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Siebmacher, Johann [Begr.]; Hildebrandt, Adolf Matthias [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,2): Der Adel des Herzogthums Braunschweig — Nürnberg, 1869

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https://doi.org/10.11588/diglit.24713#0016
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10

BRAUNSCHWEIGER ADEL.

Strombeck. (Tafel 8.)

Braunschweigische Patrizier-Familie. Im Herzog-
thum seit 1796 zu Gr. Twülpstedt und Gr. Sisbeck
rittersässig. Bestätigung des Adelstandes erhielten
durch Kaiser Franz II.: Christoph Georg v. Str. am
25. Novbr. 1800; Heinrich Conrad Balthasar, Johann
Heinrich, und Johann Wilhelm v. St. am 1. Juli 1802.

Carl Friedrich v. St. erhielt am 22. Sept. 1812
vom Könige v. Westphalen ein Diplom als Baron.

Eine nach Freussen verzweigte Linie führt den
Freiherrntitel,

Wappen: Schild: w. Wellenbalke in r. —

Helm: Büffelhörner mit der Schildfignr; dahinter
neun r. w. wechselnde Straussfedern. — Helmde-
c k e n: w.-r.

Stutterheim. (Tafel 8.)

Thüringischer Uradel; Stammsitz gl. Nam. bei Wei-
mar; in derselben Gegend auch andere ältere Be-
sitzungen. Später in den Preussischen Provinzen
Brandenburg, Pommern und Preussen vielfach begü-
tert. Eine Linie in Braunschweig bedienstet.

Wappen: Schild: zwei g. auswärtsgekehrte
Halbmonde in b.— Helm: wachsendes braunes Pferd
(nach einer Zeichnung von ca. 1600 Maulthier.) —
Helm decken: g.-b.

Auf Siegeln finde ich ein vermehrtes W. nämlich
über dem Schilde des St.-W. eine fünfperlige Krone
besetzt mit zwei Helmen; 1) das Pferd; 2) offener
Flug. Schildhalter zwei Pferde. —

Thielau. (Tafel 8).

Thielau und Kroitsch. Georg v. T. (f 6. Febr.
1602) wird als Erwerber des Adelstandes genannt. In
Schlesien, der Lausitz und Sachsen begütert. Ein
Zweig der Familie ist seit Anfang dieses Jahrhunderts
in Braunschweig begütert und bedienstet gewesen; in
neuester Zeit nur noch im Weiberstamm.

Wappen: Schild: im von g. und w. gespalte-
nen Felde auf gr. Boden ein oben abgehauener Baum-
stamm, beiderseits mit blättrigen Zweigen. — Helm:
w. Taube, sitzend, mit g. Ring im Schnabel. —
Helmdecken: g.-sch.

Tliienen-AdlerIIjclit, Flir. (Tafel 8.)

Holsteinischer Uradel; urkundlich 1392.

Conrad Christoph v. Th., Gemahl der Erbtochter
einer Linie des 1692 in Schweden nobilitirten, 1835 er-
loschenen Geschlechts v. Adlerflycht, wurde, unter
Beifügung des letzteren Namens, am 26. Oct- 1841 in
den Dänischen Freiherrnstand erhoben.

Gegenwärtig ist ein Frhr. v. Th.-A. Braunschwei-
gischer Gesandter am Kaiserl. Oesterreichischen Hofe.

Stammwappen: Schild: gespalten; vorn drei
r. Balken in w., hinten drei pfahlweise gestellte w.
Rauten in r. — Helm: drei Straussfedern, w. r. w.,
je belegt mit einer Raute verwechselter Tinctur. —
H el mdecken: w.-r.

Freiherrliches Wappen: Schild: gespalten; vorn
die Rauten, r. in sch.; hinten dreimal getheilt von r.
und sch. — Helm: drei Straussfedern sch. r. sch. —
Helmdecken: r.-sch. — Schildhalter: rechts

Falke, links Bär.

Unger. (Tafel 8.)

