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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Seyler, Gustav A. [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,2): Klöster — Nürnberg, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.27249#0066
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54

BISTHÜMER UND KLÖSTER, n. reihe: Klöster.

1308; nach dem Necrologium des Stiftes Wilhering soll
jedoch dieser Otto 1308 dorthin als Abt berufen worden
und XII Kal. Apr. 1310 gestorben sein.

4) Stephan; soll 1308 gewählt worden, und 1318
gestorben sein.

5) Bartholomäus; soll wegen unzweckmässiger Ver-
waltung des Stiftes seiner Würde entsetzt, nach Jongelin
am 2. Apr. 1331 gestorben, nach Steinbach 1331 erst
entsetzt worden sein; doch kann er am 15. Juni 1327
nicht mehr am Leben gewesen sein, weil es in einer Ur-
kunde aus dieser Zeit von ihm heisst: „dem gott genad.“

6) Thomas I. wahrscheinlich 1350 gestorben, da er
laut einer Urkunde vom 21. Mai 1349 an diesem Tage
noch gelebt hat.

7) Albert; urkundlich am 15. Aug. 1353 schon ge-
wählt, starb am 1. nach dem Wilheringer, am 3. Aug.
nach dem hiesigen Necrologium, ohne dass das Jahr an-
gegeben wäre; doch wahrscheinlich zwischen 1357 bis
1360.

8) Heinrich Pukasser; urkundlich von 1360 bis zu
seiner freiwilligen Resignation 1374.

9) Otto III. vor seiner Wahl cellerarius des Stiftes,
gewählt vor dem 2. Febr. 1374, soll nach Jongelin und
Steinbach 1381 gestorben sein; dem steht jedoch eine
Urkunde von 1380 entgegen, welche schon von seinem
Nachfolger ausgefertigt erscheint, während von einer Re-
signation Otto’s nichts bekannt ist.

10) Peter; nach Urkunden schon vor dem 11. Juli
1380 zum Abte gewählt; starb nach dem häuslichen Ne-
krolog am 17 Januar ohne Angabe des Jahres: eine spä-
tere Hand setzte 1384 dazu; Jongelin nennt das Jahr
1387.

11) Otto IV. genannt Pittantiarius — sei es, dass er
vordem Speisemeister war, oder die Jahrtage, die man
pittantias nannte, unter seiner Verwaltung hatte — wird
urkundlich schon vor August 1387 als Abt genannt, soll
nach Jongelin und Steinbach 1319 gestorben sein.

12) Otto V. auch Ottigo genannt, aus Wyhnanitz;
der erste infulirte Abt. Der Necrolog nennt nur den
Sterbetag — 2. Juli — ohne Jahr; doch muss er vor
dem 12. März 1416 gestorben sein.

13) Pribislau; bereits in einer Urkunde vom 12 März
1416 Abt genannt; er resignirte später auf seine Würde,
und starb als Aeltester des Stiftes am 10. Juni 1426 in
Krummau, wurde aber in Hohenfurt beigesetzt.

14) Sigismund Pirchan, aus Rosenberg gebürtig,
wurde im Mai 1426 als Abt erwählt und in Passau bene-
dicirt; wohnte im Jahre 1441 als Abgesandter des Herrn
Udalrich von Rosenberg der Basler Kirchenversammlung
bei, und wurde — vermuthlich 1412 — Bischof von Sa-
lona und Suffragan des Passauer Bischofs, und starb als
solcher am 15. Juni 1472 zu Lorch bei Ems in Ober-
österreicb.

Anmerkung. Begraben wurde er in der S. Lau-
rentius-Kirche zu Lorch, wo noch gegenwärtig sein Grab-
denkmal zu sehen ist: ein länglich viereckiger Marmor-
stein von rother Farbe, auf welchem ein Bischof im Mess-
gewandte abgebildet [ist mit der Infula auf dem Haupte
und dem Pastoralstabe in der rechten Hand; der Stein
hat die Umschrift in gothischen Buchstaben: Anno dhi
MCCCCLXXII obiit reverendus in xto Pr. (Pater) e (et)
dnus (Dominus) Sigismundus Epus (Episcopus) salanensis
Natione De Rasenberck, hic sepultus. Dieses Monument
befindet sich im Seitenschiffe der Evangelienseite in der
Reihe von 5 anderen Grabsteinen zunächst am Eingänge
in die S. Anna Kapelle der obgenannten Kirche, und ist
vollkommen gut erhalten. Diese sämmtlichen 6 Grab-
steine lagen früher auf dem Fussboden der Nische; der
gegenwärtige Stadtpfarrer von Enns liess dieselben heben,
und an jener Stelle, wo sie früher lagen, stehend an der
Wandmauer befestigen. Am 15. April 1879 nahm ich

dieses Monument persönlich in Augenschein, und berichte
daher als Augenzeuge. iPrior Blahusch.)

