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Siebmacher, Johann [Begr.]; Hildebrandt, Adolf Matthias [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,3): Der Adel des Königreichs Sachsen — Nürnberg, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.25001#0032
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20

SÄCHSISCHER ADEL. EDELLEUTE.

Ursprünglich waren die Balken nicht mit Rosen
belegt, und zeigte sich eine solche nur aut dem Stamm
des Kleinods.

Ammon , (Tafel 19.)

stammen aus Kelheim in Bayern, erhielten von K. Ru-
dolf II. d. d. Wien 24. Aug. 1594 einen Adelsbrief,
worin erwähnt wird, dass seit ihres Urahnen Georg Am-
mon tödtlichen Abgang vor etwa hundert Jahren sich
das Geschlecht in drei unterschiedliche Linien getheilt,
und deren jede ein anderes Wappen geführt habe, „nun-
mehr aber sich alle Brüder und Vettern Ammon wieder
vereint und ein einhelliges Wappen, so ihre Vor vordem
ungefähr geführt, wiederum angenommen haben.“

Dr. Johann Friedrich, Dr. Ludwig Ernst, Dr. Fried-
rich Wilhelm und Friedrich Daniel erhielten am 16. Nov.
1808 von Bayern eine Adelsbestättigung, welche auch
dem k. sächs. Oberhofprediger Dr. Kristof Friedr. A.
unterm 28. Nov. 1824 gewährt wurde.

Wappen: Von und G. schräggethcilt, mit ei-
nem r.-gewaffneten s. Einhorn. — Auf dem Helm si-
zend ein s. Windspiel. — Decken: # und g.

Siehe dies Geschlecht beim bayr. Adel S. 67, Taf.
72, woselbst obige genauere Daten nachzutragen sind.

Arnim, (Tafel 19.)

markbrandenburgischer Uradel, im Königreich ansässig.

Genealog. Notiz und Wappen Beschreibung sielie
preuss. Adel S. 1 und bayr. Adel S. 67.

Arnsnolcl, (Tafel 19.)

Uradel in Brandenburg, Thüringen und Schlesien.

Wappen: In B. ein s. Schrägbalken mit drei r.
Rosen belegt. — Auf dem Helm ein offener (doppelter)
Flug, jeder Theil in Farben und Figuren des Schildes
(die Flüge finden sich auch zuweilen #, wofür sich ein
heraldischer Grund wol nicht angeben lässt.) — De-
cken: b., s.

Bagmihl führt ein pommersches Geschlecht dieses
Namens auf, das jedoch ganz verschiedenes Wappen
hat.

Auenmüller. (Tafel 19.)

August Wilhelm A., sächs. Major der Cavallerie,
wurde 8. April 1806 von Kaiser Franz II. geadelt cum
privilegis non usus.

Wappen: In G. ein Schrägbalken mit drei s.
Sternen belegt. — Auf dem Helm ein s. Stern. —
Decken: g.

Aveinaun, (Tafel 20.)

genannt Letta, stammen aus Westfalen. Reichs-
adel für den Sachsen - gothaischen Geheimrath Adolf A.
d. d. Wien 29. Nov. 1736, dann für den braunschw. Hof-
rath Daniel Heinr. A. d. d. Wien 11. Juli 1736 und für
die Brüder Georg, Engelberk und Kristian A., gleich-
falls d. d. Wien 4. Merz 1756. Das Geschlecht theilt
sich in zwei Hauptlinien, die verschiedenes Wappen
führen. Hielier gehört die j ü n g e r e Linie.

Wappen: R. mit g. Schildesfuss. Oben wachsend
ein wilder Mann, laubbekränzt und beschürzt, einen
Pfeil vom gespannten Bogen schiessend ; unten ein gr.
Zweig. —"Auf dem Helm der Mann wie im Schild.

— Decken: rechts r., s., links b., g.

Vergleiche dies Wappen mit dem der v. Abel
beim bayr. Adel Taf. 71.

Bärenstein (Tafel 20.)

(Bernstein), meissnischer Uradel.

Wappen: In S. ein aufspringender # Bär. —

— Auf dem Helm wachsend. — Decken: #, s.

