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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Seyler, Gustav A. [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,2): Klöster — Nürnberg, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.27249#0075
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BISTHÜMEß UND KLÖSTER, xi. reihe: klöster.

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1783—1803. 47) Nicolaus III. Achaz 1803—1849. 48)
Nicolaus IV. Thalhammer 1857 —1876. 49) Friedericus III.
Königsberger 1876.

Michelfeld.

Abtei Benedictiner-Ordens in der Oberpfalz, gestiftet 1119
von Otto I. dem Heiligen, Bischof von Bamberg, und von
dem Grafen Berengar (von Sulzbach) bewittumt. In Folge
der Reformation war das Kloster seit 1557 seinem Stif-
tungszwecke entzogen, wurde jedoch 1669 von dem Chur-
fürsten Ferdinand Maria dem Benedictiner-Orden zurück-
gegeben. Anfangs des 19. Jahrh. wurde das Kloster wie-
derum aufgehoben.

Wappen.

Marianus Eder Abt seit 1738.

Drei zu 2, 1 gestellte Schilde: I. ein Mönch, welcher
in der rechten Hand ein Kreuz, in der Linken den Krumm-
stab trägt. II. ein Engel, mit den beiden Händen einen
Kelch gefasst haltend, über dem eine Hostie schwebt.

III. in B. ein Ast, daneben zwei Sterne untereinander.
Auf den Schilden ein geflügelter Engelskopf mit Inful,
neben dem ein Krummstab steckt. (Taf. 79.)

München, St. Bonifaz

Das Benedictinerstif't St. Bonifaz in München wurde
von König Ludwig I.i J. 18 50 (Urkunde v. 4. Nov.)
gegründet.

Eeibenfoige der lebte.

I. (Vom kgl. Stifter ernannt) P. Paulus Birker,
— 4. Nov. 1850 — 6. Sept. 1854, wo er resignirte.
(Lebt noch in St. Bonifaz.) II. (Vom Convente gewählt)
P. Daniel Bonifacius (von) Haneberg, 4. Oct. 1854 — 25.
Aug. 1872; an diesem Tage zum Bischof von Speier con-
secrirt; f 31. Mai 1876 in Speyer. 111. P. Benedict
Zenetti, gewählt 27. Aug. 1852.

Die Aebte von St. Bonifaz sind infulirt, seit 1852.

Wappen.

Daniel Bonifacius von Haneberg 1854-1872.

Drei Schilde, zu 2, 1 gestellt. I. Der heil. Bonifa-
cius mit Nimbus, in der Rechten ein Buch, in der Linken
einen Krummstab tragend; II. von un(t tt querge-
theilt oben ein g. Leopard unten ein g. Adler (wegen des
nunmehrigen Priorats Andechs, welches König Ludwig I.
1846 als Filiale für St. Bonifaz ankaufte), 3. auf einem
Dreiberg ein Hahn (v. Haneberg).

Auf den Schilden ruht die Inful, neben welcher der
Krummstab steckt. )Taf. 79).

München.

Churfürstliches Collegiatstift zu U. L. Frauen, ent-
standen aus der Verlegung der beiden Stifter Illmünster
und Schliersee nach München, welche mit päpstlicher Ein-
willigung von Herzog Albert IV. im Jahre 1490 bewirkt
wurde. Die Mitglieder des Stiftes waren: der infulirte
Propst, der infulirte Dechant, der Pfarrer der Stiftskirche
und 11 Chorherren. Anfangs dieses Jahrhunderts wurde
auch dieses Stift aufgehoben.

W a p p e n.

Nach Zimmermann Churbayr. Geist. Calender.

Quadrirt: 1. und 4. ein Fisch 2. und 3. ein Quer-
fluss (Taf. 79). Nach einem Siegel des 16. Jahrhunderts:

Ein von einem Engel gehaltener Schild, mit einem
gewellten Querbalken, darin ein Fisch. (Taf. 79),

München Theatiner.

