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BISTHÜMER UND KLÖSTER, i. reihe: bisthümer.
T’ine weisse bürg, das techel (Dächlein) blaw, der knöpf
vnd CrIS gelb im r. Schilde (Taf. 224).
K Friedrich IV. gab dem Capitel oder Collegium
weltlicher Chorherren fu Neustadt d. ä Wien 15. Feto.
1446 ein Wappen und gestattete demselben, mit rotliem
Wachs zu siegeln.
So haben wir in vnd allen iren nachkomen Römischer
königlicher macht in kraft des briefs dise wapen ynd
klaynaid ewicleich zu geprauchen gegeben vnd verliehen
nemleich den schilt vnden vnd oben rot ynd indermitt
weiss, als dann vnser haws Oesterreich hat vnd turt,
vnd darinn ainen gelben adler mit czerspannen Augen
vnd füssen, darauf ain infei, als dann die in diesem
brief aigentlich von varben gemalet vnd gezaiclient
sind.“
Obgleich diese Beschreibung nicht ganz klar ist, so
kann man doch ersehen, dass dieses Wappen mit dem des
Bisthums in grossem Masse übereinkommt. Leider ist es
mir nicht gelungen, die Wappen mehrerer Bischöfe von
Neustadt zu erhalten.
Ich kann nur das nachfolgende geben:
Dietrich Kämmerer, Bischof erw. 1519.
Zwei Schilde : I. eine Mauer mit Thor und zwei Thür-
men, darüber ein Adler dessen Trust mit dem öster-
reichischen Bindenschilde belegt ist. II. quadrirt: 1. u
4 ein Kreuz 2. u. 3 ein schrägrechts gestelltes Jagd-
horn. Ueber den Schilden schwebt die Inful (Taf. 224)
Reihenfolge der fiSischöfe von Neustadt,
1) Peter Lngelbrecht. vorher Dechant des Capitels U. L.
F., confir. 10. März 1476, f 17. Febr. 1491.
2) Augustin Kiebinger, vorher Propst der Augustiner-
Chorherren von St. Ulrich 1491— f 24. Juli 1495
[Verweser: Propst Johann Huntzdorfer, f 1497 am
Tage St Johannis des Täufers: Propst Bernhard
Zottmann. wird 1503 Propst von St. Dorothea in
Wien; Propst Aegyd Gaunerstorfer bis 1507, hierauf
die Seniore des St. Georgsordens ]
3) Dietrich Kämmerer, Provinzial der Minoriten und Bi-
schof von Zaracovia i. p, i. im Testamente des Kaisers
Max ernannt 1519, vom Papste am 25. Oct. 1521
bestätigt, f im September 1530
[Verweser: Johann Faber, Coadjutor des Bischofs
Dietrich seit 1523 ]
4) Gregor Angerer, Dompropst von Brixen und P.ropst
zu Inichen, übernahm 5 Nov 1530 das Bisthum Neu-
stadt, wird 1581 Statthalter des Bisthums Brixen,
während Johann Faber Neustadt administrirt. Die
Wirksamkeit des Bischofs war seltsam zwischen Neu-
stadt und Brixen, wo er 1539 auch Domdechant ge-
worden war, getheilt. f 2 April 1548.
5) Heinrich Muelich, 1548, 1549. (Soll 1550 gestorben
sein oder Neustadt verlassen haben;.
6) Christoph I Wertwein, Beichtvater Ferdinand I. 1550
wird am 13. Febr. 1552 Bischof von Wien, f 13. April
1553.
7) Franciscus Abstemius (ungarisch Bornemissza) Propst
von Tirnstein, zum Bischof ernannt Ende 1553, con-
secr. 1554, f 30. Nov. 1558.
8) Martin Duelacher, Abt von Rein und Bischof von
Kalipoli i. p. i., f 1. Januar 1559 vor Antritt des
Bisthums.
9) Caspar von Logau, Propst von St. Stephan in Leit-
meritz, wird schon am 16 Febr. 1562 Bischof von
Breslau f 4. Juni 1574.
10) Christian Noponaeus Radiducius, Prior des Benedic-
tinerstift Corneliimünster, ernannt 28. Aug. 1563, f
16. Nov. 1571.
11) Lamhertus Gruter aus Vewiad, zum Bischof von Neu-
stadt ernannt April 1572, am 9. Dez. des J. wurde
ihm die weltliche Administration übertragen, f3.Aug.
1582 auf dem Reichstage zu Augsburg.
12) Martin II. Radwiger, ernannt 9. Aug. 1586, t 15.
ikpril 1588
13) Melchior Kiesel Dompropst von St. Stephan in Wien
1581 passauischer Official, 1588 Administrator von
Neustadt 1588, Bischof am 24. Januar 1598, wird am
19 .Januar 1602 Bischof von Wien, f 18. Sept. 1630
in Wiener Neustadt
14) Matthias Geisler, Offizial seines Vorgängers, ern.
1631, f 1639.
