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Seyler, Gustav A. [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,2): Klöster — Nürnberg, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.27249#0067
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BISTHÜMER UND KLÖSTER.

II. REIHE: KLÖSTER.

55

aufgehobenen regulirten Chorlierrnstitfes zu Forbes als
Abbe Commendataire das Stift administrirte. 1790 neuer-
dings als Abt eingesetzt, gestorben am 10. April 1795.

37) Oswald Neumann, aus Krummau gebürtig, er-
wählt am 25. August 1795, gestorben am 1 Juli 1801.

38) Isidor Teutschmann. aus Tscharnitz in der Lau-
sitz, früher Prior, erwählt am 14 October 1801, gestorben
am 9. December 1827.

Soweit die Millauer’sche Reihenfolge der Hohenfurter
Aebte.

39) Valentin Schopper. aus Oberhaid gebürtig, erwählt
am 21. Mai 1828, gestorben am 5. September 1857.

40) Leopold Wackarz, aus Oberplan gebürtig, erwählt
am 11. November 1857.

Indersdorf.

Regulirtes Chorherren-Stift Augustiner-Ordens im
Bisthum Freising, gestiftet 1124 von dem Pfalzgrafen
Otto von Wittelsbach und aus dem Kloster Marbaeh im
Eisass bevölkert. Vom Concil zu Basel erhielten die
Pröpste das Jus Mytrae et Baculi, welches 1628 von
Papst Urban erneuert wurde. Anfangs des 19. Jahrh.
wurde das Stift aufgehoben.

Wappen.

Das Wappen des Klosters besteht aus zwei Schilden
I. in s. ein eckig gezogener r. Querbalken. II. in B. zwei
abgewendete g. Löwen, deren Schwänze durch einander
geschlungen sind. Ueber den Schild schwebt ein mit der
Inful bedeckter geflügelter Engelskopf, neben welchem der
Krummstab steckt. (Taf. 75.)

Der erste Schild repräsentirt das Wappen der Stifter
(Grafen von Wittelsbach), der zweite Schild das Wappen
der Freiherrn von Indersdorf von welchen Otto in den
Jahrbüchern des Klosters als Dotator bezeichnet wird.

Die „Kurtze historische Nachricht von dem Ursprung
und Fortgang dess Stifft- und Closters Uenderstorff“
(Augsburg 1762) schreibt:

„Dieser Otto (Freiherr von Uenderstorff) weilen er
schon in hohem Alter und ohne Erben wäre, hatte Anno
1130 seine ganze Hofmarch Undersdorf mit allen Rechten
und Zugehören als ein frey eigenes Landgut dem Closter
zum Tröste seiner Seel’, und seiner Voreltern freywillig
geschenket, jedoch mit dem Beysatz, dass selbes
zu ewigen Zeiten sein Wappen, sammt den Namen Uen-
dersdorff führen solte, welches beedes dann auch der
Stüffter gar gern bewilliget, und also von solcher Zeit
an das Closter so anvor bei St. Niclas im Wörth benamset
worden, sich Uenderstorff geschrieben, und nebst dem
Wittlspachischen auch das Uenderstorffische Wappen, nem-
lich zwey gelbe Löwen im blauen Felde führet zum An-
gedenken Ottonis von Uenderstorff als Dotatoris.“

Wie alt diese Wappensage ist, kann ich nicht er-
mitteln.

Reihenfolge der Pröpste.

1) Rupertus f 1132.

2) Ortwinus f 1133.

3) Theodoricus f 1142.

4) Richardus j- 1166.

5) Henricus I. 1166—1185.

6) Berchtoldus f 1206.

7) Fridericus j- 1221.

8) Henricus II j- 1240.

9) Wernherus f 1247.

10) Conradus I. f 1264.

11) Udalricus I. f 1274.

12) Henricus III. f 1294.

13) Godefredu3 f 1305.

14) Conradus II. f 1355.

15) Udalricus II. Imhoff von Lauingen f 1372.

16) Udalricus III. Ursinger resig. 1389 im Juli f in
dems. J.

17) Petrus Fries resig. 1412 f 1415.

18) Erhardus Rotliuet f 1442.

19) Joannes Rothuet f 1470.

20) Udalricus IV. Schirm f 1479

21) Udalricus V. Brodkarb resig. 1493 f 1495.

22 Augustinus Dachauer f 1505.

23) Sebastianus von Schongau erw. 1506 res. 1516 f
1524.

24) Servatius Waltenhofer f 1537.

25) Ambrosius Kazböck resig. 1543.

Leonardus Mocliinger Propst von Beyerberg1, admini-
strirt bis 1545.

26) Paulus Krez res. 1572 f 1575.

27) Albertus von Eisenreich f 1586.

281 Joannes II. Aigele t 1604.

29) Casparus Schlaich res. 1618 f 1655.

30) Wolfgang Carl, vorher Propst zu Dietramszell, f 1631.

31) Benedict Mayr f 1640.

82) Martinus Rieg f 1662.

33) Jacobus Küpferle f 1672.

34) Georg Mall f 1693.

35) Dominicus Vent f 1704.

36) Georgius II. Riezinger erw. 9. Juni 1704 f 1721.

37) Aquilin Noder f 1728.

38) Innocenz Weiss f 14. Octob. 1748.

39) Gelasius Morhart erw. 13. Nov. 1748.

Isny.

Reichsabtei St. Georgen Benedictiner-Ordens, deren
Abt ein freier Reichsstand war und einen Anschlag von
5 Gulden trug. Im J. 1782 wurde die Abtei unter die
schwäbischen Reichsprälaten aufgenommen. Im Jahre
1803 wurde das Stift dem Grafen von Quadt als Entschä-
digung zugetheilt.

Wappen.

Das Schrot’sche Wappenbuch giebt unter „Issna“ ein
s. Kreuz in B. (Taf. 82h Nach allen späteren Quellen
wurde jedoch das Kreuz r. und S geführt, — das Wap-
pen des h. Georg, — dem in einem zweiten Schild der
h. Georg zu Pferde mit dem Drachen kämpfend beigefügt
wird.

Basilius Sinner erw 1757.

3 Schilde. 1) das Kreuz 2) gespalten in G. ein r.
Schräglinksbalken aus dem ein (gespaltener) Adler her-
vorwächst; unten in B. ein Zahnrad 3) der hl. Georg in
der oben angedeuteten Darstellung. Auf den Schilden
ruht die Inful, daneben stecken Schwert und Krummstab.
(Taf. 70).

Kladrau

Benedictiner-Abtei im Pilsner Kreise Böhmens, gestiftet
1108 von Herzog Swatopluk, und von dem Herzog Wladis-
laus 1115 mit wahrhaft fürstlicher Freigebigkeit ausge-
stattet Die erste Colonie kam aus dem Kloster Zwie-
falten. Am 5 November 1795 wurde das Kloster aufge-
hoben.

Wappen: eine Lilie. Auf dem Schilde ruht die In-
ful deneben stecken zwei Krummstäbe (Taf. 76.)

Klosterwald

(Hohenzollern). Burkard von Weckenstein stiftete 1200
das Cisterzienser-Frauenkloster Kloster Wald, nachdem er
am 21. März dess. J. dort ein Gut um 55 Mark Silber
erworben hatte. Als erste Aebtissin wurde des Stifters
 
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