Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,4,1): Städtewappen — Nürnberg, 1885

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29231#0044
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
32

staedtewappen.

Hirschstange zeigte. fSiehe hierüber: Sattler Geschichte
■von Württemberg unter den Herzogen II. S. 4. ff.) Nach-
dem HerzogUlrich eben dieser Besiznahme ciner Reichs-
stadt des schwäbischen Bundes halber, von diesem aus
dem Lande vertrieben worden war, nahm die Stadt
■wieder ihr altes Wappen an, doch so, dass der Schild
getheilt, oben den # Adler in G., unten in R. zwei s.
Balken (Farben des Burtdes?) hatte. So nach einer Ab-
bildung aus dem Jahre 1560. Siebmacher I. 219. gibt
als Wappcn der Stadt (1605) einen #, r., s. getheiltcn
Schild, und ebenso ist es noch im VI. Theil desselben
Werkes v. J. 1693. Gegenwärtig und (nach Pfaff 111.)
seit dcm Anfange des vorigen Jahrhunderts, führt die
Stadt wieder den einfachen Reichsadler in G., aber mit
einem 4t, f-, s. getheilten Brustschilde belegt.

Blicnen, Stadt in der nieder!. Provinz Utrecht,
führt in S. ein dreilhiirmiges r. Stadtthor, mit b Küp-
peldächern. Ueber denselben liegend ein tt Schlüssel.

Itoireit , welsch: Kovoredo, Stadt in Tirol,
führt in R. eine ausgerissene goldene Eiche. Die Wap-
penfigur soll sprechen : Bobus, Rovere. Baum, Eiche.

ltolle, Stadt im Kanton W'aadt, führt von G. u.
Gr. getheilt.

Kome.inmoiiers, Stadt im Kanton Waadt,
führl gespalten von S. u. R., vorne ein r. Schlüssel,
hinten ein s. Schwert.

Romoiit, Stadt im Kanton de Vaud, führt inR.
ein zweithürmiges s. Stadtthor.

Rosenfeld, Stadt im württemb. O.-A. Sulz, führt
den Sehild wie Rosenheim in Bayern: In R. eine
s. Rose.

Ross-Slall, Markt in Mittelfranken, führt in S. ein
n. Haus mit drei Thürmlein oder Schornsteinen, mit
b. üächern, unter der offenen Giebelseite springt ein
lediges, s. Ross hervor.

Itutteuhi!!■" am Ncckar, Stadt inWürttem-
berg, führt seit 1280 den Schild der Hetrn v. H o h en-
berg; von S. u. R. getheilt. Siebmacher I. 221. gibt
unler obigem Namen irrig das Wappen von R. a. d.
Tauber. (S. d.)

Kottenliursc, Markt in Niederbayern, führt
in R. auf einer s. Quadermauer stehend, eine s. Burg,
mit Staffelgicbel und zwei Thürmen, von denen der eine
gezinnt (oiine Dach), der andere aber nicht gezinnt, mit
g. Dach versehen ist.

Kottweil, ehemals Reichsstadt, seit 1803 würt-
t e m b. Oberamtsstadt, führt den einfachen lleichsadler
(44 1 in G.), mit einem g. Ordenskreuz auf der Brust.

KöHingen, Stadt in Unterfranken, führt in
R. den Ritter St. Georg zu Fuss, in der rechten Hand
die Fahne (s. mit r. Kreuz) haltend, mit der linken auf
seinen Schild (s. mit r. Kreuz) gestüzt.

Taiel 65-

Kne, Stadt im Kanton W a a d t, führt gespalten von
R. u. B. mit einen g. Wagenrad belegt.

Saintes, Xaintes, Stadt in der altfrarfzösischcn
Provinz Saintonge, führt in S., unter dem Haupte
Frankreich, eine r. Brücke mit fiinf spizigen Thürmlein
besezt. Dic Brücke in Saintes soll noch römisch und
das Wahrzeichen der Stadt sein.

Sanderslelien, Stadt in Anhalt-Bernburg, führt
in G. auf gr. Dreiberg ein zweithiirmiges r. Stadtthor,
unter dessen Bogen der bernburger Bär steht; über dem
Bogen ist der Giebel des Thores mit einer s. Rose be-
legt.

li» Sarraz, Stadt im Kanton W r a a d t, führt von
R. u. G. gespalten, mit einem s. S belem.

Scltclkliiigen, Stadt in Württemberg, führt dcn
Schild der f Herrn Bergv. Schälklingen: In S.
drei ff Schrägbalken.

Selliitz, Markt in 0 b e r f r a n k e n , führt in S. auf
gr. Fuss ein ff Lamm.

Sens, Stadt in der altfranzösischen Provinz Sens-
nais, führt in B. einen s. Zinnenthurm.

Sitfnaii, Stadt im Kanton Bern, führt den Schild
der ehemaligen Herrn v. Signau: In S. zwei Pfähle,

von zwei r. Balken überlegt. (Vergl. das Wappen der
frühern v. Seigneux, beim preuss. AdeJ.)

