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Siebmacher, Johann [Begr.]; Seyler, Gustav A. [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,2): Klöster — Nürnberg, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.27249#0072
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BISTHÜMER UND KLÖSTER, n. reihe: Klöster.

Maria Rosina Brümsbsi von Herblingen 17. Sept. 1676—
1689.

Maria Magdalena von Hallweil 25. Octob. 1689— f 20.
Aug. 1720.

Maria Erancisca Hunpis von Waltrams 26. Nov. 1750 f
4. Aug. 1780.

Anna Margaretha von G-emmingen 25. Aug. 1780 - 42.

Theresia Wilhelmine Gräfin von Pollheim-Winkelhausen
24. April 1748-50.

Maria Anna Margaretha von Gemmingen erw. 20. Juli
1757— f 25. Januar 1771.

Maria Josepha von Ulm-Langenrhein 8. Oct. 1767. f 26.
April 1782.

Eriderike Gräfin von Brezenheim (Tochter des Churfür-
sten Carl Theodor von Pfalz-Bayern) wird 8. April
1782 zur Coadjutorin erwählt, succedirte schon am
26. April res. 1796.

Maria Anna von Ulm-Langenrhein erw. 18. April 1796
bis 1800.

Lütze!

Abtei Cisterzienser-Ordens im Bisthum Basel, gestiftet
von drei burgundisclien Herren, Hugo von Calmil, Ama-
deus von Neufchätel und Richard von Montfaucon ums
Jahr 1124. Den Bauplatz für das Kloster widmete der
Bischof von Constanz Berthold von Neuenburg, den Grund-
stein soll der heil. Bernhard von Clairvaux mit eigener
Hand gelegt haben. Kaiser Conrad II. bestätigte das
Kloster 1189, Papst Eugenius 1147. Den ersten Abt,
Stephan, bezog das Kloster aus Pelleval, dem Lützel als
Filiale beigegeben war. Yom Kaiser wurden 1180 die Grafen
von Habsburg als Untervögte bestellt, bei welchem Hause
auch die Yogtei kraft der Confirmation des Kaisers Hein-
rich V. verblieb. Im westfälischen Frieden 1648 kam
das Kloster nebst dem Eisass und Sundgau an die Krone
Frankreich. Von dieser Zeit an führte der jedesmalige
Abt den Titel eines Kön igli ch en E lsas sischen Par-
1 am e nts - Raths.

Wappen.

Wir geben das Wappen der Abtei nach Wurstisen
in s. Basler Chronik. Der Schild ist gespalten. enthält
rechts den Schrägbalken des Cisterzienser-Ordens, links
in dem mit Sternen besäten Felde ein Bauwerk in der
Form eines Andreaskreuzes, welches in der Kreuzung mit
einem spitzen Thurme besetzt ist. Der Schild ist mit
der Jnful bedeckt und diese letztere von einem Krumm-
stabe durchsteckt, (Taf. 75).

MalSersdorf,

ein Benedictiner-Klolter im Bissthum Regensburg, wel-
ches Graf Heinrich von Kirchberg und sein Sohn Ernst
an. 1109 gestiftet. Am Anfang des 19. Jahrli. aufge-
hoben.

Wappen.

Heinrich Weidmann zum Abt erwählt 5. Aug. 1782
(nach Zimmermann’s churbayr. geistl. Calender) 3 Schilde
(zu 1, 2 gestellt), 1) in G. ein n. Adler mit Nimbus (der
Adler des h. Evangelisten Johannes, Schutzpatron des
Stifts), 2) rechts unten ein Felsen, um welchen Bienen
oder Yögel fliegen; davor steht ein Mann, welcher einen
Kranz in der rechten Hand hält und die Linke in die
Hüfte stemmt, darüber in den Wolken, von Strahlen um-
geben, die Mutter Gottes wachsend, Scepter in der Rech-
ten. das Kind auf dem linken Arm. 3) zwei geharnischte
Männer, welche mit der Linken, resp. Rechten eine Fahne
gefasst halten, die mit Lilien geschmückt ist. Auf den
Schilden ruht die Inful, daneben steckt der Krummstab.

