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Siebert, August
Der Palmengarten zu Frankfurt a. M. — Berlin, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.26642#0050
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32

Begründung und Entwickelung.

diese durch persönliche Bürgschaft in Gestalt schwebender Schulden verschaffte und so das
Unternehmen in hochherziger'Weise fördeite.

Wie schon im vorhergehenden geschichtlichen Teil erwähnt, brach im August 1878
ein Brandunglück aus, welches einen Wiederaufbau des Gesellschaftshauses und verschiedene
neue Anschaffungen bedingte.

Die von den Versicherungs-Gesellschalten Deutscher Phönix und Providentia hier ge-
zahlte Brandentschädigung von 201 196,10 Mk. im Jahre 1878 und der Ertrag einer Silber-
lotterie von 98308,37 Mk. in den Jahren 1879/80 reichten hierzu nicht aus.

Der Verwaltungsrat trat deswegen mit dem Magistrat der Stadt Frankfurt in Unter-
handlung, welche zu der Erlaubnis führte, eine Hypothek von 800 000 Mk. auf die Ge-
bäulichkeiten der Gesellschaft, welche sich sämtlich aut städtischem Grundbesitz befinden,
unter Mitgarantie der Stadt aufzunehmen. Dieses Hypothekenanlehen diente ausserdem zur
Konsolidierung der Schulden der Gesellschaft.

Die Prioritäten I. und 11 Emission, die vorhandene Darlehnsschuld wurden hiervon
im Jahre 1880 zurückgezahlt; das Kapital der Gesellschaft besteht seitdem aus dieser
800000 Mk. betragenden Hypothekenschuld und dem Aktienkapital von 514286.72 Mk.

Vom Jahre i885 wurde von dem seitherigen Verfahren, den jeweiligen Betriebsüber-
schuss ganz für Abschreibungen zu verwenden, abgesehen. Es wurde ein Reingewinn
belassen, welcher zur Bildung von Reservefonds, Zahlung der Dividende für die wenigen
nicht zum Eintritt benutzten Aktien sowie für Zuwendungen der inzwischen gebildeten
Unterstützungs- und Pensionskasse der Beamten verwendet wurde.

Die günstige Gestaltung des Jahres 1890 machte die Anlage eines Teiles des Spezial-
Reservefonds möglich.

Bezüglich der Einzelheiten verweisen wir auf die nachstehend zahlenmässig gemachten
Angaben und geben hier nur noch eine Erläuterung der daselbst angeführten Einnahmen.

Die Ausgabe der Abonnements beginnt für Neueintretende mit dem 1. November,
giltig von da ab bis Ende des nächsten Jahres, und kostet für eine Familie 3o Mk., für eine
Einzel-Person 18 Mk.; Monatskarten, vom Tage der Anmeldung an 3o Tage giltig, kosten
für eine Familie 8 Mk., für eine Einzel-Person 4 Mk , werden aber nur an vorübergehend
sich aufhaltende Fremde gegeben.

Der Eintrittspreis für einmaligen Besuch ist 1 Mk. für Erwachsene, 5o Pf. für Kinder;
an jedem ersten Sonntag im Monat, wenn kein Feiertag, ist zur Zeit der Eintrittspreis
Vormittags 20 Pf. für jedermann und Nachmittags 5o Pf., für Kinder 25 Pf.

Von den Wirten wird eine Pacht bezahlt und ist die Gesellschaft an dem Nutzen der
Getränke beteiligt

Die Einnahme auf Konto pro Diverse besteht hauptsächlich aus Saalvermietungen,
die Einnahme des Neugartenbetriebes aus den Erträgnissen der Radfahrbahn, der Lawn Tennis-
und Fussballplätze und der Eisbahnen. Der Preis eines Abonnements für Lawn Tennis ist
für die Haupt- oder Einzelkarte 20 Mk. für die Saison, 10 Mk. für eine Beikarte. Letztere
werden nur an die Familienglieder einer eine Hauptkarte besitzenden Person gegeben.
8 Mk. kostet eine Karte für 2omaliges und 5o Pf. eine Karte für einmaliges Spiel.

Die Radfahrbahn-Haupt- oder Einzelkarte kostet i5 Mk., die Beikarte 6 Mk., eine
Monatskarte 8 Mk, einmaliges Fahren 5o Pf.

Die Eisbahn-Haupt- oder Einzelkarte 6 Mk., die Beikarte 3 Mk., einmaliges Laufen
20 Pf. oder 5o Pf., wenn Konzert stattfindet.

Garderobe-Aurbewahrungskarten für Sommer- oder Wintersaison 3 Mk., einmalig
10 Pf., Schlittschuhaufbewahrung 3 Mk., einmalig 20 Pf. inclusive Reinigen. Ein Schlitten
zu leihen 5o Pf. pro Stunde, Schlittschuhe zu leihen 5o Pf. Schlittschuhe an- und ab-
zuschnallen 10 Pf. direkt an den Anschnaller.
 
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