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Gritzner, Maximilian [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,4): Der Adel der Fürstenthümer Reuß — Nürnberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.25002#0016
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10

DER ADEL DER FÜRSTENTHÜMER REUSS.

Decken: r. s.

Zu der hierhergehörigen Linie Seckendorff-Gudent
(6. Haus) gehört der Fürstl. Kammerkerr, Maj. a. D. Frhr.
v. Seckendorf in Gera und ein Major a. D. Frhr. v. S.
daseihst.

Selj»ert. (Taf. 7).

Georg Mathias S., aus R egenshurger Patrizierfamilie,
erhielt als Senator daselbst, nachdem er bereits d. d. 8.
Oct. 1722 das Palatinat bekommen, d. d. 27. April 1735
den Reichsadelstand. Seine Nachkommen wurden 1784
Bürger zu Frankfurt a/M.

W a p p e n: Geviertet.

I. u. IV.: im von G. u. B. gespaltenen Felde, vor-
wärtsgekehrt wachsend ein Ritter in von B. u. S. gespal-
tener Rüstung mit 3 s. Straussfedern auf dem Helme im
rechten Arm einen Streithammer haltend.

II. u. III.: im von B. über G. getheilten Felde ein,
das Gelenk aufwärts, die Klaue abwärts kehrender nat.
abgeschnittener Hirschschenkel.

Auf dem gekr. Helme der Ritter.

Decken: b. s.

Die Familie war 1811 in Greiz bedienstet, in Person
des Reg.-Assessors v. Selpert.

Stein zu Braunstlorf, Freiherren. (Taf. 7).

Aus der alten, bereits mit Siegfried v St. im J. 1301
ihre fortlaufende Stammreihe beginnenden Familie der
Stein v. Lausnitz bildete sich ein Zweig, welcher sich
Stein v. Braunsdorf schrieb.

Aus diesem Zweige erhielt durch Diplom Sr. Durch-
laucht des Hrn. Heinrich LXII. Fürsten v. Reuss-Schleiz, vom
14. Nov. 1853 der Grossli, Sachs. Kammerherr Ernst Hein-
rich Wilhelm v. Stein zu B. den erblichen Freiherren-
stand. Mitglieder der Familie in Fürstl. Reuss-Schleiz’-
schen Diensten.

Wappen: Gespalten von S. u. G. mit 2 zugewen-
deten Löwen r. — b.

Auf dem Schilde 2 gekr. Helme, aus jedem wächst
ein Löwe, rechts b., links r.

Decken: b. g. — r. s.

Strauch. (Taf. 7. 8).

Johann Christian Strauch, Hofrath und Steuerdirektor
Sr. D. des Hrn. Heinrich XVII. Fürsten v. Reuss j.L. erhielt
d. d. Wien 27. Juni 1806 des hl. röm. Reichs Adelstand
mit Prädikat „von“, Lehnsbesitzfähigkeit und der Bewillig-
ung sich nach zu erwerbenden Gütern zu nennen.

Wappen: In S. ein auf gr. Boden schreitender ge-
krönter natürlicher Löwe.

Auf dem gekr. Helme ein (fj: Adler mit g. R. auf
der Brust.

Decken: £j; s. (!) (ex dipl. cop.)

Ich gebe auch das Wappen wie es jetzt geführt wird,
nämlich den Löwen schreitend auf g. durchgehenden Bal-
ken (Brett) an der Nabelstelle des Schildes, halte dies
aber — wie auch das Diplom nachweist — für irrige Dar-
stellung.

Taubenheim. (Taf. 8).

Thüringisch-Meissnisches, uradeliges Geschlecht,
Stammhäuser bei Rochlitz und bei Meissen. Die Familie
erhielt d. d. 26. Juli 1540 (in Person der Gebrüder Chri-
stoph zu Bedra, Jacob, Haubold Dietrich, Haug u. Bern-
hard v. T.) eine kaiserliche Wappenbesserung, wonach das
Wappen in Zukunft „3 Kronen“ (nämlich eine auf dem
Helme und je eine auf dem Haupte des Löwen im Schilde
und auf dem des auf dem Helme) enthalten sollte.

