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Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,4,1): Städtewappen — Nürnberg, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.29231#0026
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14

STAEDTEWAPPEN.

heraldischen Zusammenhanp diesc heiden Wappenbiider
stehen, ist mir bis jezt nicht bekannt ereworden.

Lemberg, Stadl in der üslerr. Provinz Galizien, er-
liielt von Kaiser Joseph II. d. d. Wien, 6. JS’ov. 1798,
einen Wappenbrief. — Wappen: In B. ein r. Stadtthor
mit drei Thürmen, mit gr. Dachern. Unter dem Thor ein
g. Löwe, welcher einen s. Dreiherg mil daraufstehendem
g. achtstrahligem Stern hfilt. -— Auf dem Schilde ruht
eine fünfspangige Rünigskrone.

Leyden, bekannte Universiiätsstadt in Siidholland,
führt in S. gekreuzt zwci r. Schlüesel.

IiicliteilfVl**, bayrische Grenzstadl in Oberfrankeu,
fiihrt: In B. (auch #) einen s. Felsen, darauf zwei g.
Leuchter mit brennenden s. Kerzen (Lichtern) stehen.

iiEticoiEi. Stadt in England, fiihrt in S. ein r. Kreuz,
in der iVIitte mit g. Litie helegt.

liSbau, Stadt in der Lausitz, Königreich Sachsen,
i'iihrt in R einen gekröntcn s. Löwen (Bühmen). — Da-
zu einen Helm mit r., s. Decken und einem mit g.
Blättern beslreulen # Flug. Das älteste Stadtsiegel zeigt
den hl. Bischof Martin unter einem Stadtthore stehend.

London, Hauptstadt von Grossbrittanien, f'iihrt: In
S. ein r. Kreuz, im rechten Oberwinkel ein aufrecht-
stehendes # Schwert. — Auf dem Helm ein offener s.
Flug, jcderseits mit einem r. Kreuz belegt. — SclOIdhal-
t e r : Zwei Drachen. — W ahl spr u ch : Domine dmge nos.

Lorient, Sladt in der Bretagne, fiihrt unter einem
mit g. Kugeln besäten b. Schildeshaupte in R. auf gr.
Wasser schwimmend ein ganz s. Segelschift', rechts oben
im Feld ein Hermelin-Freiviertel.

Lii|i|iui‘it (Lupburg), JMarkt in der Oberpfalz, er-
hielt d. d Keuburg, 22. Sept 165' vom Pfalzgrafen und
Ilerzog Philipp WiJhelm einen Wappenbrief. Diesern ge-
mäss ist der Schild getheilt, der obere Plaz ist b. und
s. gerautet *), dariiber ein r. Zinnenthurm, der nntere hat
in B. einen s. Balken. (Lezleres soll das Wappen der
t Grafen von Luppurg gewesen sein)

Tafel 26.

I^iizent, Sjadt in der Schweiz, führt von B. und
S. gespalten. AIs Siegelbild erscheint der hl. Bischof
Leodegar, und unter diesem schon in einem Siegel v. J.
1351 der gespaltene Schild.

liVOBE. bekannle Stadt im lranz. Departement der
Rhone, fiihrt: In R. unter einem mit g. Lilien besäten
b. Schildeshaupte einen s. Löwen.

Jttässing (Massing), Markt an der Rott in Kieder-
bayern, fiihrt : In G. aus s. Wolke ain Unterrand hervor-
brecbend eine menschliche Hand, welche eine b. Lilie hält.

Maiiiliensüieim, Stadt in der Provinz Unterfran-
ken, führt in G. einen aufspringenden 44 1 Bären.

Malines, siehe : Mechelu.

Mannsfehl, Stadt in der preuss. Provinz Magde-
burg, fiihrt das Wappen seiner ehemaligen Herren, der
Grafen von Mannsfeld : Geviertet von R. und S. 1. und
4. drei s. Balken, 2. und 3. sechs r. Wecken, 3.3.

Markll am Inn, Markt in Oberbayern. führt in B.
unter einem Schildeshaupte Bayern einen s. Enterhaken,
mit einem g. Ouerstab überlegt.

Marsellie, bekannte Stadt in der Provence, führt:
In S. ein b. Kreuz.

Meclieln (Malines), Stadt in der belg. Provinz
Antwerpen, führt von R. und G. fünfmal gespalten und
einmal getheilt in verwechsellen Farben.

Mergentlieim an der Tauber, Stadt in Wiirttem-
berg, bis 1809 Residenz des Hoch- und Deutschmeisters.
— Wappen: In S. das Deutschordenskreuz (# mit'auf-
geleglen s. Lilienstäben und g. Mittelschild, darin ein #
Adler), oben von zwei g. Sternen, unten von zvvei r.
Rosen beseitet.

Mitldelliurg, Hauptstadt in der niederl. Provinz
Seeland, ftihrt in R. einen g. Zinnenthurm. — Dieser
S ch i 1 d iindet sich in der Regel auf der Brust eines
g.-gewaffneten # Adlers.

