Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Siebmacher, Johann [Begr.]; Seyler, Gustav A. [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,2): Klöster — Nürnberg, 1882

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27249#0132
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
120

BISTHUMER UND KLOSTER, n. reihe: Klöster.

dem Patriarchen Marquard von Aquileja im J. 1106 ge-
gründet. Die Einkünfte des sehr herabgekommenen Stif-
tes wurden 1604 dem Jesuiten-Orden übergeben

Wappen (nach Audr Megiser I6l2j: schrägrechts-
getheilt; oben ein schreitender Löwe: unten ein Schräg-
linksbalken.

Auf dem Schild ruht die Inful, durch welche der
Stab gesteckt ist. (Taf. 158).

Paradies.

Abtei.

Wappen (nach einem Siegel der Abtei Paradies):
ein schwebendes breitendiges Kreuz. Auf dem Schilde
ruht die Laubkrone, daneben rechts steht die Inful, links
steckt das Kleeblattkreuz. Ueber dem Ganzen schwebt
der Prälatenhut. (Taf. 117).

Waldsassen.

Cisterzienser. Zur Ergänzung des Artikels auf S. 87
erhalte ich durch die grosse Güte der hocbw Frau Priorin
M. Cäcilia Schmid in Waldsassen folgende Mittheilungen:

„Das Kloster Waldsassen wurde im J. 1128 gegrün-
det. Urkundlich erscheint Markgraf Theobald II. v. Voh-
burg als dessen Stifter; das Chronicon Waldsassene, con-
scriptum a Religioso Waldsassensi, erwähnt aber als
Gründer desselben Gerwik von Wollmundstein, einen
tapferen Ritter und Freund des erwähnten Theobald. Ger-
wik begab sich 1132, als das Klostergebäude bereits voll-
endet war, nach Clairvaux zum hl. Bernard. dem eifrigen
Beförderer des von Robert aus Champagne i. J. 1Q98 ge-
stifteten Cisterzienserordens und bat ihn, Waldsassen in
den Cisterzienserorden aufzunehmen und ihm zugleich
einige Religiösen zu geben, um in seinem neuen Kloster
die Brüder in den Ordensregeln unterrichten lassen zu
können. Der hl. Bernard erfüllte Gerwiks Wünsche, klei-
dete ihn in den Cisterzienserorden ein und Waldsassen
war das 100 ste Kloster im Cisterzienserorden. Wigand
von Yolkenrode ward zum Prior erwählt. Am 1. Okt.
1133 ward Waldsassen infulirt, unter Papst Innocenzll.,
im 8. Jahre der Regierung Kaisers Lothar und im 35.
nach der Gründung des Hauses Cisterz.“

Der S. 88 erwähnte 43. Abt Wigand v. Deltsch re-
gierte 1756-1792; ihm folgte 1792—1803 der letzte Abt
Athanasius Hettenkofer 1792 — 1803.

„Im J. 1863 erkaufte auf Anregung des Hochw. Herrn
Ignatius Senestrey, Bischofs von Regensburg, das Kloster
der Cisterzienserinnen zu Seligenthal den südl. und westl.
Flügel des Klosters von einem protestantischen Fabrikherrn,
dem die Kattunfabrik angehörte, um die Summe von
35,000 fl.. um die Gebäude ihrem früheren Zwecke wieder
zu erwerben. Im Mai 1864 wurden 4 Nonnen aus dem
Kloster Seligenthal nach Waldsassen geschickt in Be-
gleitung des für das wiederzuerrichtende Kloster bestimm-
ten hochwürd. Herrn Beichtvaters Michael Lorenz Ende
Juni 18C5 kam die wohlehrwiird. Frau M. Cäcilia Schmid,
die seit 1855 die Stelle einer 1 riorin in Seligenthal be-
gleitete , mit 1 Begleiterin nach Waldsassen und am
9. Sept. desselben Jahres betraten wiederholt 11, unter
Begleitung des hochwürd. Herrn Beichtvaters Lorenz hie-
hergeschickte Nonnen von Seligenthal das Kloster Wald-
sassen. Am 1. Okt. 1865 wurde dasselbe geschlossen,
die Clausur hergestellt und eine weibliche Volksschule
und ein Erziehungsinstitut eröffnet. 1867 wurde das Klo-
ster 'VValdsassen selbständig und das Noviziat errichtet.

