Zweite Abtheilnng
$tt üappen kr aukrkutfdjen Saureraiue uub 3taatem
Kaiseithum Ilussiand.
Taf. l.
Majestäts - Wappen.
Dasselbe besteht nach der neuesten Anordnung in
einem r.-gewaffneten # Doppeladler, dessen jedes Haupt
mit der kaiserlich russischen Krone gekrönt ist, und des-
sen rechte Kralle den russischen Zepter, die iinke aber
den Reichsapfcl h'ält. Zwischen beiden Häuptern schwebt
ebenfalls die russische Kaiserkrone mit abfliegenden
Bändern. Der Adler trägt auf der Brust einen mit der
Kette des Andreasordens umgebenen r. Schild, in wel-
chem sich ein gekrönter s. Ritter mit abfliegendem b.
Mantel, auf s. Ross zeigt, mit einer g. Lanze, welche
oben in ein Kugelkreuz ausgeht, den unten liegenden g.
Drachen erstechend (Moskau*). Auf den Fliigen
des Adlers ruhen jederseits vier Schilde, und zwar
rechts:
1) in S. ein gekröntcr r. - gewaffneter schreitender
jj: Drache wegen Kasa n; 2) in R. ein gekrönter s.
Adler wegen P o 1 e n ; 3) in G. ein gekrönter # Dop-
pieladler, auf dessen Brust ein g.-bordirter b. Schiid, in
welchem das dreiarmige russisch-griechische Patriarchen-
kreuz, wegen Taurien; 4) durch eine s. Spize von
B. und R. gespalten mit Schildesfuss. Vorne der s. hl.
Erzengel Michael mit Flammen - Schwert und g.-bordir-
tem s. Schild (Kiew), hinten ein gekrönter vorwärts-
sehender g. Löwe mit einem s. Kugelkreuz in der
Pranke ( W 1 a d i m i r ) , in der Spize ein r. und g.
Thronsessel von zwei Bären gehalten; vor dem Sessel
gekreuzt ein g. Zepter und ein g. Kreuz, oben auf dem
Throne ein dreiarmiger g. Leucliter mit brenncnden
Lichtern. Im b. Schildesfuss zwei gegeneinander gewen-
dete s. Fische (die Spize und der Fuss zusammen we-
gen N o w g o r o d).
Die Schiide links:
1) in B. ein gr. - gefütterte g. Spangenkrone, unter
derseiben liegend ein s. Säbel mit g) Griff, wegen
Astrakhan; 2) in Hermeiin zwei # Zobel eine g.
Krone emporhaltend , hinter denselben zwei geschrägite
und gestürzte r. Pfeile , vor denseiben wagrecht ein r.
Bogen mit Sehnc, wegen Sibirien; 3) Gcviertet mit
Ilerzschild und eingepfropfter Spize. Der Herzschüd
hat in G. den Ritter St. Georg mit b. Rüstung auf
*) siehe jedoeh wegea dieses und der iibrigen Schilde das Weitere
unten bei den Provinzen.
ßd. I. Abth. 2.
Ross, den unter ihm liegenden Drachen erstechend. Im
Rtickschild hat a) in B. ein g. Schildlein mit zuneh-
mendem r. Mond belegt; hinter dem Schildlein zwei
geschrägte s. Pfeiie, von drei, 1. 2., s. Sternen begleitet
(Kabarda); b) in R. ein aufspringendes fediges
s. Ross, links oben und rechts unten von einem s. Stern
beseitet (Iberien); c) inG. ein frei schwebender,
feuerspeiender gr. Berg, von zwei geschrägten jj: Pfeilen
durchstossen (Kartalinien), und d) in G. ein ge-
krönter r. Löwe (Armenien j. Die Spize zeigt in
G. auf flüchtigem jj: Ross einen Tscherkessen mit an
der Schulter iiegender Lanze, wegen Cirkasien;
4) in r. mit s. Rosen besätem Felde ein gekrönter g.
