischen Form des Tempus sdm-f und in den imperfektischen Verbalformen des Relativsatzes;
2-lautige Formen ohne den 3ten Radikal in verschiedenen Verbalformen, namentlich im Neuaegyptischen statt der alten
geminierenden Formen (I § 395).
3rad. Verben, alle anderen 3-lautigen einfachen Stämme, sowie die Halbreduplikationen und die Erweiterungen
von 2-lautig gewordenen Stämmen umfassend (I § 400. 402). Die Klasse vermehrt sich in geschichtlicher Zeit, ausser-
dem noch besonders aus der Klasse der Verba IV infirmae infolge Werfalls des letzten Radikals, und aus den Klassen
der unbeweglichen Verben (I § 403). — Merkmale: männlicher Infinitiv, Unterschiedslosigkeit des Stammes in fast allen
Verbalformen, nur in dem Passiv sdm-w-f finden sich altertümliche Formen mit Gemination des letzten Radikals (I § 401).
Verba III geminatae, vielleicht nur Ueberreste einer alten Pi'lelbildung von 3-lautigen Stämmen (I §405.407).
— Merkmale: männlicher Infinitiv mit derselben Vokalisation wie bei den 4rad. Verben; die Gemination in den meisten
Verbalformen; Umschreibung der 4-lautigen Formen der Suffixkonjugation durch Irj „thun“ im Neuaegyptischen (I §406).
Verba IV infirmae, die einfachen 4-lautigen Verben mit dem letzten Radikal j oder w (meist, wie es scheint,
Denominativa), die Pi'elbildungen von Verbis III infirmae, die reduplicierten Pilpel-Bildungen mit dem zweiten und vierten
Konsonanten j oder w umfassend (I §408. 410—411. 417). — Merkmale: teils weiblicher, teils männlicher Infinitiv, der
letztere mit derselben Vokalisation, wie bei den 4rad. Verben; w findet sich wie bei den Verbis III inf. nur noch in
manchen Verbalformen und wird allmählich mehr und mehr durch j verdrängt; die Gemination tritt in denselben Formen,
wie bei den Verbis III inf. auf, aber nur bei bestimmten Verben; im Neuaegyptischen sind beim Verbum finitum nur
noch 3-lautige Formen erhalten, die 4-lautigen werden durch Irj „thun“ umschrieben (I § 409).
4rad. Verben, die wenigen 4-lautigen einfachen Verben, die nicht IV inf. .sind, die Pfeibildungen von 3 rad.
Verben und die reduplicierten Pilpelbildungen umfassend (I § 413. 415—417). Merkmale: männlicher Infinitiv; Umschrei-
bung der Suffixkonjugation durch irj „thun“ im Neuaegyptischen (I § 414).