Holzschnitt einen Bettler u. eine Bettlerin auf der Wanderschaft darstellend.
O. O., Dr. u. J. (Basel, Rudolf Dekk, ca. 1540). 14 ungez. Bll. 4°. Halbpergt. 180.
Graesse III, S. 130. Ave Lallemant, Das deutsche Gaunertum, neu herausgegeben von Max
Bauer, München 1914. S. 154: „Aus diesem Vergleich des Vocabulars der oben angeführten
mlt£..,de(n,.s,tets, für apokryph angesehenen Vocabular, das Konrad Gesner in seinem
Mithridates fälschlich als „vocabula linguae fictitiae Zigarorum“ anführt, ergibt sich aber
nun die vollkommenste Übereinstimmung beider Vocabulare, so daß der von Gesner a a 0
, v 81 ,als Drucker des ..Libellus teutonice publicatus“, aus dem Gesner sein Vocabular ’enti
lehnt hat, angeführte Basler Buchdrucker Rodolphus Dekk als Drucker dieser „Rotwelsch
Grammatica“ gelten muß und somit diese Ausgabe bei weitem älter als die von 1583 und un-
streitig die erste und älteste ist. „Erste und älteste Grammatik der deutschen Gaunersprache.
Von größter Seltenheit. Sauberes und wohlerhaltenes Exemplar.
Geldwirtschaft
516 Bauinan, Meister Thoni. Copia eines Sendschreibens, so von dem Obristen Für-
sten der Höllen, dem Lucifer Ermahnungsweiss abgegangen ist, an alle Kip-
perer vnnd Wipperer in ihrem Handwerk der Kipper- vnd Wipperey vnnd
Tauscherei, Schacherey vnd Schrapperey, Scholderey vnd Schinderey, Bübe-
rey vnd Dieberey etc. Allen Kauff- vnnd Handelsleuthen, Kramern etc. zur
Warnung für Augen gestelt. Mit interessantem Titelkupfer. Ulm, Joh. Meder,
1622. 1 Bl. u. 10 SS. 4°. Pappbd. 25.—
Seltene und interessante Satire auf den Handel. Das Titelkupfer zeigt einen Geldwechsler am
Tische sitzend, während ihm ein Teufel mit dem Blasebalg die Ohren bearbeitet usw
517 Geld. — Ein newes Gespräch von dem jetzigen vnträglichen Gelt aufsteigen
vnd elenden Zustand im Müntzwesen. Gereimte Klagen mehrerer abgebildeter
Münzen vom Heller bis zum Ducaten, sowie des Silbers, Goldes u. Kupfers.
Kupferstich. (1615.) Fol. 40.—
Drugulin 1285. Interessantes, mit einer Holzschnittbordüre umgebenes Blatt. Es sind im ganzen
20 Abbildungen, unter jeder eine Gedichtsprobe. Die Klagen beziehen sich auf die um diese
Zeit eingetretene allgemeine Ausprägung geringhaltigen Gelds und Einschmelzung der älteren
Münzsorten.
518 Klag, Trawräge, Vber meinen Seckhel. Darstellung eines armen u. reichen
Mannes in einer Landschaft. Darunter 2spaltiges deutsches Gedicht in Typen-
druck: Zu tragen Samet vnd Seiden... Dein Seckel nit gefüllet hast. Anonymer
Kupferstich. In Verlegung Joh. Klockers, Augspurg, ca. 1620. Kl.-Fol. 20.—
Nicht bei Drugulin und Weller. Das Gedicht enthält eine lange Klage des Armen und die
Antwort des Reichen, daß man durch Tüchtigkeit und Fleiß die Armut überwindet. Seltenes
Blatt.
519 Pro Monte Pietatis. O. O., Dr. u. J. (Venezia, Johannes Tacuinus, um 1498.)
Rom. Type, 39 ZIL, 46 unn. Bll. 4°. Pappbd. mit Inkunabelpapier überz. 300.—
HC* 1131. P. IV, 116, 379. IV, 165, 844, IV, 470, 379. Cop. III, 5169. Pell. 796. Proct. 5451,
VB. 4443. Brit. Mus. Cat. V, 532. Nur ein Exemplar im Amer, Census. — Typen: 3/108 R
(Titel). l/82a R (Text).