Löwe, der an der rechten Vorderpranke ein blankes
Schwert schwingt, mit der Linken einen krummen s.
Säbel hält wegen F i n n I a n d.
Ich habe diese Nebenschilde, der bisherigen Uebung
gemäss , der Reihe nach beschrieben. Bcim Entwurfe
des Wappens stand die Rangordnung der Schilde, resp.
der einzelnen Provinzen vor Augen, welcher gemäss
die sechs Königreiche Kasan , Astrakhan, Polen , Sibi-
rien, Taurien und Georgien vorangehen, sodann die
übrigen Grossfürstenthffmer Kiew, Wladimir, Nowgorod
und Finnland folgen. *)
Taf. 2 — 6.
Wajjpen *lei* liaiserlleli russisdien Pi*o«
vlnzen.
Es wird zum Verständniss der russischen Heraldik
wesentlich beitragen , wenn hier die Wappen der ein-
zelnen Provinzen, sowie sie in neuester Zeit offiziell
festgestellt worden sind; gegeben werden. Ich kann je-
doch niclit umhin zu erwähnen , dass für einen nicht
geringen Theil dieser Provinzen die betreffenden lieral-
dischcn Abzeichen erfunden worden sind, sowie dass
in der Darstellungsweise der äiteren Provinzialwappen
manigfache Abweichungen sich zeigen, wie die Bemer-
kungen am betreffenden Orte des Mehreren darthun
werden. Ich lasse dieWappen in alfabietischer Ordnung
folgen:
#) Einer brieflichen Notiz von Fetersbxtfg ans zufolge ist S. II. deni
jeztregierenden Kaiser, welcher der Verbesserung der russischcn
Heraldik sich lebhaft zuzuwenden geruht, auch der Entwurf eines
allgemeinen Reichs-Wappens vorgelegt. Da ich jedocli bis zum
Abdruck dieses keine Nachricht iiber Sanktionirung fraglichen
Entwurfs erlangen konnte, muss ich mir vorbelialten, das Reichs-
wappen eventuell in einem Nachtrage zu geben.
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$tt üappen kr aukrkutfdjen Saureraiue uub 3taatem
Kaiseithum Ilussiand.
Taf. l.
Majestäts - Wappen.
Dasselbe besteht nach der neuesten Anordnung in
einem r.-gewaffneten # Doppeladler, dessen jedes Haupt
mit der kaiserlich russischen Krone gekrönt ist, und des-
sen rechte Kralle den russischen Zepter, die iinke aber
den Reichsapfcl h'ält. Zwischen beiden Häuptern schwebt
ebenfalls die russische Kaiserkrone mit abfliegenden
Bändern. Der Adler trägt auf der Brust einen mit der
Kette des Andreasordens umgebenen r. Schild, in wel-
chem sich ein gekrönter s. Ritter mit abfliegendem b.
Mantel, auf s. Ross zeigt, mit einer g. Lanze, welche
oben in ein Kugelkreuz ausgeht, den unten liegenden g.
Drachen erstechend (Moskau*). Auf den Fliigen
des Adlers ruhen jederseits vier Schilde, und zwar
rechts:
1) in S. ein gekröntcr r. - gewaffneter schreitender
jj: Drache wegen Kasa n; 2) in R. ein gekrönter s.
Adler wegen P o 1 e n ; 3) in G. ein gekrönter # Dop-
pieladler, auf dessen Brust ein g.-bordirter b. Schiid, in
welchem das dreiarmige russisch-griechische Patriarchen-
kreuz, wegen Taurien; 4) durch eine s. Spize von
B. und R. gespalten mit Schildesfuss. Vorne der s. hl.
Erzengel Michael mit Flammen - Schwert und g.-bordir-
tem s. Schild (Kiew), hinten ein gekrönter vorwärts-
sehender g. Löwe mit einem s. Kugelkreuz in der
Pranke ( W 1 a d i m i r ) , in der Spize ein r. und g.