Der Fürstlich Braunschweigische Geh. Justizrath
Johann Friedrich Unger erhielt am 8. Januar 1776
vom Kaiser Joseph II. den Adelstand. Seine Descen-
denz blüht in Braunschweig und Preussen

Wappen: Schild: gespalten; vorn auf gr. Bo-
den ein r. gekleideter Ungar in b., hinten zwei schräg-
gekreuzte r. Pfeile in w. — Helm: zwischen rechts
g.-b., links r.-w. getheiltem offenen Fluge der Ungar

wachsend, in der Rechten die Pfeile haltend. — Helm-
decken: g.-b., w.-r.

Uslar. (Tafel 8.)

Goslarische Patricier; in Braunschweig ansässig
und bedienstet. Zu unterscheiden von den Freiherren
von Uslar-Geichen im Göttingen’schen.

Wappen: Schild: getheilt; oben sch. leer, un-
ten von w. und r. vierfach gespalten. Helm: Büffel-
hörner, getheilt, oben sch., unten von w. und r. ge-
spalten. — Helmdecken: w.-r.

Vechelde. (Tafel 8.)

Braunschweigische Patrizier; nach dem Dorfe glei-
chen Namens bei Braunschweig genannt. Bereits
1388 wurde der Bürgermeister zu Braunschweig, Her-
mann v. Y., zum Ritter geschlagen. Die Gevettern
Hermann, Albrecht und Hermann v. V. erhielten im
J. 1437 vom Kaiser Sigismund eine Bestätigung ihres
Wappens. Dasselbe wird wie folgt geführt.

Schild: sch. Schrägbalken mit drei g. Rosen
belegt in w.

Helm: fächerartiges oben breites unten spitzes
Schirmbrett, die beiden äusseren Stäbe sch., die innern
wechselnd w. und gr., jeder Stab oben mit sch. Hah-
nenfedern besteckt i).

Helm decken: w.-r. (sic.)

Nur noch im Weiberstamm blühend, der Manns-
stamm erlosch am 21. April 1864 mit August Hein-
rich v. Y.

Veltheim. (Tafel 9.)

Halberstädtisch-Magdeburgischer Uradel. Erb-
küchenmeister im Herzogthum Braunschweig seit 1514,
Erbschenken im Fürstenth. Hildesheim seit 1569. Der
seit 1840 mit dem Erbmarschallamte im Herzogthum
Magdeburg bekleidete gräfliche Zweig ist am 5. Juni
1860 im Mannsstamm erloschen.

Vom 13. bis 15. Jahrhundert erscheinen auf Sie-
geln des Geschlechts gleichzeitig zwei verschiedene
Stammwappen.

a. Schild: aufgerichteter r. Baumstamm, jeder-

seits mit einem abhängenden r. Lindenblatt, in w.

Helm: rautenförmiges auf eine Spitze gestelltes

r. Kissen mit g. Quasten an den Ecken.

Helmdecken: w.-r.

b. Schild: breiter sch. Balken, mit zwei w. Quer-
fäden belegt, in g. (Auch zwei oder drei sch.

Balken in g.)

Helm: Büffelhörner mit d. Schildfigur bezeichnet.

Hel mdecken: g.-sch.

Seit dem 16. Jahrhundert werden beide Wappen
vereinigt geführt; quadrirter Schild: F. 1 und 4:
der Baumstamm; 2 u. 3 : der Balken. (Auch umgekehrt.)

Helm: das Kissen zwischen den Büffelhörnern.

Helmdecken: g.-sch., w.-r.

Vuitejus. (Tafel 9.)

Christian Hermann V., fürstlich Waldeckscher
Oberstlieutenant, erhielt im J. 1792 (vom Kaiser Leo-
pold II.?) den Adelstand. In Braunschweig in neue-
rer Zeit bedienstet.

Wappen: Schild: sch. Brackenkopf mit g.

Halsband in w. — Helm: derselbe ohne Halsband. —
Helmdecken: w.-sch.

Wachliolz. (Tafel 9.)

Uradel, der Provinz Pommern entsprossen und
daselbst vielfach begütert. Heinrich Wachholz um 1220,
nach Micrälius. Ein Zweig in Braunschweig bedienstet.

1) Nach dem Wappenbrief von 1437: zwei Flüge
mit gr. w. und sch. Federn. (?)
 
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