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Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,4,1): Städtewappen — Nürnberg, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.29231#0136
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STAEDTEWAPPEN.

darin zwei silberne Büffelbörner aufrecbt steliend, mit den
untern Enden mit einander verbunden sind, welche Fa-
milie es im J. 1561 besessen und vermuthlich Marktrecht
und Wappen veranlasst hat.

Zukmantel, slaw. Cukmantl, Stadt des österreich.
Kaiserstaates, im Herzogthume Schlesien, führt, weil durch
Bergbau entstanden, im blauen Schilde einen Bergmann,
der an einer Felsenwand nach Rechts mit einer Spitzhaue
steliend arbeitet. Links von ihm ein natiirlicher ßauin.
Auf dem Schilde ruht eine goldne Krone. Ein älteres
Siegel aus dem 16. Jahrhundert stellt auch einen Berg-
mann, aber mit einer Hacke, am Boden liegendes Erz in
eine Mulde sammelnd dar.

Züllichau, Kreisstadt des Königr. Preussen, Provinz
Brandenburg, Begier.-Bez. Frankfurt a/O., entstand unter
der Burg und wird 1319 als Stadt benannt. Auf einem
Siegel vom J. 1453 erblickt man einen gewappneten Mann
oline Helm, der in der Rechten eine Lanze, in derLinken
den Schild vor die Brust hält, dessen Wappen nicht er-
kennbar, wohl das schlesische gewesen sein mag. Zu bei-
den Seiten des Kriegers sind kleine Thiirme angedeutet,
an denen Wappenschilde zu hängen scheinen. Der Ge-
wappnete wird auf neuern Stempeln bald als Pole mit
Rock, Pelzmiitze, Säbel und Helleparte, bald als Soldat
aus dem 17. Jakrh. dargestellt; letzteres aufStempeln aus
vor. Jahrli., auf welcliem noch derselbe auf einer Mauer
zwischen zwei viereckigen Thiirmen mit vier Fenstern,
Satteldächern mit Laterne und Fahnen steht. Farben un-
bekannt.

Zülz, slaw. Bialy, Stadt des Königr. Preussen, Pro-
vinz Schlesien, Regier.-Bez. Oppeln, an der kleinen Biela
oder Ziilzer Wasser, entstand unter der Burg daselbst.
Im J. 1564, als die Familie der Proskowski von Proskau

im Besitz der Burg nebst Städtchen war, wurde ihm vom
Kaiser Ferdinand ein Wappenbrief ertheilt, nach welchem
das Wappen folgendes ist: eine weisse Stadtmauer mit
Zinnen und off'enem Thore im blauen Felde; über dem
Thore ein kurzer, viereckiger Thurm mit Zinnen, an wel-
chem der Proskauische Stammwappenschild, ein gespal-
tener Schild rechts roth, links silbern, belegt mit zwei
Hufeisen, rechts silbern, links roth, deren Stollen an dem
Spalte zusammenstossen (s. Proskau) hängt. Auf dem
neuesten Stempel ist der proskauische Schild weggelassen
und der Thurm besonders gestaltet.

Zwikaii, böhm. Zvikov, Städtchen im Königreiche
Böhmen, im Böhmisch-Leipaer Kreise, am Boberbache, ist
in der Zeit von 1541 — 50 vom Kaiser Ferdinand I. auf
Yerwendung seines Grundherrn Zdislaw Berka, Herr auf
Lipa, Stadt geworden und führt das Wappen dieser Fa-
milie; die oft erwähnten gestümmelten Stämme schwarz in
Gold.

Zwingenberg, Stadt des Grossherzogthums Hessen,
Provinz an der Bergstrasse, wird schon im 13. Jahrh.
Stadt genannt, erhielt aber erst 1273 vom Kaiser Ru-
dolph I. Stadtrecht, gehörte den Grafen von Katzenellen-
bogen und fiel 1479 an Hessen. Wappen: ein querge-
theilter Sclfild, oben ein waclisender, kampfbereiter Löwe,
ohne Krone, mit gedoppeltem Schweife, welcher als der
katzenellenbogensche roth in Gold darzustellen ist; unten
clrei rothe Herzen in Gold, im Dreieck (2, 1). Letztere
sind aus dem Wappen der Grafen von Tecklenburg, jedoch
in diesem im silbernen Felde dargestellt.

Zydowo, Stadt des Königr. Preussen, Provinz Posen,
Regier.-Bez. Bromberg, uralter Ort, aber spät Stadt ge-
worden, hat die Darstellung eines, seine Brut fütternden
Pelikans, wie Grabowo.
 
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