Wichtige Quellenschrift zur Geschichte des Leihwesens. Die „Montes pietatis“ (Mont-de-piete —
Loan-Office) genannten Anstalten (Vorläufer der Leihhäuser), hatten den Zweck, mit Verzieh*
auf Gewinn die wucherische Ausbeutung der Notlage zu verhüten. In dieser Schrift sind die
Gutachten über die Einrichtung vereinigt:
Annius, Johannes Giovanni Nanni (geb. um 1430, Dominikaner aus Viterbo, Humanist und Theo-
loge, gest. 1502, bekannt als Herausgeber gefälschter klassischer Schriften): Quaestiones
super mutuo judaico et civili et divino, ad Barotium episcopum Patavinum dat. 8. Mai 1492.
Über den Wucher der Juden (Bll. 2a—15a). — Kürzere Gutachten von Dominicus de Imola,
o. P.. Gratianus Brixiensis, o. Min., Baptista Mantuanus carmelita, Gometius Ulisbonensis,
o. Min.. dem Juristenkollegium Perugia (Baglionus de Monte Ubiano, dat. 1419), dem Sacrum
Collegium zu Padua. Joh. B. Rozelli, Joh. de Campegio, die Bullen und Breven des Papstes
Innocenz VIII. von 1486.
520 Steiger, Crescentius. Kippediwip oder Wachtelgesang d. i. Warhafftige, vnd
eigentliche Nahmens-Abbildung, wie jetziger zeit das schändliche Gesindlein
der guten Müntz Aufspäher vnd Verfälscher in dem Wachtel Schlag oder Ge-
sang deutlich mit ihrem rechten Nahmen genennet werden etc. Darbey zu
sehen was vor vnausssprechlicher Schaden durch das teuflische Geldverfäl-
schen vnserm Vatterland Deutscher Nation zugefügt etc. Sampt einem newen
Gespräch von dem jetzigen vnträglichen Gelt auffsteigen vnd elendem Zu-
stand im Müntzwesen. Gedruckt zu Kipswald am kleinen Schreckenberg ge-
legen (1620), 12 ungez. Bll. 4°. Pappbd. 25 —
Weller, Poet. Ann. Bd. II, S. 559. Satirisches Gedicht auf die Falschmünzerei der damaligen
Zeit: am Schluß ein Gespräch in gereimten Versen zwischen Heller, Pfennig, Dreiheller.
Reichsthaler, Goldgulden usw. Selten.
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O. O., Dr. u. J. (Basel, Rudolf Dekk, ca. 1540). 14 ungez. Bll. 4°. Halbpergt. 180.
Graesse III, S. 130. Ave Lallemant, Das deutsche Gaunertum, neu herausgegeben von Max
Bauer, München 1914. S. 154: „Aus diesem Vergleich des Vocabulars der oben angeführten
mlt£..,de(n,.s,tets, für apokryph angesehenen Vocabular, das Konrad Gesner in seinem
Mithridates fälschlich als „vocabula linguae fictitiae Zigarorum“ anführt, ergibt sich aber
nun die vollkommenste Übereinstimmung beider Vocabulare, so daß der von Gesner a a 0
, v 81 ,als Drucker des ..Libellus teutonice publicatus“, aus dem Gesner sein Vocabular ’enti
lehnt hat, angeführte Basler Buchdrucker Rodolphus Dekk als Drucker dieser „Rotwelsch
Grammatica“ gelten muß und somit diese Ausgabe bei weitem älter als die von 1583 und un-
streitig die erste und älteste ist. „Erste und älteste Grammatik der deutschen Gaunersprache.
Von größter Seltenheit. Sauberes und wohlerhaltenes Exemplar.
Geldwirtschaft
516 Bauinan, Meister Thoni. Copia eines Sendschreibens, so von dem Obristen Für-
sten der Höllen, dem Lucifer Ermahnungsweiss abgegangen ist, an alle Kip-
perer vnnd Wipperer in ihrem Handwerk der Kipper- vnd Wipperey vnnd
Tauscherei, Schacherey vnd Schrapperey, Scholderey vnd Schinderey, Bübe-
rey vnd Dieberey etc. Allen Kauff- vnnd Handelsleuthen, Kramern etc. zur
Warnung für Augen gestelt. Mit interessantem Titelkupfer. Ulm, Joh. Meder,
1622. 1 Bl. u. 10 SS. 4°. Pappbd. 25.—
Seltene und interessante Satire auf den Handel. Das Titelkupfer zeigt einen Geldwechsler am
Tische sitzend, während ihm ein Teufel mit dem Blasebalg die Ohren bearbeitet usw
517 Geld. — Ein newes Gespräch von dem jetzigen vnträglichen Gelt aufsteigen
vnd elenden Zustand im Müntzwesen. Gereimte Klagen mehrerer abgebildeter
Münzen vom Heller bis zum Ducaten, sowie des Silbers, Goldes u. Kupfers.