15) Johannes Thuanus 1639—1666
16) Laurentius Aidinger 1666—1669.
17) Leopold, Graf von Kollonitsch, Convertit, Johanniter,
dann Bischof von Neutra, nach Neustadt 1670
versetzt. 1686 nach Raab, gleichzeitig Cardinal.
18) Christoph Ropas Spinola, Franziskaner 1686—1695.
19) Antonius, Graf von Buchheim 1696 — 1718.
20) Ignazius de Lovina aus Wallis, Lehrer K. Karls VT.
1718 Bischof v. N, zugleich Propst zu U. L. F.
in Aiska, 7 1720.
21) Moritz Gustav, Graf v. Manderscheid-Blankenheim,
Dompropst zu Köln, wird 1734 Erzbischof von
Prag.
22) Franz Anton, Graf von Khevenhüller 1734, res. 1741.
23» Ferdinand, Graf von Hallwyl 1741, f 1773.
24) Johann Heinrich von Kerens, Jesuit, vorher Bischof
von Rurmond. Vicarius apostolicus generalis der
k. k. Armee, letzter Bischof von Neustadt.
Vgl. St, Pölten.
Bisthum JPa/reiizo-JPola..
Dje mir vorliegende Reihenfolge der Bischöfe von
Parenzo beginnt mit Euphrasius 524, der Bischöfe von
Pola mit Venerius oder Veneriosus 503, — das sind je-
doch nur die ältestbekannten Bischöfe. — Die Verei-
nigung der Bisthümer erfolgte durch Luile des Papstes
Leo XII vom J. 1828.
Wappen.
Ein Bisthumswappen von Parenzo-Pola existirt nicht.
Die früheren Bischöfe vor 1828 stammten meist aus adelichen
venezianischen oder italienischen Familien und führten
den Vv appenschild ihrer Famlie, umgeben von den bischöf-
lichen Insignien. Die drei Bischöfe von Parenzo-Pola
welche sind:
1) Anton Peteani aus Görz, 1827— 7 26 Juni 1857.
2) Georg Dobrila, 1858, wird 1875 5. Juli Bischof
von Triest.
3) Johann Nepomuk Glavina seit 1878— führten
resp. führen nur ein Monogramm im Schilde; der gegen-
wärtige Bischof ein solches aus J N. G. •— Hinter dem
Schild steht das bischöfliche Kreuz, daneben rechts ruht
die Inful, links steckt der Krummstab. Ueber dem Gan-
zen schwebt der bischöfliche Hut mit drei Quasten.
(Taf. 246).
BISTHÜMER UND KLÖSTER, i. reihe: bisthümer.
T’ine weisse bürg, das techel (Dächlein) blaw, der knöpf
vnd CrIS gelb im r. Schilde (Taf. 224).
K Friedrich IV. gab dem Capitel oder Collegium
weltlicher Chorherren fu Neustadt d. ä Wien 15. Feto.
1446 ein Wappen und gestattete demselben, mit rotliem
Wachs zu siegeln.
So haben wir in vnd allen iren nachkomen Römischer
königlicher macht in kraft des briefs dise wapen ynd
klaynaid ewicleich zu geprauchen gegeben vnd verliehen
nemleich den schilt vnden vnd oben rot ynd indermitt
weiss, als dann vnser haws Oesterreich hat vnd turt,
vnd darinn ainen gelben adler mit czerspannen Augen
vnd füssen, darauf ain infei, als dann die in diesem
brief aigentlich von varben gemalet vnd gezaiclient
sind.“
Obgleich diese Beschreibung nicht ganz klar ist, so
kann man doch ersehen, dass dieses Wappen mit dem des
Bisthums in grossem Masse übereinkommt. Leider ist es
mir nicht gelungen, die Wappen mehrerer Bischöfe von
Neustadt zu erhalten.
Ich kann nur das nachfolgende geben:
Dietrich Kämmerer, Bischof erw. 1519.
Zwei Schilde : I. eine Mauer mit Thor und zwei Thür-
men, darüber ein Adler dessen Trust mit dem öster-
reichischen Bindenschilde belegt ist. II. quadrirt: 1. u
4 ein Kreuz 2. u. 3 ein schrägrechts gestelltes Jagd-
horn. Ueber den Schilden schwebt die Inful (Taf. 224)
Reihenfolge der fiSischöfe von Neustadt,
1) Peter Lngelbrecht. vorher Dechant des Capitels U. L.
F., confir. 10. März 1476, f 17. Febr. 1491.