Basseuitz , (Tafel 20.)
mecklenburgischer Uradel.

Wappen: ln S. ein aufspringendes # Wild-

schwein. — Auf dem Helm ein #, s. Pausch, daraus

wachsend das Wildschwein zwischen zwei s. geschlos-
senen Hörnern.*) — Decken: ift, s.

Bastlneller , (Tafel 20.)

ein Bürgergeschlecht aus Halle a. d. S., das in den Per-
sonen der Brüder Gebhard B., preuss. geh. Rath und
Heinrich B., Domherr, von Kaiser Franz I. d. d. 9. Nov.
1763 nobilitirt wurde. Der vorige Bruder Andreas, sächs.'
Hofrath, erhielt den Adel nachträglich durch Diplom
29. Sept. 1764. Im Königreich ansässig.

M appen: In R. ein g. Löwe mit einem Schwert
in den Pranken. — Auf dem Helm derselbe wachsend
zwischen zwei r., g. übereck getheilten Hörnern. —
Decken: r., g.

Bauer (Tafel 20.)

von Bauern. Der kursächs. Rittmeister Karl Aug.
B. wurde von Kaiser Joseph II. mit obigem Prädikat
geadelt d. d. Wien 29. Merz 1775.

Wappen: durch einen g. Balken von # und B.
getheilt. Oben eine g. Korngarbe, unten ein s. Pflug.

— Auf dem Helm ein Pausch, b., g., ift, s., b., g., da-
rauf zwischen zwei # Hörnern ein aufrechtstehendes s.
Schwert mit g. Griff. — Decken: rechts #, g., links
b., s.

Baiimann. (Tafel 20.)

Georg Fr. B., Rittmeister bei Kursachsen-Kürassiere,
dessen Voreltern bereits von K. Ferdinand II. in den
Adelstand erhoben worden, erhielt vom Kurfürsten von
Sachsen als Reichsvikar d. d. 7. Aug. 1790 ein Bestät-
tigungsdiplom.

Wappen: Getheilt von # und G. Oben ein s.
Hirschgeweih mit Grind und Ohren, unten leer. — Auf
dem Hel m ein und g. getheilter männlicher Rumpf,
laubbekränzt, mit zAvei s. Hirschstangen statt der Arme.

— Decken: und g.

Baumhach, (Tafel 20.)

hessischer Uradel, in S.-Meiningen ansässig.

Wappenbeschreibung siehe beim nassau.
Adel S. 4.

Baumeister. (Tafel 20.)

Friedrich Ottmar B., kurs. Standart-Junker, aus der
Lausitz stammend, wurde von K. Franz I. d. d. 12. Dez.
1792 geadelt.

Wappen: Von B. und S. getheilt; oben wachsend
ein s. Zinnenthurm, unten ganz gesteint (gemauert mit
Fuge und Stoss). — Auf dem Helm wachsend ein #
Ross. — Decken: b., s.

von der Becke, (Tafel 20.)

ein westfälisches Geschlecht, das mit Johann Karl v. d.
B. um die Mitte des vorigen Jahrhunderts nach Sach-
sen kam. Im Königreich ansässig.

Wappen: In G. drei b. Flüsse, auf deren unter-
sten ein s. Schwan schwimmt. — Auf dem Helm ein
offener s. Flug, dazwischen ein g. Stern. — Decken:

B-, g-

Becker (Tafel 20.)

von Lichtenströhm, wurden in der Person des
Gotthelf Theodor Becker, Advokaten in Leipzig, von
Kaiser Franz II. d. d. Wien 8. Merz 1805 mit obigem
Prädikat geadelt.

Wappen: In G. zwei b. Schrägbalken , deren je-
der mit zwei s. Sternen belegt ist. — Auf dem Helm
ein doppelter b. Flug, zwischen welchem ein s. Stern
erscheint. — Decken: b., g.

Belirent. (Tafel 20.)

Johann Otto B., sächs. Kürassier-Lieutenant, wurde

*) Könnten auch Eberzähne sein — gewiss aber sollten diese Figu-
ren ursprünglich nicht einen „halben Mond“ vorstellen , wie dies
die Blasonirung im Grafendiplom (1726) der v. B. will.
 
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