Kupferstich. (1615.) Fol. 40.—
Drugulin 1285. Interessantes, mit einer Holzschnittbordüre umgebenes Blatt. Es sind im ganzen
20 Abbildungen, unter jeder eine Gedichtsprobe. Die Klagen beziehen sich auf die um diese
Zeit eingetretene allgemeine Ausprägung geringhaltigen Gelds und Einschmelzung der älteren
Münzsorten.
518 Klag, Trawräge, Vber meinen Seckhel. Darstellung eines armen u. reichen
Mannes in einer Landschaft. Darunter 2spaltiges deutsches Gedicht in Typen-
druck: Zu tragen Samet vnd Seiden... Dein Seckel nit gefüllet hast. Anonymer
Kupferstich. In Verlegung Joh. Klockers, Augspurg, ca. 1620. Kl.-Fol. 20.—
Nicht bei Drugulin und Weller. Das Gedicht enthält eine lange Klage des Armen und die
Antwort des Reichen, daß man durch Tüchtigkeit und Fleiß die Armut überwindet. Seltenes
Blatt.
519 Pro Monte Pietatis. O. O., Dr. u. J. (Venezia, Johannes Tacuinus, um 1498.)
Rom. Type, 39 ZIL, 46 unn. Bll. 4°. Pappbd. mit Inkunabelpapier überz. 300.—
HC* 1131. P. IV, 116, 379. IV, 165, 844, IV, 470, 379. Cop. III, 5169. Pell. 796. Proct. 5451,
VB. 4443. Brit. Mus. Cat. V, 532. Nur ein Exemplar im Amer, Census. — Typen: 3/108 R
(Titel). l/82a R (Text).
Wichtige Quellenschrift zur Geschichte des Leihwesens. Die „Montes pietatis“ (Mont-de-piete —
Loan-Office) genannten Anstalten (Vorläufer der Leihhäuser), hatten den Zweck, mit Verzieh*
auf Gewinn die wucherische Ausbeutung der Notlage zu verhüten. In dieser Schrift sind die
Gutachten über die Einrichtung vereinigt:
Annius, Johannes Giovanni Nanni (geb. um 1430, Dominikaner aus Viterbo, Humanist und Theo-
loge, gest. 1502, bekannt als Herausgeber gefälschter klassischer Schriften): Quaestiones
super mutuo judaico et civili et divino, ad Barotium episcopum Patavinum dat. 8. Mai 1492.
Über den Wucher der Juden (Bll. 2a—15a). — Kürzere Gutachten von Dominicus de Imola,
o. P.. Gratianus Brixiensis, o. Min., Baptista Mantuanus carmelita, Gometius Ulisbonensis,
o. Min.. dem Juristenkollegium Perugia (Baglionus de Monte Ubiano, dat. 1419), dem Sacrum
Collegium zu Padua. Joh. B. Rozelli, Joh. de Campegio, die Bullen und Breven des Papstes
Innocenz VIII. von 1486.
520 Steiger, Crescentius. Kippediwip oder Wachtelgesang d. i. Warhafftige, vnd
eigentliche Nahmens-Abbildung, wie jetziger zeit das schändliche Gesindlein
der guten Müntz Aufspäher vnd Verfälscher in dem Wachtel Schlag oder Ge-
sang deutlich mit ihrem rechten Nahmen genennet werden etc. Darbey zu
sehen was vor vnausssprechlicher Schaden durch das teuflische Geldverfäl-
schen vnserm Vatterland Deutscher Nation zugefügt etc. Sampt einem newen
Gespräch von dem jetzigen vnträglichen Gelt auffsteigen vnd elendem Zu-
stand im Müntzwesen. Gedruckt zu Kipswald am kleinen Schreckenberg ge-
legen (1620), 12 ungez. Bll. 4°. Pappbd. 25 —
Weller, Poet. Ann. Bd. II, S. 559. Satirisches Gedicht auf die Falschmünzerei der damaligen
Zeit: am Schluß ein Gespräch in gereimten Versen zwischen Heller, Pfennig, Dreiheller.
Reichsthaler, Goldgulden usw. Selten.
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