Siiidelfiiigen, Stadt im württemb. O.-A. Böb-
lingen, führt das Wappen Württemberg, aber
mit s i 1 b e r n e m Schild.

Solotliui’ii, Bauptstadt des gleichnamigen Kantons
in der Schweiz, führt von R. u. S. getheilt.

Spatcliingen, Stadt in Württemberg, führt
in S. einen r. Balken, darunter ein halbes # Wagenrad
mit dem Kranz nach unten.

Steeuwyk, Stadt in der niederl. Provinz Ober-
y s s e 1 , führt getheilt von S. u. B., mit einem eisernen
(ff) Auker belegt.

§teinaeli, Stadt in Oberfranken, führt den bischöfl.
b a m b e r g’schen Schild : In G. ein # Löwe mit s.
Schrägfaden überzogen. So auf der jezigen Bürgermeister-
MedaiUe. Die ältere Abbildung bei Siebmacher I. 225,
führt dasselbe Feld und Bild über einer gezinnten s.
Mauer. Diess wäre als Wappen mit Beizeichen jeden-
falls richtiger, als der bambergische Schild ohne solchen.

Sterzlng, Stadt in Tirol, führt in S. auf gr.Fuss
die Figur eines Bettlers mit Krückc und Rosenkranz
(Paternoster). Ueber dem Manne schwebt die obereHälfte
des tirol. Adlers. In manchen Abbildungen wächst der
gedachte Adler dem Bettler direkt aus dem Kopfe.

/ SluUgart. Hauptstadt des Königreichs Württem-
berg, führt in S. ein springendes ff Ross. Um das-
selbe als Stute recht kenntlich zu machen, gab man
ihm manchmal auch ein Füllen bei. In einem sehr
schönen Siegel von 1433 schwebt über dem Pferd ein
Stern und erscheint als Schildhalterin eine Dame, die
man später in cinen Engei umgewandelt findel.

Tafel 66.

Temesvar, Stadt im Banate, Oesterrcich, erhielt
21. Dez. 1781 von K. Josef II. ein Wappen, das ihm
27. Aug. 1824 vom Kaiser I. bestätigt wurde.

Der Schild ist halb gespalten und getheilt, mit aufge-
legtem Mittelschild, welcher in G. den kaiserl.
Doppeladler mit der g. Chiffre I. II. (Josephus secun-
dus) auf der Brust. Im Hauptschild hat 1. in R. vier
*. Flüsse odcr Fluthbalken, 2. in G. auf gr. Fuss ein
Zinnentliurm mit offenem Thor, unter welchem man ein
halbes # Rad sieht. Vom r. Dache des Thurmes hängen
zwei Fahnen, r. mit s. Kreuz, herab, und durch den gr.
Fuss fliesstunter derMauer (Festungsmauer) ein s. FIuss
wagrecht (welcher die Bega bedeutet.) Das untereFeld
hat in B. auf gr. Fuss eine Stadt mit Mauern und
Thüimen (Temesvär). Durch den gr. Fuss zieht sich
schräg herab ein s. Fluss (der Bega-Kanal) und in
den Obcrecken steht rechts eine g. Sonne, links ein
„verfinsterter“ s. Mond. Der leztere soll das Erbleiclien
und Untergehen der türkischen Herrschaft, die erstere
das Aufgehen der Zivilisations - Sonne bedeufen. Auf
dem Schild wird eine offene Krone und als Schildhalter
werden zwei s. Rosse geführt.

I;» Toiir *Ie Peilz, Stadt im Kanton W a a d t,
führt von S. und R. gespaltcn, mit einer zweithürmigen
Burg (ohne Thor), in verweehselten Farben.

Tisttliniceii, württemb. Oberamtsstadt, führt den
württemb. Schild mit s. Rande.

Telierlinicen am Bodensee, ehemals Reichss(adt,
jezt badisch, führte ehedem dcn einfachen Reichs-
adler allein , aber schon im XVI. Jahrhundert kommt
derseibe mit einem r. Brustschild, darin ein s. Löwevor.

Ursitz, welsch: Irsanue, Stadt im Pruntrut,
Basel, führt in S. einen aufsteigenden # Bären, der
einen g. Bischofsstab hält.

Valence, Stadt im Delfinat (Dauphinö), führt in R.
ein s. lvreuz, iu der Mitte mit einem b. Thurm belegt.

■Ualeiicieimes, Stadt im französ. Flandern, führt
in R. einen s.-gewaffneten g. Löwen.

Verona, Sladt in Südtirol, crhielt dd. Wien 29.
April 1826, vom K. Franz I. eine Anerkennung in Ver-
mehrung seines Wappens, und unterm 7. Nov. die Aus-
fertigung des Diploms. Die Stadt führt: G.-bordirt, in
B. ein g. Kreuz. Auf dem Schild eine Krone, aus der
der österreichisc.he Adler hervorwächst.
 
Annotationen