SVIatisee

ursprünglich ein durch Herzog Tassilo IT. von Bayern
gestiftetes Kloster. In den Acten des Reichstages von
Aachen vom J 817 wird dasselbe als Königl. Abtei zwei-
ter Klasse verzeichnet. Bald darauf wurde es in ein
Collegiatstift umgewandelt und 876 von König Karlmann
an das Kloster Altötting verschenkt. Nach der Ver-
wüstung des letzteren durch die Ungarn kam Mattsee an
die Herzoge von Bayern und von diesen an das Hochstift
Passau, welchem König Otto III. 993 den Besitz von
Mattsee bestätigte Bischof Wernhard von Passau ver-
lieh dem Stifte 1305 die niedere Gerichtsbarkeit. Bischof
Georg verkaufte 1359 die Herrschaft Mattsee an den
Erzbischof von Salzbürg, wodurch das Stift Mattsee un-
ter Salzburg’sche Landeshoheit kam, während die bischöf-
lichen Rechte bei Passau verblieben. Das Ordinariat be-
willigte dem Stifte M. 1697 die Anfertigung eines Stifts-
und Wappenkalenders (die letzten Jahrgänge sind 1846
und 1877 erschienen) 1791 ein Kapitelszeichen (ein blau
emaillirtes goldenes Malteserkreuz, auf der einen Seite im
Mittelschilde von weissem Emaille der Erzengel Michael
auf der andern Seite die Buchstaben C. M. an einem
blauen weissgeränderten Bande' 1862 verlieh Papst PiusIX.
dem Propst den Gebrauch des Ringes und des Pektoral-
kreuzes an goldener Kette und für alle Kanoniker den
Gebrauch des violetten Mozzettes. 1877 feierte das Stift
seine 1100jährige Jubelfeier.

W a p p e n.

Der Erzengel Michael, in der rechten Hand ein
Schwert, in der Linken eine Waage haltend. (Taf. 80).

Maulbronn

Abtei Cisterzienser-Ordens, um die Mitte des 12. Jahrli.
von Walther von Lomersheim in Eckenweiher gestiftet.
Zwischen August 1146 und Frühjahr 1147 wurde das
Klöster nach Maulbronn verlegt und am 14. Mai 1178
die Klosterkirche von Erzbischof Arnold von Trier geweiht.
Das Kloster erhielt eine Schutzbulle von Papst Eugen III.
vom 29. März 1148, vom Kaiser den Reichsschutz, und
die Centfreiheit durch Diplom von 8. Januar 1156. Kai-
ser Carl IV. übertrug den Schutz des Klosters, welcher
vorher von den Grafen von Württemberg ausgeübt ward,
den Pfalzgrafen. Im J. 1504 erwarb Herzog Ulrich die-
ses Hoheitsrecht für sein Haus zurück, durch die ihm von
Kaiser Maximilian gegen die Pfalz aufgetragi ne Execu-
tion. Am 19. Jan. 1558 verwandelte Herzog Christoph
von Württemberg das Kloster in eine evangelische Klo-
sterschule. Heute ist es ein „niederes evangelisch-theo-
logisches Seminar.“ — Während des 30jährigen Kriegs
war das Kloster in katholischen Händen. Am 29. Jan.
1649 erfolgte die endgiltige Besitzergreifung des Klosters
durch Württemberg und die Huldigung der noch übrigen
373 Amtsangehörigen. (Die Notizen über Maulbronn und
die Reihenfolge der Achte verdanke ich fast ausschliess-
lich der grossen Güte des Herrn Pfarrers Lang in Maul-
bronn).

W a p p e n.

Quadrirt. 1) in G. ein Brunnen aus dem ein Esel
(Maul) trinkt. 2) u. 3) in ££ ein von R. u. S. in zwei
Reihen geschachter Schräglinksbalken (Cisterzienser).
4) geviert; in 1. u. 4 ein s, (?) Fisch in G., 2) u. 3)
ein g. Krone mit g Kreuz in B. (Taf 78).

Das Sclirot’sche Wappenbuch giebt in G. einen fünf-
fach von R. u. S. gespaltenen Querbalken. (Taf. 75.)
 
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