Diese „Wappenbesserung“ ist von der Familie
insofern falsch verstanden worden, als man den Löwen im
Schilde auch auf eine Krone gestellt hat.

Nach dem kais. Wappenbriefe vomj. 1540 ist indess
der Schild gespalten, vorn drei Mal von B. u. S. gespal-
ten (4 Plätze) hinten ein gekr. s. Löwe in B. Aus dem
gekr. Helme wächst ein gekr. s. Löwe. Decken: b. s.

(Es finden sich sehr viele Varianten in Stellung der
Felder und in Farben).

Ein v. T. war 1811F. Reuss-Sclileiz’scher Forstmeister.

Thiciien-idlcriljclit, Frelherrcu. (Taf. 8).

Der F. Reussische Gesandte in Wien entstammt einem
uralten holsteinischen Geschlecht. Sein Vater Conrad
Christoph v. T., Gemahl der Letzten derer v. Adlerflycht
erhielt d. d. 26. October 1841 den dänischen FrÄherren-
stand mit dem Beinamen „v. A.“ ohne Wappenvermehrung.

Wappen: GespalteD, vorn in R. pfahlweis gestellt
3 üt Wecken, hinten dreimal (4 Plätze) getheilt von R.
und JJ.

Auf dem r. bewulsteten Helme 3 ^ r- Strauss-
federn.

Decken: r. ^jr.

Schildhalter: Adler u. Bracke.

Thomas vou Waldenau, Freiherren. (Taf. 8).

Se. Durchlaucht Herr Heinrich XX. Fürst von Reuss-
Greiz erhob d. d. 30. November 1852 Herrn Joseph Chri-
stian Thomas aus Paris mit Beilegung des Namens „von
Waldenau“ in den freiherrlichen Adelstand.

Wappen: Gespalten von S. u. R., darin ein Stern
verwechselter Tinktur.

Auf dem freiherrlich gekrönten Helme der Stern wie
im Schilde zwischen offenem r. — s. Fluge.

Decken: r. s.

Thünamler, Freiherren. (Taf. 8).

Se. Durchlaucht, Herr Heinrich LXVII. Fürst Reuss
j. L. erhob d. d. 25. November 1857 den F. Reussischen
Landkammerrath Georg Ernst Thümmler, Besitzer der
Rittergüter Cospoda (Grossh. Sachsen) und Selka (Herz.
Altenburg) in den erblichen freiherrlichen Adelstand.

Wappen: Geviertet.

I. u. IV.: in S. auf gr. Dreiberg wachsend an gr.
Blätterstielen 3 b. Gartenlilien.

II. u. III.: in G. ein aufgerichtetes tt Ross, einen
g. Siegelring, den Stein rechts oben, im Maule haltend.

Aus dem mit siebenperliger ganz g. Krone gekrönten
Helme wächst das Ross mit dem Ringe zwischen 2 ge-
wundenen, rechts von S. über R., links von G. über
getheilten Büffelhörnern.

Die Decken sind rechts ÜJ: S-> links r. s. (Das
Silber der Decke noch mit b. Bordur).

Tiefeubach, Gräfin.

Se. Durchlaucht Herr Heinrich XX. Fürst zu Reuss-
Greiz erhob d. d. 7. Juli 1840 Anna, verwittwete Brunold,
morganatisch vermählt mit dem Prinzen Friedrich Wilhelm
von Nassau (f 6. Jan. 1845) zur Gräfin von Tiefenbach
und ertheilte d. d. 25. Mai 1844 deren Tochter I. Ehe
Wilhelmine Josephine Rudolfine Brunold denselben Titel.

Ein Wappen scheint nicht ertheilt zu sein.

Tilly. (Taf. 8).

Christian Friedrich Tilly, früher Kaufmann in Leipzig,
dann Fürstl. Reussischer Kammerrath und Rittergutsbe-
sitzer auf Leumnitz bei Gera erhielt d. d. Dresden
22. Dezember 1819 mit folgendem, dem der alten Familie
T., Serclaes von Tilly nachgebildetem Wappen:

In Roth ein gekrönter s. Löwe, auf der linken Schul-
ter ein aufrechtes Schildchen, darin eine s. Rose.

Auf dem gekrönten Helme 3 Straussfedern r. s. ££•

Decken: r. s. — Üt s-
 
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