ie alljährlich sich mehrende Zahl der Zöglinge, sowie
der stark .anwachsende Convent des Klosters machten
binnen einiger Jahre eine Yergrösserung des Klosterge-

bäudes unumgänglich notwendig und so suchten die Klo-
sterfrauen den noch von den Lehrerwohnungen und von
der Knabenschule besetzten östl. Flügel des ehemaligen
Klosters vom Staate käuflich zu erwerben, was auch im
J. 1875 unter vielen Schwierigkeiten gelang Dafür war
indess das Kloster Waldsassen durch Verordnung hoher
königl. Regierung gehalten, auf eigene Kosten ein Knaben-
schulhaus im Markte erbauen zu lassen.“

Das jetzige Cisterzienserinnenstift Waldsassen führt
das nachstehende Wappen:

Drei Schilde 2, 1. 1) in B. die Mutter Gottes. 2) in
iff der Schachbalken der Cisterzienser, jedoch quer. 3. in
G. ein schwebendes breitendiges Kreuz. Hinter dem Schild
steht ein Krummstab. (Taf. 152).

Waizenbach.

Damenstift.

Nach einem Siegel mit der Umschrift: Mitter. Dern-
bach. Dames. Stiftung. Ambt Sigill.

Gespalten von Dernbach und Schönborn. Auf dem
Helm der Dernbach'sche Flug. (Taf. 143).

Word.

Kloster.

Wappen (nach Birkens Ehrenspiegel): In R. ein g.
doppelarmiges Kreuz mit Fuss. (Taf. 125).

Eschenbach

im Kanton Lucern. S. 9. Dem hochw. P. Laurentius
Wocher verdanke ich folgende Ergänzung:

Nach Aufhebung des Stifts St. Urban wurde das
Kloster Eschenbach der päpstlichen Nuntiatur in Lucern
und nach deren Auflösung dem Bischof von Basel unter-
stellt, während ein Conventual von Mehrerau als Beicht-
vater die directe Leitung führt

Das Verbot der Novizen-Aufnahme Seitens der Re-
gierung ist in neuester Zeit wieder aufgehoben worden.

Das Wappen des Stifts ist wie S. 9 erwähnt, das
Ankerkreuz der Freiherren v. Eschenbach, ff in S. Damit
erscheint der Schachbalken der Cisterzienser im schräg-
getheilten Schilde verbunden Hinter dem Schilde steht
ein Krummstab. (Taf. 154).

Eine andere Darstellung zeigt das Kniebild der Mutter
Gottes mit einem Schildchen unten, welches das Anker-
kreuzenthält. Hinter dem Schild der Krummstab. (Taf. 154).

Pia Benedicta Rey geb. 25. Febr. 1795 zur Aeb-
tissin erwählt 27. Dec. 1831. f 1870.

Quadrirt 1. ein Reh (Rey). 2. u 3. der Schach-
balken der Cisterzienser. 4. das Ankerkreuz. Hinter dem
Schild steht ein Krummstab. (Taf. 154).

Cäcilia Meyer, geb. 8. Oct. 1804, Prof. 9. Mai
1824 zur Aebtissin erwählt 21. März 1870.

Quadrirt: 1. ein Blumenstrauss (redend, weil pro-

vinziell solche Sträusse „Maien“ genannt werden . 2. u. 3
der Schachbalken. 4. das Ankerkreuz. Hinter dem Schild
steht die Mutter Gottes, rechts und links steckt ein Stab.
(Taf. 154).

Feltibach.

Cisterzienser-Frauen-Abtei im Kanton Thurgau S. 9.
Zur Ergänzung dienen folgende Notizen, die ich dem
hochw. P. Laur. Wocher verdanke:

Die letzte Aebtissin des 1848 aufgehobenen Stifts,
M. Augusta Fröhlich (b 3. Juli 1871 in Maria Stern),
 
Annotationen