Thronsessel von zwei Bären gehalten; vor dem Sessel
gekreuzt ein g. Zepter und ein g. Kreuz, oben auf dem
Throne ein dreiarmiger g. Leucliter mit brenncnden
Lichtern. Im b. Schildesfuss zwei gegeneinander gewen-
dete s. Fische (die Spize und der Fuss zusammen we-
gen N o w g o r o d).
Die Schiide links:
1) in B. ein gr. - gefütterte g. Spangenkrone, unter
derseiben liegend ein s. Säbel mit g) Griff, wegen
Astrakhan; 2) in Hermeiin zwei # Zobel eine g.
Krone emporhaltend , hinter denselben zwei geschrägite
und gestürzte r. Pfeile , vor denseiben wagrecht ein r.
Bogen mit Sehnc, wegen Sibirien; 3) Gcviertet mit
Ilerzschild und eingepfropfter Spize. Der Herzschüd
hat in G. den Ritter St. Georg mit b. Rüstung auf
*) siehe jedoeh wegea dieses und der iibrigen Schilde das Weitere
unten bei den Provinzen.
ßd. I. Abth. 2.
Ross, den unter ihm liegenden Drachen erstechend. Im
Rtickschild hat a) in B. ein g. Schildlein mit zuneh-
mendem r. Mond belegt; hinter dem Schildlein zwei
geschrägte s. Pfeiie, von drei, 1. 2., s. Sternen begleitet
(Kabarda); b) in R. ein aufspringendes fediges
s. Ross, links oben und rechts unten von einem s. Stern
beseitet (Iberien); c) inG. ein frei schwebender,
feuerspeiender gr. Berg, von zwei geschrägten jj: Pfeilen
durchstossen (Kartalinien), und d) in G. ein ge-
krönter r. Löwe (Armenien j. Die Spize zeigt in
G. auf flüchtigem jj: Ross einen Tscherkessen mit an
der Schulter iiegender Lanze, wegen Cirkasien;
4) in r. mit s. Rosen besätem Felde ein gekrönter g.
Löwe, der an der rechten Vorderpranke ein blankes
Schwert schwingt, mit der Linken einen krummen s.
Säbel hält wegen F i n n I a n d.
Ich habe diese Nebenschilde, der bisherigen Uebung
gemäss , der Reihe nach beschrieben. Bcim Entwurfe
des Wappens stand die Rangordnung der Schilde, resp.
der einzelnen Provinzen vor Augen, welcher gemäss
die sechs Königreiche Kasan , Astrakhan, Polen , Sibi-
rien, Taurien und Georgien vorangehen, sodann die
übrigen Grossfürstenthffmer Kiew, Wladimir, Nowgorod
und Finnland folgen. *)
Taf. 2 — 6.
Wajjpen *lei* liaiserlleli russisdien Pi*o«
vlnzen.
Es wird zum Verständniss der russischen Heraldik
wesentlich beitragen , wenn hier die Wappen der ein-
zelnen Provinzen, sowie sie in neuester Zeit offiziell
festgestellt worden sind; gegeben werden. Ich kann je-
doch niclit umhin zu erwähnen , dass für einen nicht
geringen Theil dieser Provinzen die betreffenden lieral-
dischcn Abzeichen erfunden worden sind, sowie dass
in der Darstellungsweise der äiteren Provinzialwappen
manigfache Abweichungen sich zeigen, wie die Bemer-
kungen am betreffenden Orte des Mehreren darthun
werden. Ich lasse dieWappen in alfabietischer Ordnung
folgen:
#) Einer brieflichen Notiz von Fetersbxtfg ans zufolge ist S. II. deni
jeztregierenden Kaiser, welcher der Verbesserung der russischcn
Heraldik sich lebhaft zuzuwenden geruht, auch der Entwurf eines
allgemeinen Reichs-Wappens vorgelegt. Da ich jedocli bis zum
Abdruck dieses keine Nachricht iiber Sanktionirung fraglichen
Entwurfs erlangen konnte, muss ich mir vorbelialten, das Reichs-
wappen eventuell in einem Nachtrage zu geben.
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