2) Augustin Kiebinger, vorher Propst der Augustiner-
Chorherren von St. Ulrich 1491— f 24. Juli 1495
[Verweser: Propst Johann Huntzdorfer, f 1497 am
Tage St Johannis des Täufers: Propst Bernhard
Zottmann. wird 1503 Propst von St. Dorothea in
Wien; Propst Aegyd Gaunerstorfer bis 1507, hierauf
die Seniore des St. Georgsordens ]
3) Dietrich Kämmerer, Provinzial der Minoriten und Bi-
schof von Zaracovia i. p, i. im Testamente des Kaisers
Max ernannt 1519, vom Papste am 25. Oct. 1521
bestätigt, f im September 1530
[Verweser: Johann Faber, Coadjutor des Bischofs
Dietrich seit 1523 ]
4) Gregor Angerer, Dompropst von Brixen und P.ropst
zu Inichen, übernahm 5 Nov 1530 das Bisthum Neu-
stadt, wird 1581 Statthalter des Bisthums Brixen,
während Johann Faber Neustadt administrirt. Die
Wirksamkeit des Bischofs war seltsam zwischen Neu-
stadt und Brixen, wo er 1539 auch Domdechant ge-
worden war, getheilt. f 2 April 1548.
5) Heinrich Muelich, 1548, 1549. (Soll 1550 gestorben
sein oder Neustadt verlassen haben;.
6) Christoph I Wertwein, Beichtvater Ferdinand I. 1550
wird am 13. Febr. 1552 Bischof von Wien, f 13. April
1553.
7) Franciscus Abstemius (ungarisch Bornemissza) Propst
von Tirnstein, zum Bischof ernannt Ende 1553, con-
secr. 1554, f 30. Nov. 1558.
8) Martin Duelacher, Abt von Rein und Bischof von
Kalipoli i. p. i., f 1. Januar 1559 vor Antritt des
Bisthums.
9) Caspar von Logau, Propst von St. Stephan in Leit-
meritz, wird schon am 16 Febr. 1562 Bischof von
Breslau f 4. Juni 1574.
10) Christian Noponaeus Radiducius, Prior des Benedic-
tinerstift Corneliimünster, ernannt 28. Aug. 1563, f
16. Nov. 1571.
11) Lamhertus Gruter aus Vewiad, zum Bischof von Neu-
stadt ernannt April 1572, am 9. Dez. des J. wurde
ihm die weltliche Administration übertragen, f3.Aug.
1582 auf dem Reichstage zu Augsburg.
12) Martin II. Radwiger, ernannt 9. Aug. 1586, t 15.
ikpril 1588
13) Melchior Kiesel Dompropst von St. Stephan in Wien
1581 passauischer Official, 1588 Administrator von
Neustadt 1588, Bischof am 24. Januar 1598, wird am
19 .Januar 1602 Bischof von Wien, f 18. Sept. 1630
in Wiener Neustadt
14) Matthias Geisler, Offizial seines Vorgängers, ern.
1631, f 1639.
15) Johannes Thuanus 1639—1666
16) Laurentius Aidinger 1666—1669.
17) Leopold, Graf von Kollonitsch, Convertit, Johanniter,
dann Bischof von Neutra, nach Neustadt 1670
versetzt. 1686 nach Raab, gleichzeitig Cardinal.
18) Christoph Ropas Spinola, Franziskaner 1686—1695.
19) Antonius, Graf von Buchheim 1696 — 1718.
20) Ignazius de Lovina aus Wallis, Lehrer K. Karls VT.
1718 Bischof v. N, zugleich Propst zu U. L. F.
in Aiska, 7 1720.
21) Moritz Gustav, Graf v. Manderscheid-Blankenheim,
Dompropst zu Köln, wird 1734 Erzbischof von
Prag.
22) Franz Anton, Graf von Khevenhüller 1734, res. 1741.
23» Ferdinand, Graf von Hallwyl 1741, f 1773.
24) Johann Heinrich von Kerens, Jesuit, vorher Bischof
von Rurmond. Vicarius apostolicus generalis der
k. k. Armee, letzter Bischof von Neustadt.
Vgl. St, Pölten.
Bisthum JPa/reiizo-JPola..
Dje mir vorliegende Reihenfolge der Bischöfe von
Parenzo beginnt mit Euphrasius 524, der Bischöfe von
Pola mit Venerius oder Veneriosus 503, — das sind je-
doch nur die ältestbekannten Bischöfe. — Die Verei-
nigung der Bisthümer erfolgte durch Luile des Papstes
Leo XII vom J. 1828.
Wappen.
Ein Bisthumswappen von Parenzo-Pola existirt nicht.
Die früheren Bischöfe vor 1828 stammten meist aus adelichen
venezianischen oder italienischen Familien und führten
den Vv appenschild ihrer Famlie, umgeben von den bischöf-
lichen Insignien. Die drei Bischöfe von Parenzo-Pola
welche sind:
1) Anton Peteani aus Görz, 1827— 7 26 Juni 1857.
2) Georg Dobrila, 1858, wird 1875 5. Juli Bischof
von Triest.
3) Johann Nepomuk Glavina seit 1878— führten
resp. führen nur ein Monogramm im Schilde; der gegen-
wärtige Bischof ein solches aus J N. G. •— Hinter dem
Schild steht das bischöfliche Kreuz, daneben rechts ruht
die Inful, links steckt der Krummstab. Ueber dem Gan-
zen schwebt der bischöfliche Hut mit drei Quasten.
(Taf. 246).