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Seyler, Gustav A. [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,1): Wappen der deutschen Souveraine und Lande — Nürnberg, 1856

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https://doi.org/10.11588/diglit.27908#0032
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22

SAECHSISCHE HERZOGTHUEMEK.

Tafel 31.

Sachsen-Mersebnrg. — Sachsen-Zeitz.

Zam Schlusse der Wappen-Reihe des alhertinischen
Hauses theile ich hier noch die Wappen von zwei der
Nebenlinien dieses Hauses mit.

BeideLinien stammten von Eurfürst Georg I. (f 1656).
Der erstere Zweig, Sachsen-Mersehurg, erlosch schon
1738 mit Herzog Moriz Wilhelm, der andere, Sachsen-
Zeitz, starh 1746 aus. Eine dritte von obigem Kurfürsten
abstammende Seiten-Linie, Sachsen-Weissenfels, er-
losch um dieselhe Zeit auch wieder mit Herzog Johann
Adolph. Das Wappen dieser lezten Linie zeigte gegen
die andern herzogl. sächs. albertinischen nur ganz unwe-
sentliche Aenderungen und diese in Bezug der Stellung
der einzelnen sclion hekannten Bilder, wie solche, mit
Ausnahme des Erzmarschall-Schildes, hereits ohen Tafel
29. N. II. erscheinen. Hingegen entliält:

I. Sachsen-Mer sehur g ein neues Bild, das Wappen
des Stiftes Mersehurg, in G. ein ijlj: gemeines Kreuz. Die
übrigen Felder sind hekannt

Der Schild ist zweimal gespalten und sechsmal ge-
theilt mit Herzschild und Schildesfuss.

Der Herzschild nimmt die 5. und 8. Stelle ein und
enthält das Wappen des Herzogthums Saclisen.

Im Hauptschild ist l.Jülich, 2.Kleve, 3.Berg,
4. Mersehurg, 6. Thiiringen, 7. Meissen, 9. Pfalz
Sachsen, 10. Pfalz Thüringen, 11. Oberlausiz, 12.
Niederlausiz, 13. Pleissen, 14. Orlamünde, 15.
Landsberg, 16. Brelina, 17. Altenburg, lS.Eisen-
herg, 19. Ravensberg, 20. Mark, 21. Regalien.

Der Schildesfuss: Henneherg. Auf' dem Scbild
stehen acht Helme: I. Oberlausiz, II.Kleve, III. Tliürin-
gen, IY. Sachsen (nicht Knrsachsen), Y. Meissen, YI. Jü-
lich, YII. Berg, YIII. Niederlausiz. — Decken: iq:, g.

II. DasWappen von Sachsen-Zeitz ist dem vorigen
fast durchgehends ähnlich. Die Abweichungen heziehen
sich nur auf die Felder 1—10. Diese zeigen: 1. Thü-
ringen, 2. Kleve, 3. Jülicli, 4. Naumburg (in R. ein
s. Schwert und ein s. Schlüssel ins Andreaskreuz gelegt),
6. Berg, 7. Meissen, 9. Pfalz Thüringen und 10. Pfalz
S achsen. Yon hier ah folgen dieFelder undBilder wie ohen.

Ebenso sind die Kleinode der 8 Helme wie heim vor-
hergehenden Wappen.

11. Ernst’s Lmie.

A. Herzogtlmixi Sa,cliseii-
A-ltenbnrg.

Tafel 32.

Das jezige herzogl. Haus Sachsen-Altenburg, nicht
zn verwechseln mit dem 1603 von dem Herzog Wilhelm
von Sachsen-Weimar gestifteten und 1672 wieder erlo-
schenen Zweige gleichen Namens, stammt von dem sechs-
ten Sohne Herzog Ernst’s des Frommen (1675) und
nannte sich früher Sachsen-Hildburghausen.

Nach dem Erlöschen des älteren Hauses Sachsen-Gotha
erhielt S.-Hildhurghausen im Theilungs-Yertrag v. J. 1826
gegen Abtretung von Hildburghausen an S.-Meiningen (s.
d.). Altenburg und nahm davon Namen und Titel an.

Dasherzogl. Sachsen-AltenburgischeWappen
ist irn Schild zweimal gespalten und sechsmal getheilt
mit Mittelschild.

Der Mittelschild liegt iiber dem 5. und 8. Plaz, die
zugleich das W appen der Herrschaft Landsberg enthalten.

Der Hauptschild zeigt: 1. Thüringen, 2. Kleve,

3. Jülich, 4. Meissen, 5. und 8. Landsberg (Rück-
schild des Mittelscliildes), 6. Berg, 7. Pfalz Sachsen,
9. Pfalz Tlniringen, 10. Orlamünde, 11. Altenhurg,
12. Pleissen, 13. Eisenberg, 14. das springende s.
Ross in R., das Herzogth. Westphalen, 15. Brehna,
16. Mark. 17. G. ein s. schrägrechter Balken, auf dem
ein ijit Rabe mit einem g. Ring im Schnahel aufwärts
läuft, wegen der Herrschaft Ravenstein. 18 Ravens-
herg, 19. Römliild (schon ohen Tafel 28. besprochen),
20. Henneberg und 21. Regalien.

