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Gritzner, Maximilian [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,10): Der Adel des Elsass — Nürnberg, 1871

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https://doi.org/10.11588/diglit.24838#0022
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16

ELSAESSER ADEL.

Ferner Siebm. III. 146 und 147. 24 Varianten,

welche hier nach Kleinoden geordnet folgen; der Schild
überall gleich d h. innerhalb g. Bordur in R. die s.
Rose.

Kleinod:

1) gekrönter Helm mit der g.-besaamten s. Rose, so
Linie Hildebrand 1351.

2) die s. Rose, jedes Blatt mit r. Pfaufeder besteckt.

3) die Rose g., Pfaufedern grün.

4) die s. Rose platt auf r. Kissen mit g. Quasten
(Helm gekrönt) (so Eberlin v. Müllenheim 1350).

5) die s. Rose, jedes Blatt mit kleiner r. vierblättri-
ger Rose besteckt (Helm gekrönt), (so z. B. Lud-
wig Johann v. Müllenheim 1415).

6) s. Rose auf g.-gestülptem niedrigem r. Hut.

7) s. Rose innerhalb eines dicht mit Pfaufedern rings-
um besteckten runden r. Schirmbrettes.

8) gekrönter, g.-gekleideter Mannsrumpf ohne Bart.

9) dito, r.-gekleidet, s. Rose auf der Brust.

10) wie 9, auf der Krone mit 3 s. Straussfedern besteckt.

11) r. - gekleideter Jünglingsrumpf, auf der Brust die
Rose auf dem Kopfe ein pp Kremphut.

12) barhaupter Mannsrumpf mit g. Haar und Bart,
Kleid wie 11 um den Kopf ein s. Streifen.

13) Jünglingsrumpf barhaupt mit Kopfreifen, an bei-
den Seiten auf dem r. Kleide eine s. Rose über-
ragend (so z. B. Eberhard v. Müllenheim 1423).

14) Weibsrumpf mit g. Zopf, Eselsohren r.-s. auf der
r. Brust die s. Rose.

15) desgleichen, aber gekrönt, der Zopf pp.

16) Ebenso, ohne Zopf, statt der Arme s. Flügel auf
dem Kopfe s. Turban. (Linie Hildebrand).

16) awiel6. Flügel roth (Linie Rosenberg.)

17) wachsender r. - gekleideter Jüngling, den rechten
Arm erhoben, den linken in der Höhe der Brust
angezogen, beide Zeigefinger streckend, rechtsge-
kehrt , in r. Kleide, die s. Rose auf der linken
Brust, mit s.-gestülptem niederen r. Hut.

17) a r.-gekleideter pp Mohrenrumpf mit 2 s.-bordirten

r. Eselsohren, Rose auf r. Brust.

18) g.-gestülpter, hoher Hut, an der Spitze eine s.
Kugel.

19) s.-gestülpter r., oben mit 3fachem Pfauwedel be-
steckter niederer Hut, aus dem Stulp ragt halb
die s. Rose.

20) gekrönter Helm mit Pfauwedel aus 5 Federn.

21) 2 gelehnte s. Köcher, je mit 3 gr. Pfaufedern ge-
füllt.

22) s. Sieb, halb im Profil.

23) 2 geschlossene s. ßüffelliörner m. r. Kamm.

Muralt. (Taf. 20.)

Angeblich von Robert Grafen v. Clermont in Loth-
ringen abstammende Adelsfamilie, welche nach Ita-
lien und 1555 nach der Schweiz gekommen sein soll.
Ende vorigen saec. waren sie im Eisass, jetzt in Hes-
sen begütert.

Wappen: In S. eine r. Burg mit Thor und 2
Etagen mit 2 Zinnenthürmen von 3 Etagen, begleitet
von 4 (1. 2. 1.) g. Lilien.

Aus dem gekrönten Helme wächst eine Jungfrau
in g. Kleide und Hut mit r. Brustaufschlag, Gürtel
und Stulpen, auf der Rechten die Burg, in der Lin-
ken, aufgestützt, schräglinks einen ovalen r. Schild,
worin über gr. Dreiberg eine g. Sonne, dahinter eine
g. - beschattete s. Lanze mit abfliegendem r. Bande
haltend.

Decken: r. s.