Minilellieim, Stadt in der bayr. Provinz Schwaben

*) Im Brief iieisst es „Neun abgetlieilte Wecken aus Unserm bay-

rischen Yv appen von blauer und weisser Farbe.**

uud Neuburg, fiihrt von S. imd B. getheill ruit cincr g.

1 hurmglocke. Hiezu finde ich folgende naive heraldische
Erklärung : -’Das Wappen von Mindelheim, der Heimath
an der Mindel, bezeichnct re.dend eine iiber dem blaueir
Flusse hängende Glocke mit goidnem Reifen, vvelche zur
Abendzeit in diese Heimath läutet.«

TliDeimalil. Markl an der Isar in Oberbayern,
ehemals bischöfi. freisingisch, erhielt vom ßiscfeof ßerclit-
hold v. Freising 1407 einen Wappenbrief, »datz die Veld-
tung' des Schilts Rot sev vnd darinne an iedweder seitten
ain weisser Perg vnnd tzwischen denselben zwaien Per-
gen drei grueu Paume vnd vunder den Panmen soll sein
ein morenhaublel mit einer alten roten Kron.« Der Moh-
renkopf war ein Theil des bischöfl. Wappens In neue-
rer Zeit führt Mittenwald slalt des Freising’schen Moh-
renhauptes ein von B. und S. schräggelheiltes Schildlein
an dem mittleren Baume hängeud, und statt der Felsen
zu heiden Seiten einen gr. Dreiberg im Schildestüss.

Moriftix., Stadt in der Bretagne , fiihrt in R. auf b.
Wasser schwimmend ein s. Schiff mit g. Masten und
Takelwerk und Hernielin-Segeln und Wimpeln.

Mooslnirg, Stadt in Öberbayern, führt das Wap-
pen seiner ehemaligen Herren, der 1281 f Dinasten, Gra-
ien von Moosburg: Getheilt von S. nnd R. mit drei,
2.1, g. besaamten r. Rosen. Man findet gewöhnlich er-
zählt. die Bürger von Moosburg hätten diess Wappen
wegen ibrer in der Gainmelsdorfer Scblacht 1313 bewie-
senen Tapferkeil von Herzog Ludvvig vmn öberbayern
erhalten — es ist diess jedoch wahrscheinliclier bloss
als eine Bestättigung des bis doVthin schon usueli gefiihr-
ten Wappens anzusehen, da viele bundert Städte und
Märkte in Deutschland schon in friiliesten Zeiten nnd noch
zu Lebzeiien ilirer Ilerren die betreffenden Wappen ex
gratia zu führen pflegten.

MiiisSeil. Stadt in Nordholland, fiihrt in B. einen s.
Balken.

Tafel 27.

JVaariien, Stadt in Nordholland, l'iihrt in G. einen
# Doppeladler.

]\'aii<es, Stadt in der Bretagne, führt in R. unter
eiriem Schildeshaupte von Herihelin, auf b. M’asser
schwimrnend ein g. Schiff mit Hermelinsegeln und JVimpeln.

Neapei, Hauptstadt des Königreicbs beider Sizilien,
führt: Von G. und R. getheilt.

IVeunliirelien-B a I b i n i, aucli N e u k i r ch e n - B a 1 -
wini, Markt in der Oberpfalz, führt: In R. auf gr. Fuss-
eine s. Kirche mit b. Dach: an jeder Ecke der Kirche
ein gr. Baum und iiber derselben der Schild Bayern.

JVensiniSt anr Culm, Stadt in der Oberpfalz, fülirt
in G. auf gr. Dreiberg zwei r. Thürme, zwischen denen
sich der Schild Zollern befindet.

IVeuslaiSI an der Donau, Stadt in Niederbayern,
fiihrte in älterer Zeit: Gespalten von S. und B. mit zwei
Thürmen in verwechselten Farben, dazwischen der Sebild
Bayern. Ileutzutage fiihrt die Stadt dasselbe M’appen.
jedoch in veränderten Farben, das Feld ganz #, die
Thiirme s.

JVeiistaiSt an der Ilaardt, Stadt in der Pfalz,
führt das Wappen Pfalz -— in # ein r.-gekrönter g^
Löwe.

JVeustadt an der Saale, Stadt in der bayr. Pro-
vinz Untevfranken, fiihrt: In R. drei s. Tinirme sparren-
förmig durch Mauern verbunden, unter denselben das
Brustbild eines Bischofs mit gr. Manlel und g. Müze.

jVenstadt a n der Waldnaab, Stadt in der Ober-
pfalz, ftihrt : Gespalten von B. und G. Ohen waehsend
ein gekrönter s. Löwe, unten einen freischwebenden #
Balken, nach jeder Seite dreimal geästet. — Ein älteres
Wappen oder resp. Siegel der Stadt hat a!s Bild den
hl. Martin in der bekannten Darstellungsweise.

JVeustadt (Wienerisch-Neustadt), im österr.
Viertel unterm Wienerwald, ftihrt: In R. auf gr. Drei-
berg ein zweithtirmiges s. Stadtthor, zwischen dessen
Thürmen der österr. Schild sicb zcigt.

iVidaii, Stadt. im Kanton Bern, führt in S. aus dens
linken Oberecke wachsend eine # Bärentaze. Merk-
 
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