Schildhalter: zwei g. Löwen, deren jederdie innere
Pranke auf den Schild stüzt und auch eine von Gr. und
S. getheilte Fahne an gr. Lanze hält. — Den Schild um-
gibt ein Purpurmantel mit Hermelin gefüttert, auf dessen
Baldachin eine Königskrone, von einem gr.- und s.-hordir-
ten Panner üherragt, ruht. —

b Herzogthum Sachsen-
Coburo-(i(>lha.

Tafel 33.

Johann Ernst, Ernst des Frommen siebenter Sohn,
stiftete die Linie Sachsen-Saalfeld, welche sich nach
der Besizergreifung von Coburg 1735 S.-Coburg-Saalfeld
nannte, i. J. 1826 aher, als es die leztere Herrschaft an S -Mei-
ningen abtrat und dafür Gotha erhielt, obigen Titel annahm.

Das herzogl. Sachsen-Cohurg-GothaischeWap-
pen zeigt einen dreimal gespaltenen und viermal getheil-
ten Schild mit Mittelscliild und Schildesfuss.

Der Mittelschild steht auf der Kreuzung der zweiten
Spaltungs- und zweiten Theilungs-Linie und enthält das
bekannte Wappen des Herzogthums Sachsen.

Im Hauptschild ist 1. Jülich, 2. Kleve, 3. Ber g,

4. in R. drei 2,1 g. Herzen sub titulo: Herzogth. Engern,

5. Herzogth. Westphalen (das springende Ross), 6. in

ein g. Löwe, wegen des Herzogth. Cohur g (Paul Hönn
a. a. O. p. 108 bringt als Wappen der Herrscliaft Coburg
einen Mohrenkopf, eigentlicher Stadt Coburg), 7. Landgr.
Thüringen, 8. Meissen, 9. ist gespalten, vorneHenne-
herg, hinten Römhild, 10. ist von S. und B. getheilt,
im untern Plaze sieben 3,4 s. Kreuzlein, und über das
ganze Feld ein Löwe von gewechselter Farbe: Wappen
des 1816 neugebildeten, vom Hause S.-Coburg erworhenen
und von demseiben 1834 an Preussen abgetretenen Für-
stenthums Lichtenberg. 11. Pfalz Sachsen, 12. Pfalz
Thüringen, 13. Landsberg, 14. Brehna, 15. Or-
lamünde, 16. Pleissen, 17. Altenburg, 18. Eisen-
berg, 19. Mark, 20. Ravensberg.

Der Schildesfuss ist zweimal gespalten und zeigt:
1. Ravenstein, 2. in B. ein s. Löwe wegen der Herr-
schaft Tonna und 3. Regalien.

Schildhalter: zwei g., königl. Krone geziert ist.

Um das Wappen hängt ein hermelin- gefütterter Pur-
purmantel, der oben mit der königl. Krone geziert ist.

C. Herzogth. SacHseiL-JVteiiiin-
geii-Hildbiirgliaiiseii.

Tafel 34.

Dieser Zweig des ernestinischen Hauses stammt von
Ernst des Frommen dritten Sohne Bernhard ab. Hild-
burghausen erhielt die Linie 1826 von dem jezigenHause
S.-Altenburg (s. d.)

Wappen: zweimal gespalten und viermal getheiltmit
einem dreimal gespaltenen Schildesfuss.

Den 5. und 8. Plaz nimmt das Wappen von Lands-
h e r g ein und wird zum Theil verdeckt durch den mit
der kgl. Krone gekrönten Mittelschild: Sachsen. Im
Hauptschilde ist 1. Thüringen, 2. Kleve, 3. Jülich,
4. Meissen, 6. Berg. 7. Pfalz Sachsen, 9. PfalzThii-
ringen, 10. Orlamiinde, 11. Eisenberg, 12. Pleis-
sen, 13. Altenburg, 14. Regalien, 15. Brehna, 16.
Mark, 17. Römhild, 18. Henneberg, 19. Ravensberg.

Auf dem Schild stehen sechs Heline: Kleve, Thürin-
gen, Saclisen, Meissen, Jülich und Berg — Die Decken
umgeben in Form eines purpurnen, hermelin-gefütterten
Wappenmäntels den Schild.

Tafel 35.

zeigt ein früheres lierzogl. Sachsen'Meiningen’sches Wap-
pen (nach Masch TYappenalmanacli, 1842. Tafel 40), das
als wesentliche Unterschiede gegen das auf der vorigen
Tafel gegebene 1) das Fehlen der Krone über dem Mittel-
schild, 2) die Abwesenheit von Helrnen, welche liier durch
ein förmliches gekröntes JYappenzelt ersezt sind, und 3)
die in einer siebenten Reihe des Schildes angebrachten
Bilder vonHomburg undFreysburg (vergleiche oben
Tafel 16) erweist.
 
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