Ein ganz abweichendes vermehrtes Wappen ex
sig. gebe ich auf der Tafel mit. Es ist dies: Geviertet
I.: in B. vorwärtsgekehrt eine bekleidete Jungfrau, in
der Rechten abnehmenden Mond und Stern haltend.

II.: in R. ein nach links ansteigender s. Felsen ia
rechten Untereck und eine hervorbrechende Sonne in
rechten Obereck. III.: in R. ein Hirschgeweih. IV.-j*
S., über gezinntem pp Schildesfuss 2 aus je 8 mit den
Spitzen aneinanderstossenden pp Querschindeln gehi).
dete Balken, begleitet von 6 (3. 2. 1.) Nägeln (?) 0(u
Pilzen (?). (Streitkolben ? !)

2 gekrönte Helme: Helm I.: Zinnenthurm. Hel®
II.: die Jungfrau wie in I.

Decken: b. s. - r. s.

Schildhalter: 2 widersehende g. Löwen.

Dies Wappen führt die freiherrliche Familie ia
Oesterreich.

Neubeck, Frhru. (Taf. 20).

Die über diese Familie verbreiteten Nachrichten
sind durchaus unrichtig. Hier nach authentischer Quelle
die Wahrheit: Der Adel stand der Familie stammt
von König Ludwig XV. von Frankreich; es erhielt
denselben Orban Franz Joseph Neubeck, Sohn des
Amtmanns Neubeck zu Ingenheim und der Magdalene
Maria v. Meinweg. Letztere Familie besass das erb-
liche Prätoramt der Stadt Weissenburg im Eisass und
erlangte der Letzte dieser Familie Ludwig Zenobius
v. Meinweg, welcher 1740 unvermählt als Prätor zu
Weissenburg starb, für seinen Neffen, obengenannten
Neubeck, den Adel und die Uebertragung des erbli-
chen Prätoramts.

Wappen: In G. eine s. natürliche Rübe, mit5

gr. Blättern, beseitet von 2 fünfstrahligen r. Sternen.

Auf dem Schilde die Freiherrnkrone.

Der Nobilitirte war vermählt mit einer Fräulein
von Sussmann aus Mannheim und starb 1788. In
Folge der französischen Revolution emigrirten seine
Nachkommen nach Bayern, wo sie als Freiherrn (war-
um ?) immatrikulirt worden sind.

Das Wappen der f Familie v. Meinweg im Eisass
(s. Tafel 17) war: im Schilde ein Sparren, oben von 2
Sternen, unten von 2 geschrägten Pfeilen begleitet.

Kleinod?

Neuensteiu - Ifodeck, Frhru, (Taf. 20).

Elsässer Uradel, früher Rohart geheissen. Den Na-
men Neuenstein nahmen sie vom gleichnamigen, von
ihnen erbauten, Schlosse bei Oberkirch im Renchthal
an. Schon 1332 erscheinen sie urkundlich. Wegen frü-
herer reichsritterschaftlicher Besitzungen führen sie
den Freiherrntitel (in Frankreich 6. Aug. 1773 aner-
kannt).

Wappen: In pp ein fünf- (1. 2. 2.) speichiges

g. Rad.

Auf dem Helme ein gekrönter Jünglingsrumpf in
pp, auf der Brust mit dem Rade belegten Rocke, statt
der Arme 2 Büffelhörner g.-pp.

D e c k e n : pp. g-

V ar. I. Das Kleid von pp über g. getheilt, die
Büffelhörner beide pp. Var. II. Das Kleid von S.und
pf gespalten, die Büffelhörner s. -pp. Der Rumpf ohne
Krone. V a r. III. Das Rad auf dem Helme pp fi-
schen 2 geschlossenen g. Büffelhörnern.

Niecllieimer v. Wassenburg.

Diese Familie soll zum Strassburger Patriziat ge*
hören und noch blühen (vgl. v. Koenenbach).

Ursprung und Wappen unbekannt, falls es nicht
die bei Siebm. IV. 136 sub »Geadelte« erscheinende
Familie Niedthaimer ist. Diese führt in pp einen
doppelschweifigen g. Löwen, 3 geschrägte Niet-Häm*
mer in der Rechten haltend.

Aus dem pp g. - bewulsteten Helme wächst der-
selbe.

Nwelsi
 
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