15) Paul I. de Capelia, wahrscheinlich 1442 gewählt,
gestorben am 9. Juni 1463.

16) Thomas II. aus dem Geschlechte der Herren
Hohenfurter de Wels, gewählt noch vor dem 10. Juni 1464,
gestorben am 26. Juli 1493.

17) Thomas III. gestorben am 10. März 1506 als:
Abbas et Senior hujus loci.

18) Christophorus Knoll, gebürtig aus Wels. Die
letzte, von ihm ausgefertigte, Urkunde datirt vom 8. Juni
1528, worauf er der äbtlichen Würde entsagte, aber erst
am 5. Februar 1542 starb

19) Paul II. Klötzer, aus Hoeritz gebürtig, erwählt
am 13. Juli 1528: gestorben am 14. August 1549.

20) Johann Ulrichsberger, gestorben am 13. Juni
1562 im 65. Lebensjahre.

21) Johann Haider, aus Oberhaid gebürtig, resignirte
im Herbste 1576, und starb nach dem Necrolog am 20.
nach dem Leichenstein am 31. Mai 1578.

22) Georg Taxer, vordem Prior in Hohenfurt, am

13. Jänner 1568 Abt in Goldenkron, im Jahre 1576 Abt
in Hohenfurt, vom Jahre 1587 Abt in Sedletz, wo er am

7. Juni 1595 starb, und neben der Sakristei bestattet
wurde.

23) Johann Harz, ein Franke und Baccalaureus der
Theologie an der Krakauer Universität, 1584 Prior, 1587
Administrator und bald darauf Abt in Hohenfurt, gestor-
ben am 30. October 1588

Von seinem Tode bis zum Jahre 1591 folgte ein
Interregnum, während dessen die Hohenfurter Abtei durch
den Königsaaler Abt Anton Flamming administrirt wurde.

24) Michael Fabricius aus Meissen, als Prior zum
Abte gewählt 1591; gestorben am 25. November 1607.

25) Paul Farenschon, früher Prior, zum Abte ge-
wählt am 7. Febr. 1608; gestorben am 23. Januar 1620.

26) Gangolf Scheidinger aus Thüringen, früher Prior,
erwählt am 10. Juni 1620; gestorben am 23. Mai 1631.

27) Georg Schroff, aus Schwaben, früher Prior, er-
wählt am 29. März 1632, resignirte am 11. August 1641.

28) Georg Wendschuh, aus Wittgenau in der Lausitz,
früher Prior, erwählt am 25. August 1641, gestorben am
25. September 1668.

29) Heinrich Janus, aus Kotbus in der Lausitz, früher
Prior, gestorben 14 Wochen nach seiner Erwählung, am

1. Februar 1669.

30) Johann Clavey, aus Beifort im Eisass, früher
Propst des jungfräulichen Cistercienserstiftes Marien-Stern
in der Lausitz, erwählt 1669, gestorben am 29. November
1687.

31) Franz Wendschuh, aus Wittgenau in der Lausitz
erwählt am 30. Januar 1688, gestorben nach dem Necro-
log am 23. nach dem Leichenstein am 24. April 1690.

32) Bernhard Hartinger, aus Krummau gebürtig er-
wählt am 27. August 1690, gestorben am 13. Februar
1695.

33) Stanislaus Preinfalk, aus Komaritz gebürtig, er-
wählt am 23. Mai 1695, gestorben am 28. November

1721.

34) Candidus Heiderich. aus Ostritz in der Lausitz,
erwählt am 26. Februar 1722, gestorben am 22. October
1747.

35) Quirin Mickl, aus Augezd bei Budweis, gekrön-
ter lateinischer Dichter, öffentlicher Notar, Professor der
Gottesgelehrtheit im Königshof zu Prag erwählt am 28.
December 1747, gestorben am 23. Februar 1767.

36) Hermann Kurtz, aus Ostritz in der Lausitz,
Professor der Gottesgelehrtheit im Königshof zu Prag,
erwählt am 21. Mai 1767, in Folge fälschlicher Denun-
ziation von Seite eines weltlichen Stiftsbeamten von 1787
bis 1789 der Verwaltung des Stiftes zeitweilig enthoben,
während welcher Zeit Aquilin Hrdliczka, Kapitular des
 
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