Der Churfürst von Bayern — Ferdinand Maria hatte
mit seiner Gemahlin Adelheid — aus dem königl. Hause
Savoyen 8 Jahre lang in unfruchtbarer Ehe gelebt. Sie
nahmen desshalb ihre Zuflucht zu dem hl Cajetan, Stifter
der regulirten Priester Theatiner und gelobten zur Ehre
desselben eine Kirche zu bauen und den Theatinerorden
in München einzuführen, wenn der Himmel ihre Ehe seg-
nen würde. Ihre Bitte wurde erfüllt, denn im J. 1662
gebar Adelheid einen Prinzen, der in der Taufe den Na-
men Max Emanuel erhielt. Ehe noch der Prinz das Licht
der Welt erblickte, schrieb Churfürst Ferdinand Maria
an den P. General der Theatiner mit dem Ausuchen,
einige Väter aus seinem Orden nach München zu schicken,
deren 3 noch im Jahre 1662 daselbst eintrafen.

Im 1663 wurde der Bau der Kirche (Theatinerkirche
genannt) begonnen und in den Grundstein von dem hohen
Stiftern ein goldenes Blech mit folgender Inschrift gelegt:

Auspice D. O. M. in honorem S. Adelhaidis Impera-
tricis et Divi Cajetani Thienaei, Ferdinandus Maria Elec-
tor, Utr. Bavariae Dux etc. et Henrietta Maria Adelhaidis
Princeps regalis Sabaudiae Ejus Uxor ex Voto Ecclesiam
hanc cum adjuncta Domo Patribus Clericis Regularibus
fundaverunt es primum lapidem posuerunt Anno ab Orbe
redempto MDCLXIII die XXIX Aprilis.

Nach 12 Jahren (1675) war die Kirche vollendet und
eingeweiht. Das domus adjuncta aber ist schon 1669
zur Wohnung aufgebaut worden.

Die Theatiner in München resp. ihr Kloster bestand
bis zur Zeit der Aufhebung der Klöster in Bayern (1801)
Bis zum Jahre 1839 wurde der Gottesdienst von Säkular-
geistlichen versehen. Dieselbe blieb auch stets Hofkirche.
Im Jahre 1839 erhob sie Papst Gregor XVI. und König
Ludwig I. v. Bayern zu einer Collegiat-Stiftskirche mit
einem infulirten Propst, einem Dechant, 6 Canonikern,
6 Vicaren, einem Prediger und Ceremoniar.

Das Collegiat-Stift ist dem Erzbischof von München
Freising unmittelbar unterstellt.

Die Geistlichkeit der Stiftskirche ist zugleich Hof-
geistlichkeit und führt als solche den Titel Hofkapläne
und Hofpriester.

(Gütige Mittheilung des hochw. Herrn Stiftsdekan
Enzler).

W a p p e n.

Das Theatinerstift S. S. Adelheid und Cajetan führte
folgendes Wappen:

Auf einem Dreiberg ein Kreuz, dessen oberer Arm
von einer Dornenkrone umwunden ist. Auf dem Schilde
ruht die Laubkrone (Taf. 80)

Wie mir Herr Stiftsdecan Enzler mitzutheilen die
Güte hat, ist das Wappen der (gegenwärtigen) Stifts-
kirche der hl Cajetan mit der Umschrift: „Sigillum in-
signis Ecclesiae Collegiatae ad S. Cajetanum Monachii.“
Es handelt sich hier wohl um das Bild eines Siegels.

Münster in Granfeltien

(Moutiers-Grandval) Collegiatstift im Bisthum Basel, ur-
sprünglich eine durch S. Germanus gestiftete Benedictiner-
Abtei, welche unter Bischof Burkard v Basel (1072—
1107) in ein weltliches Chorherrenstift umgewandelt
wurde. 1571 siedelten Propst und Capitel nach Dels-
berg über. 1792 wurde das Stift aufgehoben.

Wappen : von R. und G. quergetheilt mit dem gothi-
schen Buchstaben G. (Taf. 76).

Neuburg (Kloster Neuburg).

in Nieder-Oesterreich, eine von dem Markgrafen Leopold
von Oesterreich 1107, ursprünglich für weltliche Cano-
 
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